Wettbewerb auf der Schiene// Bundesnetzagentur kippt Teil der Streckenaufschläge

  • Na, da können wir ja bald wieder mehr Geld hinlegen für die Beförderung:


    Die Deutsche Bahn muss die Trassenpreise für die Nutzung vieler Nebenstrecken im Nahverkehr senken. Das bisherige Modell diskriminiere die Wettbewerber des Konzerns unzulässig, erklärte die Bundesnetzagentur. Trassenpreise werden fällig, sobald ein Bahnunternehmen einen bestimmten Streckenabschnitt nutzt. Diese Gebühren zahlt die Verkehrssparte der Deutschen Bahn genauso wie private Bahnbetreiber an die Bahntochter DB Netz AG. Für die Nutzung von wenig befahrenen Nebenstrecken erhebt die DB Netz AG ein um sogenannte Regionalfaktoren erhöhtes Trassenentgelt.


    Die Bundesnetzagentur stoppte diese Praxis der Preisaufschläge. Die DB Netz AG darf die Aufschläge nach Regionalfaktoren vom Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 an nicht mehr berechnen.
    "Sachlich nicht nachvollziehbar"


    "Besonders auffällig ist, dass der Preisaufschlag auf Strecken erhoben wird, auf denen sich bislang der Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr konzentriert. Die Verteuerung dieser Strecken belastet den Wettbewerb auf der Schiene erheblich", erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Die Auswahl der betroffenen Strecken sei "sachlich nicht nachvollziehbar". Die Bahn habe die Ungleichbehandlung einzelner Strecken nicht mit sachlichen Gründen belegen können.


    Zudem führe die Verteuerung ausgerechnet wenig befahrener Strecken dazu, "dass sich der Verkehrsbetrieb auf diesen Strecken immer weniger lohnt". Dies laufe "dem erklärten Ziel des Eisenbahnrechts zuwider, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen", so Kurth.
    Bahn erwägt Klage


    Die Bahn AG prüft eigenen Angaben zufolge eine Klage gegen die Entscheidung. Zugleich erklärte sie, um einen Wegfall der Regionalfaktoren zu kompensieren, werde sich "das Preisniveau des Schienenpersonennahverkehrs zwangsläufig erhöhen müssen".


    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn1136.html