Es gibt eigentlich keine typisch kroatische Küche, da in Kroatien kulinarische Einflüsse Einflüsse aller umliegenden Regionen zu finden sind. Aber, die Kroaten essen sehr viel und gern Fleisch in unterschiedlicher Zubereitungsart, gern auch Gegrilltes.
Die üblichen Ćevapčići lass ich hier mal weg, die kennen wir alle.
Ich präsentiere euch mal einen Gulaš als Eintopf, wie ich ihn selber zu Partys mal koche.
Zutatenliste für 4 Portionen:
800 Gramm Rindergulasch
3 mittelgroße Zwiebeln
je 2 rote, gelbe und grüne Paprikaschoten
500 Gramm frische grüne Bohnen
500 Gramm Tomaten - hier auf eine schöne aromatische Sorte achten
500 Gramm mehligkochende Kartoffeln
2 Eßlöffel edelsüßes Paprikapulver
1 Eßlöffel gemahlenen Kümmel
1 Bund frischen Oregano oder 1 Eßlöffel getrockneten (nur wer es mag, es schmeckt auch ohne ganz ausgezeichnet)
4 Knoblauchzehen
Salz
2 Eßlöffel Schweineschmalz oder Butterschmalz
Tomatenmark
1 Flasche Rotwein oder 4 Flaschen Bier
Zu Beginn öffnet ihr den Rotwein, gießt euch ein Glas ein und trinkt erst mal einen Schluck, alternativ natürlich ein Bier!
Das Gulaschfleisch waschen, auf Küchenpapier trocknen und die Fleischstücke bei Bedarf noch einmal etwas kleiner schneiden. Üblicherweise wird Gulasch vom Fleischer heute sehr groß geschnitten, da wird es schwierig, das Fleisch aromatisch und saftig zu halten. Ich schneide das Fleisch in Stücke mit ca. 1 cm Kantenlänge.
DIe Zwiebeln schälen und würfeln, die Koblauchzehen schälen und mit Salz auf einem Tellerchen zerdrücken.
Paprika putzen und würfeln, ebenso die Tomaten. Ich verwende grundsätzlich die gesamte Tomate, einschließlich der Schale und der Kerne, es ist aber auch möglich diese zu schälen und die Kerne zu entfernen, jeder wie er mag. Bohnen waschen und schneiden oder brechen.
Kartoffeln schälen, würfeln und in Wasser beiseitestellen.
Jetzt erst noch mal ein Glas Rotwein oder ein Bier!
Eine große Pfanne oder einen großen Topf nehmen und entweder das Scheineschmalz, oder das Butterschmalz oder eben auch Öl erhitzen. Am besten schmeckt die Sache mit Schweineschmalz! Die Zwiebelwürfel in das heisse Fett geben und glasig anbraten.
Dann die Pfanne vom Herd nehmen und warten bis das Fett aufgehört hat zu kochen. Jetzt erst das Paprikapulver hinzugeben, es wird sonst bitter, wenn das Fett noch kocht.
Den Topf wieder auf die Herdplatte und das gewürfelte Fleisch hinzugeben und rundum anbraten. Achtung noch nicht salzen!
Wenn das Fleisch rundum angebraten ist, mit ganz wenig Wasser ablöschen, die Hitze etwas herunterschalten und das Fleisch langsam weiter schmoren lassen.
Jetzt noch ein Rotwein? Oder ein Bier?
Das Fleisch immer wieder umrühren und aufpassen, dass es nicht anbrennt. Nach ungefähr 30 Minuten den zerdrückten Knoblauch, das Kümmelpulver und Salz hinzugeben. Dann die Bohnen und die Papkrikawürfel zugeben, etwas Wasser angießen, den Deckel auf den Topf geben und die Temperatur noch weiter reduzieren. Es darf nicht wirklich kochen, es soll nur schmoren. Weitere 30 Minuten später kommen dann noch die Tomatenwürfel dazu. Wenn ihr getrockneten Oregano verwendet, ist es Zeit ihn jetzt hinzuzugeben. Dann etwas Wasser aufüllen und zwar so, dass alle Zutaten knapp bedeckt sind. Ohne Deckel leicht köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren.
Der Eintopf braucht von diesem Zeitpunkt an noch etwa 30 Minuten. Dann sollte das Fleisch weich sein, ebenso das Gemüse. Nun die Suppe mit Salz, Pfeffer und evtl. scharfem Paprika abschmecken, wer es etwas tomatiger mag, gibt noch Tomatenmark dazu. Den Herd abstellen und die Suppe etwas ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln vorkochen, sie sollten weich sein, aber nicht Matsch. Zum Schluß die Kartoffeln in den Eintopf geben und, wenn jemand frisches Oregano verwendet, den Eintopf damit bestreuen.
Jetzt den Rest des Weins, noch ein Bier und schon ist es euch egal, wie es schmeckt.
Das Schöne an dieser Art Küche ist, dass man mit verschiedenen Fleischarten arbeiten kann. Rind schmeckt sicher am besten, Schwein oder Pute wenigsten. Ich hab das aber auch schon mit Lammfleisch gekocht, war sehr lecker. Auch beim Gemüse kann man variieren. Bohnen, Paprika, Kartoffeln braucht man alles nicht, solange genug Fleisch da ist.
Sehr wichtig ist jedoch der Rotwein oder das Bier. Ohne geht gar nicht.
Zu diesem Eintopf isst man frisches Weißbrot, getrunken wird Rotwein oder Bier und, wer noch kann, einen ordentlichen Schnaps wie Šljivovica, Barack Pálinka oder Grappa, alles am besten Selbstgebrannt.
Den Abschluß bildet ein ordentlicher Espresso!
Guten Appetit.
