Nach dem Beinahe-Crash in Frankfurt: DFS-Lotsen werden stärker überwacht

  • Zitat

    Nur knapp flog der Pilot einer Cessna am Flughafen Frankfurt über eine Boeing hinweg. Der Tower bekam davon nichts mit - die Mitarbeiter waren verbotenerweise nicht am Platz.
    Großes Glück hatte der Pilot einer Cessna 425, der nachts auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen abgehoben hatte - allerdings nicht auf einer offiziellen Startbahn, sondern irrtümlich auf einem Rollweg, der parallel zwischen den beiden Start- und Landbahnen verläuft.

    In der Nacht von Freitag auf Samstag, 17. und 18. Juli, war die zweimotorige Propellermaschine um zwei Uhr frühmorgens entgegen den Anweisungen des Lotsen im Tower von dem Weg aus gestartet - der Pilot dachte, er sei auf der Startbahn. Zu diesem Zeitpunkt stand eine Boeing 737 auf eben diesem Rollweg, Techniker wollten hier die Triebwerke des großen Passagierfliegers testen.

    Nur knapp überflog die kleine Cessna die Boeing 737 - wovon die Towerbesatzung nichts mitbekam.

    http://www.sueddeutsche.de/reise/476/482927/text/

    Schon heftig: Die Lotsen bestätigten, daß es normal sei, dass weniger Lotsen im Tower seien und somit das Vier-Augen-Prinzip mißtachtet wurde. Bisher mußten sich die Kontrolleure per Klingel anmelden. In der Zwischenzeit wurden die Lotsen geweckt, die verbotenerweise geschlafen haben. Diesem Tun soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden.

    Irre, wußte gar nicht, daß es solche Sicherheitsprobleme in DE gab:

    Zitat

    Frankfurt. Nach dem Beinahe-Zusammenstoß zweier Flugzeuge auf dem Frankfurter Flughafen sollen die Lotsen im Tower schärfer kontrolliert und ihre Gespräche aufgezeichnet werden. Ab sofort haben auch die Mitarbeiter der Revisionsabteilung der Deutschen Flugsicherung (DFS) uneingeschränkten Zugang zu den Kontrolltürmen, sagte DFS-Sprecher Axel Raab. Er bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel". Bislang mussten die DFS-Prüfer wegen fehlender Zugangsberechtigung erst am Tower-Eingang klingeln. Da "war es ein Leichtes, schlafende Kollegen im Ruheraum zu wecken und nach oben zu holen", zitiert das Magazin einen Lotsen.
    Um vorschriftswidrige Absprachen über Pausen nachträglich aufzudecken, werde auch darüber nachgedacht, die Gespräche im Tower aufzuzeichnen. "Diese Möglichkeit ist aber wegen des Datenschutzes umstritten", sagte Raab. Die Telefon- und Funkgespräche der Lotsen würden bereits aufgezeichnet. Vor drei Wochen war beinahe eine Cessna mit einer Boeing 737 zusammengestoßen. Die Lotsen hatten dies nicht bemerkt. dpa

  • Aber ich finde gut, dass sich jetzt endlich was tut und das haben wir nicht zuletzt diesem Zwischenfall zu verdanken. Also nie als zu spät ;)

    Gruß, Tom