Hallo, Ralf und alle,
eine kleine Erinnerung: der alleinige Untersuchungsführer ist Malaysia, ATSB, BEA, NTSB usw. sind von Malaysia beauftragt, dürfen aber nicht reden und halten sich auch daran.
Ausschließlich Malaysia steht das Recht zu, über den Fortgang der Untersuchung zu berichten. Von daher halte ich es für wenig glaubwürdig, der Premier von Malaysia würde aufgrund von Flüsterpropaganda mißverstandene Weisheiten von sich geben. Vielmehr wurde er von der eigenen Unfallermittlungskommission in Kenntnis gesetzt und gibt deren Erkenntnisse wieder. Gerade der Premier hatte bisher extrem starke Auftritte, die trotz aller internationalen Kritik an der Klarheit und Bestimmtheit der Aussagen zum damaligen Zeitpunkt der sich entwickelnden Faktenlage jederzeit Stand gehalten haben.
Malaysia, insbesondere der frühere Verkehrsminister, war recht ungeschickt in der Informationspolitik. Allerdings hat es zu keinem Zeitpunkt Falschinformationen gegeben. Liest man die originalen Statements der Verantwortlichen, und liest man was anschließend durch die Presse ging, dann sind da Riesenunterschiede, und was die Medien aus den Statements gemacht haben, das waren glatte Lügen und sind Grundlage der heutigen Wut und Eindrucks die Malaysier hätten gelogen. Die originalen Statements lassen aber bis heute keine Fehler erkennen, es mußte aber vieles offen bleiben schlicht weil die Fakten bis heute fehlen - somit gab es Raum für Spekulation.
Wo ich persönlich erhebliche Zweifel habe, ist die Identifzierung des Primary Radar Tracks als MH-370, die anschließend quer über Malaysia geflogen sein soll bevor sie nach Süden abbog. Die modernsten militärischen Radarsysteme sollen nicht in der Lage gewesen sein, eine die Breitseite zeigende B772 auf Höhen über 9000 Meter kontinuierlich zu verfolgen in einer Distanz von 90nm? Militärradare von Thailand und Malaysia (die modernsten 3D Radare die zur Zeit verfügbar sind) nicht in der Lage die MH-370 mit ihren Primary Radar's kontinuierlich zu verfolgen? Das ist unmöglich (das weiß ich aus eigener Erfahrung, ohne ins Detail gehen zu wollen)! Ich halte deshalb diese Radarspur nicht für MH-370 - ich habe diese meine Theorie bereits im März 2014 Malaysia und den beteiligten ATSB und NTSB zur Kenntnis gebracht zusammen mit meiner Theorie, was passiert sein könnte (hielte es aber für falsch mich weiter auszubreiten). Ich halte fest, daß ich nicht annähernd im Besitz jenes Wissens und Fakten bin, die der Unfalluntersuchung selbst zur Verfügung steht, meine Schlußfolgerungen daher auf Basis unvollständiger Fakten unkorrekt sein können, auch wenn sie durch die spätere Entdeckung der Satellitenpings und die Entdeckung des Flaperons auf Reunion nicht erschüttert, sondern eher bestätigt wurden. Suffice to say: ich glaube, die Maschine liegt rund eine Flugstunde weiter südlich auf dem Arc.Mit der Festlegung, daß diese primäre Radarspur die MH-370 war, könnte der Untersuchung also ein entscheidender Fehler unterlaufen sein (aber das ist meine persönliche Ansicht und keineswegs bewiesenes Faktum) - nimmt man diese primäre Radarspur nicht als MH-370, dann ergibt sich sofort ein geschlossenes und schlüssiges Bild eines Unfalls, das mit allen bisher bekannten Fakten zusammenpasst und das auch durch die später aufgetauchten Fakten bisher nicht erschüttert wurde.
Was französische Staatsanwälte von sich geben, ist komplett irrelevant in diesem Zusammenhang (abgesehen davon, daß ich deren Unabhängigkeit, Objektivität und Glaubwürdigkeit für schwerstens erschüttert halte seit Germanwings - um das Zitat zu benutzen, ich würden denen nicht einmal mehr glauben, wenn sie behaupten ein Stein falle senkrecht nach unten), die Germanwings Untersuchung ist ja massiv entgleist dank der Staatsanwälte in Frankreich, Deutschland usw. Die Staatsanwälte in Frankreich, aber auch in Deutschland, haben mich extrem ans Mittelalter erinnert und die Pranger, an vorgefaßte Meinungen und Vorverurteilungen, nicht aber an Juristen die an der Wahrheit und einem fairen Verfahren interessiert sind.
Es ist auch notwendig zu erwähnen, daß die französische Justiz absolut keinerlei Rechtsgrundlage und keinerlei Faktenwissen hat um in Sachen MH-370 zu ermitteln. In dem Augenblick, wo die französische Justiz erklärt, das Teil gehört zur MH-370, verliert sie jeden Kontrolle über den Flaperon und ist dieser an Malaysia mit der alleinigen Jurisdiktion über MH-370 zu übergeben, nur solange das Teil nicht offiziell der MH-370 zugeordnet ist, kann die französische Justiz weiter aktiv bleiben weil das Teil auf französischem Boden (Reunion) gefunden wurde.
Was sonst noch durch die Presse geht aufgrund von Aussagen von Offiziellen etc. muß generell mit allergrößter Skepsis aufgefasst werden, "never let the facts get into the way of a good story". Speziell, wenn sich Medien auf BEA, etc. berufen, ist also bereits klar, daß gelogen wird daß sich die Balken biegen.
Servus aus Salzburg