Airbus testet Übertragung aller Cockpit-Daten
Airbus hat eine Initiative angekündigt, bei der man neue Möglichkeiten zur Live-Übertragung weiterer Daten an Bodenstationen testen will. Der Hersteller reagiert damit anscheinend auf die jüngsten Unglücke. Piloten sehen ihre Privatsphäre in Gefahr.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus will nach den Flugzeugabstürzen über dem Atlantik und dem Indischen Ozean neue Möglichkeiten der Überwachung von Verkehrsflugzeugen testen. In einer Studie soll es unter anderem um die direkte Übertragung von Flugdaten zum Boden gehen, wie das Unternehmen am Donnerstag im französischen Toulouse mitteilte. Die technischen Möglichkeiten für eine solche Lösung seien im Prinzip vorhanden - auch wenn die Bandbreite des derzeit genutzten ACARS-Systems für den Luft-Boden-Kontakt nicht ausreiche, um alle Flugschreiberdaten zu senden. EADS-Chef Louis Gallois hatte sich bereits vor zwei Wochen offen für eine Satelliten-Lösunggezeigt.
Hintergrund der Initiative ist offensichtlich die bislang erfolglose Suche nach den Flugschreibern der beiden zuletzt abgestürzten Airbus-Maschinen im Atlantikund Indischen Ozean. Gegen eine permanente Überwachung von Flugzeugen gibt es vor allem Vorbehalte vonseiten der Piloten. Sie fürchten um ihre Privatsphäre, wenn alle Daten des Flugzeugs einschließlich der Gespräche im Cockpit in Echtzeit zum Boden übermittelt werden.
Quelle: airliners.de