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Der Flughafen Hamburg ersetzt sein altes Luftfrachtzentrum durch einen neuen Gebäudekomplex. Heute erfolgte zunächst der symbolische Spatenstich. 2015 soll das Hamburg Airport Cargo Center fertig seinMit dem symbolischen Akt des traditionellen Spatenstichs hat der
Hamburger Flughafen heute den offiziellen Baubeginn des neuen Hamburg
Airport Cargo Center (HACC) gefeiert. Mitte 2015 soll das neue
Luftfrachtzentrum fertiggestellt sein. Für rund 85 Prozent der Flächen
sind bereits Verträge unterzeichnet beziehungsweise endverhandelt,
teilte der Flughafen mit.Der neue Gebäudekomplex ist so konzipiert, dass er eine
Jahreskapazität von maximal 150.000 Tonnen Luftfracht aufnehmen kann.
Abfertigungsunternehmen für Luftfracht werden insgesamt rund 20.000
Quadratmeter Fläche zur Verfügung haben, davon sind etwa 3.000
Quadratmeter für Speditionen vorgesehen. Die geplante Fläche für Büros
beläuft sich auf insgesamt rund 6.000 Quadratmetern geplant. Bis zu 40
Laderampenpositionen für LKW und 36 Stellplätze für Lastzüge sind
vorgesehen.Luftfracht sei ein wichtiges Geschäftsfeld des Hamburger Flughafens,
erläutert Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am
Hamburg Airport. „Wir als Flughafen werden rund 45 Millionen Euro aus
eigenen Mitteln investieren. Das ist gut investiertes Geld für den
Standort und die Region.“Das Luftfrachtzentrum wird durch eine Unterführung direkt mit dem
Flughafengelände verbunden. So kann die Fracht bei der
Flugzeug-Entladung über das neue Luftfrachtzentrum in die LKW geladen
werden kann und umgekehrt funktioniert die Beladung ebenso schnell. Für
die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen von Luftfracht –
das sogenannte Air Cargo Screening, das eine vollständige Überprüfung
jedes einzelnen Frachtstücks vorsieht – plant Hamburg Airport
ausreichend Flächen ein.Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch wies in seiner Begrüßungsrede
darauf hin, dass die neue Anlage eine Lücke im Logistikangebot der
Hansestadt fülle. Das künftige HACC sei ein unverzichtbares Kettenglied
für die weitere Entwicklung dieser Branche. So könne nach Eröffnung des
geplanten Umschlagzentrums der Großmarkt mit Blumen und anderen
Frischewaren schneller versorgt werden. Zudem würde die durch Airbus,
Lufthansa Technik und die zahlreichen Zulieferfirmen starke
Luftfahrtindustrie in der Metropolregion Hamburgs erheblich profitieren,
da deren Ersatzteile und Komponenten deutlich zügiger als bisher
ausgeflogen werden könnten. Dies gelte auch für neue Produkte wie per
Luftfracht importierte Smartphones etwa, die zügiger umgeschlagen werden
könnten, so Horch. Der Politiker hob hervor, dass es in Hamburg und
Umgebung inzwischen gut 30.000 Arbeitsplätze in der Luftfahrt gebe.Der Stellvertretende Vorsitzende des Vereins Hamburger Spediteure,
Willem van der Schalk, erinnerte in seiner Rede an die rund zwanzig
Jahre dauernden Geburtswehen des Frachtzentrums, die dem jetzt erfolgten
Spatenstich vorausgegangen seien. Weil manche Spediteure nicht mehr mit
der Realisierung des Komplexes gerechnet hätten, seien sie vom
Frachthof des Airports längst abgewandert und hätten sich im
benachbarten Norderstedt oder anderen Standorten niedergelassen. Durch
das HACC bestehe künftig die Chance, die Zersplitterung der Branche zu
überwinden und sie an einem Ort zu konzentrieren, sagte van der Schalk.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die künftige Anlage auch die
Chance biete, dass zusätzliche Airlines Hamburg in ihr
Langstreckenprogramm aufnehmen könnten. Cargo sei ein wichtiger
Ergebnisbringer für die Rentabilität einer Strecke. Der Manager
wörtlich: „Ohne Luftfracht keine Interkontinentalflüge, ohne
Interkontinentalflüge sucht sich die Luftfracht alternative Wege.“Nach Fertigstellung des Frachtzentrums soll der aus den 60er Jahren
des vergangenen Jahrhunderts stammende Frachthof auf dem Airportgelände
abgerissen werden. An seiner Stelle ist die Erweiterung des Vorfelds
geplant. Zudem sollen dort zusätzliche Andockpositionen für
Passagierflugzeuge an die bestehende Pier Süd errichtet werden.