Na ja, Papier ist geduldig und in Büchern wird viel geschrieben.
Ich hab ja ziemlich viel über verschiedene Persönlichkeiten gelesen z.B. über Rudolf Steiner. Man liest immer wieder, was für tolle Menschen das gewesen sind und was sie alle geleistet haben.
Manchmal habe ich so das Gefühl, die diese Werke so verfassen, eigentlich sich selber auf einen Thron heben wollen. Da ich etwas betreibe und sogar ein Buch darüber schreibe, muss es ja etwas ganz, ganz Tolles sein.
Versteh mich bitte richtig. Ich will Maria Montessori und allen anderen ihre Leistung auf keinen Fall absprechen, nein im Gegenteil ich habe sehr große Hochachtung vor diesen Menschen, auch wenn ich manches nicht nachvollziehen kann, was da so geschrieben steht.
Vor einigen Jahren hatte ich mal im Freundeskreis eine längere Diskussion über Montessoripädagogik mit einer Lehrerin an einer Montessorischule. War sehr spannend, ich bin aber trotzdem froh, dass meine Jungs an einer "normalen" Schule waren und sich und dort auch zu starken und guten Menschen entwickeln konnten. Im Freundes- und Bekanntenkreis gehen einige Kinder an eine Montessorischule, da bin ich eher skeptisch. Und meine Frau hat in ihrer Rolle als Beratungslehrerin für Verhaltensgestörungen in den letzten 3 Jahren 4 Montessorischüler und 3 Exmontessorischüler diagnostiziert. Das liegt sicher nicht an der Grundidee, die Maria Montessori hatte, eher an den heute doch etwas anderen Vorraussetzungen und vor allem an der Schule vor Ort.
Übrigens war meine Mutter fast 40 Jahre Kindergärtnerin und hat in den 50ger Jahren noch eine Facharbeit zum Thema Montessori geschrieben. Die hab ich vor vielen Jahren mal gelesen, leider existiert die Arbeit heute nicht mehr. Das war auch sehr aufschlußreich. Wenn man die Ideen von MM konsequent zu Ende denken würde, hätte man ein völlig anderes System der Erziehung. Ob die Zeit dafür heute schon reif ist?
LG Uwe