Da bin ich mal gespannt, was da bei rauskommt....
ZitatAlles anzeigenSammelklage gegen EADS in Vorbereitung
MÜNCHEN(dpa) - Im Skandal um mutmaßlichen Insiderhandel beim Flugzeugbau- und Rüstungskonzern EADS drohen dem Unternehmen jetzt auch in Deutschland Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe. Eine Sammelklage gegen den Konzern sei in Vorbereitung, sagte Anleger- Anwalt Klaus Rotter am Dienstag in München und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (Dienstag).
Die Aktionäre werfen dem Unternehmen vor, schon vor der Veröffentlichung entsprechender Informationen von Verspätungen beim Großraum-Flugzeug A380 gewusst zu haben. Rund 30 Anleger, darunter auch institutionelle Investoren, wollten deshalb Schadenersatzansprüche in Höhe von rund 19 Millionen Euro geltend machen, sagte Rotter.
Das Landgericht Frankfurt habe einem ersten sogenannten Musterfeststellungsantrag zugelassen, sagte Rotter. "Damit ist der Grundstein für ein Musterverfahren gelegt." Dafür sind mindestens zehn Kläger notwendig, die fehlenden neun Anträge hat die Kanzlei ebenfalls bereits eingereicht. Nach Einschätzung von Justizkennern könnte das Verfahren im kommenden Jahr beginnen, hieß es in der "FTD", bis zu einem endgültigen Urteil könnten aber noch Jahre vergehen.
Die französische Börsenaufsicht hat wegen der Vorfälle bei EADS mehrere frühere und amtierende Manager im Visier. Sie sollen 2005 und 2006 vor Bekanntgabe der Probleme mit den Airbus-Programmen A380 und A350 EADS-Aktien in Millionenhöhe abgestoßen haben. Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin war wegen der Vorwürfe tätig geworden. In der vergangenen Woche war ein Zwischenbericht der französischen Börsenaufsicht bekanntgeworden. Demnach konzentrieren sich die Ermittlungen nun auf sieben frühere und amtierende Manager des Konzerns. Zu den verdächtigten Managern zählt neben dem ehemaligen Co-Chef von EADS, Noël Forgeard, auch der Deutsche Andreas Sperl, der frühere Finanzvorstand des Konzerns und derzeitige Leiter der zu EADS gehörenden Elbe Flugzeugwerke in Dresden.
Die EADS wollte die Schadenersatzforderungen am Dienstag nicht kommentieren und verwies auf eine Stellungnahme von vergangener Woche. Darin hatte das Unternehmen bestätigt, dass die französische Börsenaufsicht einige Vorwürfe fallengelassen habe. "EADS wird sich auch weiterhin verteidigen und die Stichhaltigkeit all seiner Argumente aufzeigen", hatte das Unternehmen erklärt.
Die Klagen von Rotter sollen in ein sogenanntes Kapitalanleger- Musterverfahren vor dem Oberlandesgericht München münden. Vorteil eines solchen Verfahrens wäre, dass die Rechtsfragen und Sachverhalte in einem Verfahren geklärt würden, sagte Rotter. In diesem Verfahren würde es zunächst einmal nur um die Frage gehen, ob das Unternehmen tatsächlich erst bei der Bekanntgabe über die Verzögerungen Bescheid wusste oder schon früher. Weitere Anleger dürften sich dabei voraussichtlich nicht anschließen, da ihre Ansprüche höchstwahrscheinlich verjährt seien, sagte Rotter. Auch in den USA ist ein Sammelverfahren klagender Aktionäre gegen EADS anhängig.
© dpa / 04.08.2009
Quelle: aero.de