Fluglotsen drohen mit Streik

  • Der letzte Streik liegt ja auch schon lange zurück, mal sehen, wie ernst es wird. Und vor allem, ob ich an dem Tag Dienst habe?! 8|:P


  • Nun wird natürlich mit allen Mitteln versucht, den Streik und das damit verbundene Chaos zu verhindern:


  • Erinnert mich irgendwie an den Tarifstreit bei uns. Die GDL kündigte Streiks an und es wurden Schlichter berufen. Der nächste Schritt sind dann Streiks und Gerichtsbesuche um zu versuchen das Streikrecht zu unterlaufen! Ach ja, die abgefangenen E-Mails dann nicht vergessen...

  • Leute es wird in nächster Zeit recht heiss hergehen im Bereich Flugsicherung, es stehen massive Gesetzesänderungen an und
    es wird mit aller Macht versucht z.B. das Lizenzwesen für viele Bereiche (Technik, Flugdatenbearbeiter, etc.) abzuschaffen.


    Man möchte meinen aus dem Überlingen Unfall hätte man Lehren gezogen (die Schweiz hat daraufhin z.B. ein Lizenzwesen für Techniker/Ingenieure eingerichtet).
    Aber nein, im Schatten einer dubiosen EU-Regelung sollen jetzt Dinge durchgeprügelt werden, die meiner Meinung nach die Qualität der
    Flugsicherung in Deutschland schwächen werden.


    Da ist massive Lobbyarbeit im Gange, schaut Euch nur mal an, welche Leute im Verkehrsausschuss in Berlin sitzen, bzw. wer sich massiv
    für diese Änderungen (Grundgesetz, LuftVG) einsetzt!
    Da kann einem richtig schlecht werden.
    Das ganze geschieht mittlerweile recht offensichtlich durch die Hintertür, da man sich offenbar auch vor der Öffentlichkeit fürchtet!


    Im Zuge der aktuellen Probleme (Stuttgart Apron, Altersversorgung) wird hoffentlich näher darauf eingegangen, sonst werden die Radarsysteme
    nämlich bald von unqualifizierten, "billigen" Arbeitskräften gewartet und die eine Hand weiß nicht mehr was die andere tut (siehe wieder Überlingen).

  • Leider ist sowas immer so wenn irgendwo Kosten gespart werden müssen. Manchmal denke ich mir, dass man sich auch kaputt sparen kann. Ständig wird am falschen Ende gespart. Ich kann doch nicht dort mit dem Rotstift ansetzen wo ich mein Geld verdiene...


    Ich sehe das ja auch bei der Bahn, ich habe noch eine fundierte Ausbildung gemacht die mit Hemmschuhe legen angefangen hat, dann Bremsprobeberechtigter, dann Wagenprüfer, dann Rangierbegleiter und dann kam man auf die Lok und durfte fahren, sowohl im Bahnhof als auch auf der Strecke, unter Überwachung versteht sich. Dazwischen immer wieder Seminare wie Qualitätssicherung, Sozial und Methodenkompetenz, Gefahrgut, Betriebsdienst, Lokausbildung, alles theoretische halt was noch so benötigt wird. Begleitet von 2 mal 6 Wochen Berufsschule im Jahr.


    Dank Mehdorn haben wir jetzt die sogenannten Tf1000 von seinem wunderbaren Projekt was er damals ins Leben gerufen hat. Hier wurden Leute innerhalb von 9 Monaten zum Eisenbahnfahrzeugführer ausgebildet. Dabei handelte es sich um eine "Funktionsausbildung". Die Leute lernen das nötigste, den Betriebsdienst und das Fahren der Lok. Wagenprüfer brauchen sie nicht wenn sie Triebzüge bekommen, Bremsprobeberechtigung brauchen sie bei Triebzügen auch nicht, ist alles in der Baureihenausbildung enthalten. Es wird also an allen Ecken und Enden gespart. Die Leute wissen nicht mal was ein Handweichenverschluss ist und wie man ihn anlegen würde. Ich würde jetzt gerne ein paar Beispiele nennen, aber das wären Internas die ich nicht ausplaudern darf. Was ich bis jetzt geschrieben habe war ja von Mehdorn selber so bekannt gegeben worden. Ist ja kein Geheimnis.
    Ein paar der Leute haben wirklich was auf dem Kasten, die kann man gebrauchen, aber ein paar andere....


    Man könnte meinen die Bahn habe aus dem Vorfall in Brühl gelernt.... oder doch nicht?


    Andreas, erkennst du die Parallelen?

  • Ein paar der Leute haben wirklich was auf dem Kasten, die kann man gebrauchen, aber ein paar andere....


    Das ist aber ein allgemeines Problem. wir würden bei uns auch gerne mehr ausbilden, aber wir finden keine geeigneten Bewerber. Was nützt es uns wenn wir jeden Bewerber einstellen und der besteht dann evtl. auch noch die Laufbahnprüfung. Aber mit einer Note von 5 oder 6 Punkten braucht er sich nicht auf höherwertige Stellen bewerben. Dann geht die Motivation des betroffenen Mitarbeiters ganz schnell gegen null und solche Leute können wir am wenigsten gebrauchen.

  • Flughafen Stuttgart - Gewerkschaft ruft zu Fluglotsenstreik auf


    Langen (RPO). Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat die Mitglieder im Tower Stuttgart zu einem vierstündigen Warnstreik am Montag aufgerufen. Der Ausstand solle um 16.00 Uhr beginnen, teilte die Deutsche Flugsicherung (DFS) mit.


    Nachdem ein Streik in der Flughafenvorfeldkontrolle praktisch ohne Wirkung geblieben sei, habe die GdF den Streik nun auf die DFS ausgeweitet.


    Hintergrund des Arbeitskampfs sind Tarifauseinandersetzungen zwischen GdF und der Flughafen Stuttgart GmbH. Die GdF habe für die Mitarbeiter der Verkehrszentrale des Flughafens eine massive Gehaltssteigerung und verbesserte Arbeitsbedingungen gefordert. Diese Mitarbeiter befänden sich seit 3. März im Ausstand.


    Laut Gewerkschaft hat der Flughafen nach anfänglich guten Verhandlungsfortschritten beschlossen, den Bereich Vorfeldkontrolle aus dem Unternehmen auszugliedern und an die DFS zu übertragen. Neun der 22 betroffenen Mitarbeiter sei dabei gekündigt worden.


    DFS-Chef Dieter Kaden bezeichnete das Verhalten der Gewerkschaft als unverhältnismäßig. "Wegen einer Tarifsteigerung für 13 Mitarbeiter des Stuttgarter Flughafens bleiben Tausende von Passagieren am Boden, sagte er. Kaden rief die Mitarbeiter auf, dem Streikaufruf nicht zu folgen. An die Verantwortlichen in der GdF appellierte er, zur Vernunft zurückzukehren und den sinnlosen Unterstützungsstreik zu stoppen.


    Die GdF hatte vergangene Woche angekündigt, ihre Streiks auszuweiten. Im Zentrum des Arbeitskampfes stünde allerdings der Protest gegen eine Neuregelung der Altersversorgung in der DFS. Zugleich sollten jedoch auch die beim Flughafen Stuttgart in der Verkehrszentrale beschäftigten GdF-Mitglieder unterstützt werden.


    Insgesamt vertritt die Gewerkschaft nach eigenen Angaben rund 3000 Fluglotsen. 2600 davon arbeiten bei der DFS.


    Quelle: RP-online


    Edit: Leerzeilen gelöscht und Verlinkung zur Quelle eingefügt // Torsten (EFP002)