GdL will Branchen-Tarifvertrag nicht akzeptieren: Lokführer drohen wieder mit Streik

  • Ich hoffe nur, dass es das Verhältnis zu manchen nicht stört, dass ich trotzdem noch anerkannt werde... :S


    Meine Anerkennung hast du weiterhin! Dafür kannst du dir zwar auch nichts kaufen, aber es ist ja schonmal besser als nichts!


    Und ich werde morgen (Freitag) trotz aller Querelen mit der Bahn von Gera nach Mainz fahren, hoffen dass nicht gestreikt wird und bequem im Zug sitzen, während alle anderen nur rumheulen.
    Und wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann bin ich morgen Abend auch wieder zurück in Gera.
    Und ja, ich bin elend abhängig von der Bahn! Und ja, mich hat der Streik auch getroffen, denn eigentlich hätte ich schon heute Mittag in Mainz sein müssen... naja die betreffende Person, kann es sowieso nicht mehr lesen :D:duw:

  • Zitat von »Simon von der Insel«
    Wenn der nächste ver.di/öffentlicher Dienst/etc. Streik kommt, werden wir ja sehen, wer sich dann echauffiert....



    Wie gesagt, der ist im Gange und es interessiert keinen.

    Seit gestern abend ist hier ja wohl wieder bewiesen, was heraus kommt, wenn Arbeitsgeber und Gewerkschaft das tun was sie tun sollen: Die Interessen ihrer jeweiligen Seite vertreten und Lösungen finden.

  • Gute Nachricht für Michi, Günter, mich und alle anderen, die mit der Bahn zu tun haben:


    GDL will wieder mit der Bahn verhandeln


    Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat ihre Streiks bei der Deutschen Bahn ausgesetzt und kehrt an den Verhandlungstisch zurück. Das vorliegende Angebot habe eine "neue Qualität", so GDL-Chef Weselsky. Diese Woche werde es keine Streiks mehr geben.


    Weiter hier: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl136.html

  • Die GDL wollte ja die ganze Zeit verhandeln, man hat nur auf ein gescheites Angebot gewartet über das es sich lohnt zu verhandeln.

  • Ein wie ich finde sehr interessanter Artikel in der Zeit. Vor allem der Absatz ist in meinen Augen bemerkenswert:

    Zitat

    Die GDL nennt die Odeg gern als Beispiel, um ihren Arbeitskampf zu rechtfertigen. Sie sagt, die Privatbahnen trügen den Wettbewerb mit der Deutschen Bahn im Nahverkehr auf dem Rücken ihrer Angestellten aus. Die Odeg zahle ihren Lokführern bis zu 30 Prozent weniger Lohn als die Bahn. »Das stimmt nicht«, widerspricht Odeg-Geschäftsführerin Ute Flügge. Ein Lokführer, der bei der Odeg anfange, verdiene im Monat mit Zulagen 2120 Euro statt 2448 Euro, dem Bruttogehalt der Deutschen Bahn, also rund 13 Prozent weniger. Dafür beginne und ende sein Dienst aber immer am selben Ort, er bekomme alle Pausen bezahlt und müsse keine geteilten Dienste fahren, also beispielsweise vier Stunden am Morgen und vier am Abend. Bei der Deutschen Bahn dagegen sind Lokführer im Güter- oder Fernverkehr oft tagelang unterwegs, häufig auch im Ausland.


    Diese Vorteile zählt auch Uwe Schult auf, wenn er die Arbeitgeber Deutsche Bahn und Odeg vergleicht. Seine Frau und er könnten besser planen, wer sich wann zu Hause um den neunjährigen Sohn kümmere. Trotzdem gibt er zu: »Am Anfang war das schon ein Einschnitt.« Knapp 600 Mark im Monat weniger habe er bei seinem Wechsel zur Privatbahn verdient. »Über die Jahre habe ich mich langsam wieder hochgearbeitet«, sagt Schult.


    Dein Standpunkt dazu würde mich mal sehr interessieren Günter!

  • Das kann ich so nicht unterschreiben, wir haben bei der DB grundsätzlich Dienstbeginn und -ende am selben Ort. Von geteilten Schichten kann auch bei uns keine Rede sein und Übernachtungen bei Lokführern sind eher selten, außer bei den Auslandfahrern, das ist richtig, aber auch die sind nicht tagelang unterwegs. Die Pausen, in diesem Falle werden aber sicher die Tätigkeitsunterbrechungen gemeint sein, bspw. bei einer Zugwende, werden bei uns voll bezahlt, hier will man aber hingehen und es diversen Konkurrenten gleich tun und alles was über 10 Minuten TU ist nicht mehr bezahlen. In meinen Augen Unsinn, denn ich habe ja keine Freizeit in dem Sinne. Ich habe es mir ja nicht ausgesucht dann irgendwo da zu stehen wo ich gerade bin und kann auch sonst nichts machen außer auf meinen Zug aufzupassen. Was die TU angeht gibt es halt welche die sie bezahlen und es gibt welche, wie bspw. Abellio im Ruhrgebiet, die sie nicht zahlen (war früher so, ob es heute immer noch so ist weiß ich nicht).


    Zitat


    Ihre Kriterien: Lokführer dürfen nicht nur Dienst nach Vorschrift machen, sondern sollen bei einer Grippewelle auch mal für den anderen einspringen und kleine Reparaturen am Zug selbst erledigen können, beispielsweise eingeklemmte Trittbretter lösen. Das steigere die Wirtschaftlichkeit.


    Das ist Schönrederei, das man bei uns für kranke Leute auch mal einspringt ist doch normal, sonst würden wir nicht alle einen Berg an Überstunden vor der Hütte haben. Ich bin doch gerade erst 1 Woche daheim gewesen um Überstunden abzubauen. Kleinere Reperaturen am Zug nehmen wir auch vor, da wo es geht. Man muss den Zug ja nicht für etwas in die Werkstatt schicken was ich auch selber lösen kann. Wenn die Klimaanlage mal spinnt, dann resette ich diese auch erst mal und schaue ob der Fehler nochmal auftritt. Viele von uns haben bswp. auch eine Zange mit falls der Motor sich nicht starten lässt weil es mal wieder eine "Zahn vor Zahn" Stellung verhindert, dann wird mal mit der Zange dran gegangen und gut ist.


    Ich denke, die ODEG versucht da teilweise auch ein gutes Licht auf sich zu werfen, kann man ihr ja nicht verübeln, die GDL haut ja doch recht gut auf sie ein. Ob berechtigt oder nicht kann ich nicht beurteilen, dafür ist sie zu weit weg. Ich konnte mich noch nie mit einem Kollegen von denen unterhalten.

  • Ok, das mögen deine Erfahrungen sein. Aber kannst du da für den ganzen großen Konzern sprechen? Die Meinung der ODEG-Lokführer scheint ja weit verbreitet im Kollegium zu sein. Und die Rolle "deiner" GDL in oben beschriebenen Fall ("Nein, der darf nicht mehr zurück auf den Bock"), halte ich mal sowas von daneben :thumbdown:

  • Ich kann natürlich nur für den Bereich sprechen den ich kenne. Sprich NRW.


    Na ja, das war daneben, stimme ich dir zu. Auch bei der GDL ist nicht alles Gold was glänzt, habe ich aber auch nie behauptet.


    Ich hatte damals mal mit dem Gedanken gespielt bei der SBB Cargo Deutschland anzufangen, da gab es bspw auch eine seltsame Regelung das Dienstbeginn und -ende nicht am selben Ort seien. Die Gastfahrt die ich dafür dann hätte machen müssen, bekäme man aber auch nur zu 50% bezahlt. Sowas kann eigentlich nicht sein. Wenn ich bspw. so früh anfangen muss, dass ich mit dem Auto kommen muss, dann muss ich dieses doch auch wieder abholen, folglich muss das Dienstende doch am selben Ort liegen. Na ja, es werden komische Regeln aufgestellt teilweise.

  • Tarifkonflikt
    Lokführer kündigen Streik bis Freitag an


    Neue Runde im Tarifkonflikt: Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. Heute ab 14 Uhr sollen viele Züge der privaten Bahnkonkurrenten stillstehen. GDL-Chef Weselsky kritisiert die "Sturheit" einiger Verhandlungspartner.


    http://www.heute.de/ZDFheute/i…15/0,3672,8236783,00.html