Das riecht ja förmlich nach einem Streik bei den Franzosen
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Internes Schreiben
Air France mahnt Piloten zu mehr Vorsicht
PARIS - Unvorsichtiges Verhalten von Piloten hat bei Air France wiederholt zu riskanten Situationen geführt. Das geht aus einem
internen Schreiben des Unternehmens an seine etwa 4 400 Flugzeugführer hervor, aus dem die französische Wirtschaftszeitung «La
Tribune» zitierte. «Die aktuelle Situation sollte jeden zu doppelter Wachsamkeit mahnen, leider ist dies nicht der Fall», heißt es in
dem Brief, den die Leiter der Sicherheitsabteilung und des Flugbetriebs gemeinsam verfasst haben.
Die Verantwortlichen warnen die Piloten in dem sechsseitigen Schrieben vor einer «Selbstüberschätzung» und fordern sie auf, die
Sicherheitsvorgaben genauer einzuhalten. So sei beispielsweise ein Flugzeug gestartet, obwohl die Piloten ein Warnsignal bekamen,
das den Start hätte verhindern sollen. In anderen Fällen seien technische Probleme zu spät gemeldet worden. Die Autoren des
Briefes kritisieren zudem die «selbst ernannten Flugsicherheits- Spezialisten, die zur Verwirrung einiger Piloten beitragen».
Pilotengewerkschaften zeigten sich entrüstet über das Schreiben. Die Piloten streiten sich mit der Fluggesellschaft nach dem
Absturz einer Maschine vom Typ A330 auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris im Juni über Sicherheitsfragen. «Da werden
betriebliche Störfälle, wie sie jeden Tag vorkommen können, mit dem Drama des Absturzes über einen Kamm geschoren», meinte
Gewerkschaftssprecher Eric Derivry zu dem Brief der Abteilungsleiter. Eine andere Gewerkschaft sprach von einer
«Kriegserklärung».
Vor drei Wochen hatten zwei Piloten in einer Expertise für die Justiz auf fehlerhafte Geschwindigkeitsmessgeräte und veraltete
Sicherheitsvorschriften hingewiesen. Die Ermittlungsbehörde BEA mahnt regelmäßig vor vorschnellen Erklärungen. Der Ausfall
der Sonden sei keine alleinige Erklärung des Absturzes, heißt es.
Quelle: aero.de