Beiträge von The Big Lebowski


    Das kann man so pauschal jetzt auch nicht sagen. Vielleicht hätte eine Crew die sowas vor kurzem noch im Sim trainiert hat anders reagiert. Ob das dann besser oder schlechter gewesen wäre, das ist dann die andere Frage. Aber das sind jetzt alles Mutmaßungen. Um die Situation wirklich abschliessenden beurteilen zu können, müssen wir entweder auf den Abschlussbericht warten um dann darin lesen zu können, was die Ermittelungen ergeben haben.


    Ich denke auch, daß sich einfach die Anforderungen an die Crews verschoben haben.
    Das System tritt immer mehr in den Vordergrund, und die fliegerischen Herausforderungen immer mehr nach hinten.
    Als Sohn eines Piloten mit Flugerfahrung auf ( jetzt mal nur Jet) T 33, F 84, F 86, F 104,(R)F 4, Lear 23, 24, ( noch die ohne die Century III Flächen),35 und DC 10, lehne ich mich mal heraus, daß einer der "Gusseisernen", wenn er heute den Schein machen müsste genauso große Probleme hätte, wie ein Frischling von heute eben damals.
    Viele, die heute auf den Bus oder irgendeinen anderen fly by wire Flieger gesetzt werden, wachsen fliegerisch mit dem Bewusstsein auf, daß das System sie zu nem gewissen Maß schützt. Wir hatten schon mal an ner anderen Stelle hier und da Statements, daß man Sachen lernen müsste, die man heutzutage nicht mehr brauchen würde ( es ging da ums LORAN oder OMEGA weiss nicht mehr genau).
    Wenn ich die Ausbildungsunterlagen meines Vaters sichte, was die alleine über die T 33 oder die F84/ 86 ( die nach heutiger Sicht recht überschaubar in technischer Hinsicht sind) wissen mussten um zur weiteren Ausbildung zugelassen zu werden, würde mancher hier und da heute stöhnen und vielleicht auch sang- und klanglos durchhageln. Genauso, wenn man nen MD Kutscher auf den Anspruch seines Fliegers anhaut, sagt der auch einem, daß da nicht jeder problemlos das Rating bekommt.
    Vor ein paar Jahren war ich mal eingeladen ( von einem mir persönlich sehr gut bekannten Elch- Kutscher bei der CityLine) zu nem Flug in ner C 421.....
    Der hatte in der Platzrunde ( es war ein ihm fremder Platz) aber ganz schnell die Schweissperlen auf der Stirn, nicht zuletzt wegen der Workload. Hinterher hat er sich bedankt, daß ich ihm den Funk abgenommen habe. Der Gute hatte richtig viel zu tun. Auf meine Frage hin, was er denn am anspruchsvollsten fand,meinte er, daß er die Kartendarstellung auf dem EFIS vermisst habe, die ihm im Beruf immer die situational awareness gab. Dann kamen die beiden 520er Contis dazu, die auch noch bedient werden wollten, Trimmen, und und und. Mit anderen Worten hatte er zu kämpfen, daß er nicht hinter dem Flugzeug hinterher flog.
    15000 hrs tt Erfahrung sind gut und schön, wenn der Flieger immer brav funktioniert. Wenn aber nach 14000 hrs genussvollem Fliegen ein paar Sachen zusammen auftreten, kann selbst der Stundenkönig einer Airline unter Umständen nix mehr machen. Denn man kann sagen was man will, die größte Fehlerquelle in einem Flugzeug sitzt immer noch zwischen den Kopfhörern.
    Wie am 23.12 1965, an diesem Tag verlor mein Vater einen guten Freund aus F 84 Tagen,weil dieser unter IMC nicht auf die Instrumente schaute, deswegen die räumliche Orientierung verlor, und sich mit der DB+ 234 in der Nähe von Laichingen in den Dreck bohrte, und starb......

    Dafür dass hier kein einziger einen Abschluss in Luft- und Raumfahrttechnik, geschweige denn ein Typerating auf einem Airbus der neueren Generation hat, wird hier echt wild rumspekuliert. Ihr haltet euch echt für die größten Experten, was?


    Ein Satz, den es sich zu merken gilt, um bei passender Gelegenheit zitiert zu werden, nicht wahr Herr Doktor Albert Schweitzer..... ;) :ironie:

    Ich meinte, daß die Infos ja vom Rechner herausfiltert werden, oder folge ich da nem Irrglauben??
    Ich habe im Flugzeug Forum diesen Beitrag gefunden und darüber ins Grübeln gekommen:

    Zitat

    Es geht mir ein wenig darum (wie auch von Karsten schon angesprochen), dass der "Endbenutzer" immer mehr aus dem Loop genommen wird. Wir sind ja nicht dämlich. Wir merken das. Das Problem besteht langsam darin, dass man kein Vertauen mehr hat in die Maschine. Man ist bei Problemen damit beschäftigt zu eruieren, ob die Problemmeldung auch wirklich richtig ist. Man verbringt Zeit damit nachzudenken, ob das jetzt "wahr" ist oder nicht. Man denkt sich nicht: Mist die Speed ist weg. Oh jetzt ist sie wieder da, alles gut. Man denkt auf einmal: ist sie wirklich da?! Oder denkt der Rechner, dass sie wieder da ist. Kann ich ihr trauen?! Hmm jetzt ist sie auch auf dem ISIS da...dann müsste es doch, STALL!...wieso das jetzt?! Dann ist sie immer noch nicht da, oder?! Das kostet Zeit. Jetzt weite das auf die anderen Parameter aus, dazu noch Cautions und Advisories und du hast eine Menge Spaß.
    Und hier fehlt mir die komplette CVR Mitschrift. Die beiden müssen viel mehr geredet haben. Wenn die ganzen Fehlerkaskaden im ECAM durchlaufen muss der PNF irgendwas dazu sagen. Nur "no speed und alternate law" kann's nicht gewesen sein. Da muss eine Menge Verwirrung geherrscht haben, um so verwirrt zu handeln.
    Ein System dem ich vertraue und mich im Loop behält kann mich nicht so verwirren wie eins, das mich jahrelang eingelullt hat mit Protections und dann, wenn's wirklich drauf ankommt "aussteigt" und eine Kiste in -ich frage mich in welchem Zustand- an mich übergibt.
    Was deine Stallfrage angeht: Jap, ich würde auch irgendwann denken: hmm 10k fpm Sinken und null Speed. Ist ja wie im Fahrstuhl hier, das ist Fallen kein Fliegen. Deswegen bin ich verwundert, dass das nicht verbalisiert wurde (nach jetzigem Stand der CVR Mitschrift). Und jupp, da die Nase zu ziehen, würde mir auch nicht in den Sinn kommen. Aber das würde ich mir alles denken, wenn es draußen hell ist und ich den Horizont sehe. Wenn ich mich aber gerade in dunkler Nacht in den Vertigo fliege und verwirrt bin durch Anzeigen, die gerade unlogisch sind (obwohl sie es vielleicht nicht sind, aber ich weiß es gerade nicht), dann kannst du mich auf den Kopf stellen und ich erzähl dir immer noch, dass ich normal im Raum stehe. Da die richtigen Schlüsse ziehen ist nicht einfach.
    Ich will nicht missverstanden werden: Die Airbusse sind toll. Man muss nichts "Grundliegendes" ändern. Aber aus diesem Unfall wird man dennoch Schlüsse ziehen müssen, die später sich zumindest im Training widerspiegeln müssen. Das wäre das Minimum. Man muss sozusagen wieder gewisse "Eigenheiten" des Systems verinnerlichen, die nicht intuitiv sind. Ob das in Notfällen wirklich gut ist, ist eine ewige Frage, die mMn nicht zufriedenstellend gelöst werden kann.

    Der Verfasser spricht meines Erachtens wichtige Punkte an......

    Mich würde das Wetter an diesem Tag interessieren.

    Und Tom, mal ne Frage an dich:

    Wie bewertest du das Mißtrauen in den Flieger, das manche Kutscher haben, wenn man sich ständig überlegen muß ( ich formuliere es mal so) ob der Flieger wirklich in dem angezeigten Zustand ist, oder nur der Computer annimmt, daß er sich in diesem befindet??
    Es kostet doch bestimmt erst mal ein gerüttelt Maß an Zeit, un dies zu verifizieren......

    Ich frage mich mittlerweile immer mehr, ob da wirklich nicht mehr geredet wurde. Wenn sich die Displays mit Anzeigen in Rot und Gelb übertreffen, muß doch zumindest mal ein zünftiges Scheisse kommen, oder der Eine dem Anderen Werte durchgeben. Oder das QRH ( wenn es das im Airbus gibt....) hervorziehen.
    Oder waren sie zu arg damit beschäftigt, zu überlegen, ob die Anzeigen kaputt waren, oder ob sie tatsächlich im Stall waren.....
    Steht diese ITCZ in diesem Raum eigentlich immer, oder unterscheidet sie sich von Tag zu hinsichtlich Ausbreitung und Stärke??

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    Nettes Feature, daß die verbleibende Bahn angesagt wird......

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    LoopTV fliegt die Falcon 2000 LX!

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    Hehe, bei meinem Vater im Verband war mal ne Expertengruppe zu Gast, die den Spritverbrauch für das nächste Jahr festlegen wollte.
    Um keine allzu große Kürzung zu erleiden, wurde bei sorties, für die die 2 Tip-Tanks an der 104 gereicht hätten, kurzerhand noch die 2 anderen Tanks unter die Flächen gehängt und dazu noch mit nem ganz kurzen Bleistift gerechnet.
    Der Nachbrenner wurde sehr freizügig und lange angesetzt, es gab ein paar besorgte Anrufe wegen ein paar Überschallknaller, viele grinsende Kutscher und siehe da, das Jahr darauf gabs mehr Sprit.... :D

    Sehe ich auch so. nur was ich in drei Teufels Namen nicht verstehen kann ist diese Grabesstille im Cockpit, und ich frage mich zudem was der PNF noch gemacht hat, außer nach dem CPT zu klingeln....
    Wenn jemand in Panik ist, dann schweigt er doch nicht. Wenn ich mir da die CVR- Videos von der Birgenair anschaue....... :S

    Dann sollte doch das Sytem weiter arbeiten. Wenn die Lage im Raum sich ändert ( was durch die IRUs ja gemessen wird) und jene Daten zur Berechnung herangezogen werden, dann sagt doch der Autotrim nicht irgendwann mal daß er keine Lust mehr hat. Wie ich diese Abschrift deute ( wohlgemerkt als Laie), haben die nen 1a Parabelflug unternommen. Und da müsste sich die Trimmung ja alleine schon wegen den Daten aus den IRUs heißlaufen......warum hört das aber schlagartig auf????
    Noch was: Innerhalb von 10 bis 20 Sekunden den Flieger auf ne Steigrate von 10000 fts/ min zu bekommen ist sehr sportlich........wenn man die erste angegebene Geschwindigkeit von 275 KIAS als gegeben annimmt, was realistisch sein könnte. Ich habe leider die Temparaturen nicht, sonst könnte man die TAS errechnen, und so schauen ob das passt. Nach ISA Bedingungen müsste die TAS bei etwa ( ganz grob) 456 kts sein und die Mach bei etwa 0,78 ( auch bei ISA Standard).....