Was der Händler in China beachten muss:
1. Produktkennzeichnungen und Zertifizierungen
Für den Verkauf nach Deutschland und in die EU müssen Produkte häufig bestimmte Anforderungen erfüllen, z. B. CE-Kennzeichnung (für elektrische Geräte, Spielzeug, etc.).
Ohne diese Kennzeichnung dürfen bestimmte Produkte nicht legal importiert und vertrieben werden.
2. Rechnungsstellung
Der Händler stellt meist eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer (MwSt.) aus, da diese nicht für den Export in die EU erhoben wird.
Auf der Rechnung müssen die Produktbeschreibung, der Wert, die Versandkosten und die Exportdetails klar ausgewiesen sein.
3. Verpackung und Zollpapiere
Der Händler ist für die ordnungsgemäße Verpackung sowie für die Bereitstellung der notwendigen Dokumente wie Zollinhaltserklärung, Handelsrechnung und ggf. Ursprungszeugnis verantwortlich.
4. Kennzeichnungspflichten
Produkte müssen in der Regel eine eindeutige und dauerhafte Kennzeichnung haben (z. B. CE-Zeichen, Name und Adresse des Importeurs).
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Was Sie als Käufer in Deutschland beachten müssen:
1. Einfuhrzölle und Steuern
Einfuhrumsatzsteuer: Bei der Einfuhr nach Deutschland wird eine Einfuhrumsatzsteuer von 19 % (analog zur Mehrwertsteuer) erhoben.
Zölle: Je nach Produktart können zusätzlich Zölle anfallen (z. B. bei Kleidung, Elektronik). Die Höhe richtet sich nach dem Zolltarif.
2. Zahlung von Abgaben
Abgaben (Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) müssen entweder beim Zollamt oder direkt beim Versanddienstleister (z. B. DHL, FedEx) entrichtet werden, falls diese den Zollabwicklungsprozess übernehmen.
3. CE-Kennzeichnung und Produktsicherheit
Prüfen Sie vor dem Kauf, ob das Produkt eine CE-Kennzeichnung hat und alle Sicherheitsstandards erfüllt.
Bei fehlerhaften oder unzureichend gekennzeichneten Produkten tragen Sie als Importeur die Haftung.
4. Zollanmeldung
Bei Warenwerten über 150 € ist eine Zollanmeldung erforderlich.
Für private Einkäufe übernehmen Versanddienstleister oft diese Anmeldung, allerdings gegen eine Gebühr.
5. Transport und Versand
Stellen Sie sicher, dass der Händler einen vertrauenswürdigen Versanddienstleister nutzt, der auch die Zollabwicklung unterstützt.
Achten Sie auf die Lieferbedingungen (z. B. DDP – „Delivered Duty Paid“ bedeutet, dass der Händler Zoll und Steuern übernimmt).
6. Rücksendung und Garantie
Prüfen Sie die Rückgabebedingungen und Garantieansprüche, da Rücksendungen nach China teuer und kompliziert sein können.
In der Regel gilt deutsches Gewährleistungsrecht nicht, da der Kaufvertrag mit einem ausländischen Händler geschlossen wurde.
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Zusammenfassung
Händler in China: Bereitstellung aller notwendigen Dokumente, CE-Zertifikate (falls erforderlich), korrekte Rechnungsstellung.
Käufer in Deutschland: Zahlung von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, Prüfung der Produktsicherheit und Kennzeichnung, ggf. Zollanmeldung.
Es empfiehlt sich, vor dem Kauf klare Informationen vom Händler einzuholen und sich über die rechtlichen Anforderungen für das jeweilige Produkt zu informieren.