Mehdorn im Verwaltungsrat bei Air Berlin

  • Dessen bin ich mir bewusst Rainer, ich finde nur seine Mittel und Wege absolut nicht in Ordnung und sie rechtfertigen in keinster Weise seinen Erfolg. Wenn er nicht diese Maßnahmen einschlagen würde welche er teilweise einschlägt, dann hätte er diesen Erfolg sicherlich nicht hinbekommen.

  • Wer weiß den von Euch Bahnern, wieviele Politiker und Gewerkschafter bei der Bahn meinen mitreden zu müssen?


    Ich denke, jeder Bahner!
    Jedenfalls jeder Bahner, der sich Gedanken um "sein" Unternehmen macht.


    Kann man alleine daran erkennen, daß Politik und Gewerkschaften erfolgreich verhindert haben, daß der "Transporteur"-Bereich (also Personenverkehr und die gesamte Logistiksparte) zu 100% in privater Hand gebracht werden. Naja, Börsengang ist ja eh erst mal nicht auf der Agenda.


    Die Trennung zw. Netz und Transporteur muss zwingend und schnell erfolgen. Das Netz gehört zwangsläufig dem Bund, der Rest ist eine Kapitalgesellschaft, die ohne politische Zwänge am Markt arbeiten muss.



    Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Im übrigen war Hartmut auch vor der Bahn beruflich erfolgreich tätig. ;)


    Wie beurteilst du die Leistungen von Herrn Mehdorn? In dem du seine Vita liest oder hast du Informationen hast, die belegbar sind?



    Meine Meinung zu Herrn Mehdorn (in Kurzform):
    Ich habe seinen Weg zur Privatisierung der Deutschen Bahn unterstützt/begrüsst (siehe weiter oben), aber ich mochte nie seine menschliche Art.
    Dieses ruppige, arrogante, diese schon fast als widerlich zu bezeichende Außenwirkung, die hat der Deutschen Bahn sehr geschadet, bei der Belegschaft, bei den Gewerkschaften, bei der Politik.
    "Und schadenfroh hat man in schleunigst in sein selbst geschaufeltes Grab fallen lassen... :!: "

  • Die Trennung zw. Netz und Transporteur muss zwingend und schnell erfolgen. Das Netz gehört zwangsläufig dem Bund, der Rest ist eine Kapitalgesellschaft, die ohne politische Zwänge am Markt arbeiten muss.


    Wie beurteilst du die Leistungen von Herrn Mehdorn? In dem du seine Vita liest oder hast du Informationen hast, die belegbar sind?


    aber ich mochte nie seine menschliche Art.

    Die Meinung akzeptire ich, aber nicht diese allgemeinen Beschimpfungen die meistens keine eigene Meinung darstellen, sondern die Meinung vom Kollegen sind.

  • Kann man alleine daran erkennen, daß Politik und Gewerkschaften erfolgreich verhindert haben, daß der "Transporteur"-Bereich (also Personenverkehr und die gesamte Logistiksparte) zu 100% in privater Hand gebracht werden. Naja, Börsengang ist ja eh erst mal nicht auf der Agenda..


    In meinen Augen ist das sogar besser, das die Politik immer noch auf dem NV den Daumen soweit drauf hat. Schaut mal über den Kanal nach Großbritannien... Deren Privatisierung ist gründlich in die Hose gekommen...


    Natürlich hätte ich nichts gegen eine vernünftige Privatisierung. Z.b. das das Netz in Staatshand kommt, die Trassenpreise für alle gleich usw. Sowas sollte man aber auf gar keinen Fall überstürzt handeln.


    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"


  • In meinen Augen ist das sogar besser, das die Politik immer noch auf dem NV den Daumen soweit drauf hat.


    So ist es aber doch auch heute schon!
    Den Nahverkehr bestellen die Länder, nicht die Deutsche Bahn. Die fährt in nur (wenn sie die Ausschreibungen gewinnt).



    UND: viele Nahverkehrsleistungen in Deutschland werden von "privaten" Unternehmen erbracht (siehe dein Avatar), die Deutsche Bahn betreibt da eher Rückzugsgefechte!

  • und in NRW kommt sie jetzt mit neuen Modellen wie der "Heidekrautbahn". Dem Kind haben sie nun aber einen anderen Namen gegeben. Wenn ich das richtig verfolgt habe, will man dort die Lokführer nicht über LfTV bezahlen sondern weit darunter. Bleibt abzuwarten was die GDL dazu zu sagen hat. Gut heißen wird sie es jedenfalls nicht.


  • UND: viele Nahverkehrsleistungen in Deutschland werden von "privaten" Unternehmen erbracht (siehe dein Avatar), die Deutsche Bahn betreibt da eher Rückzugsgefechte!


    Das ist schon klar! Natürlich freu ich mich auch über die Privaten...
    Ich möchte nur, das der Bahnverkehr nicht so ein Flickenteppich wird, wie in England. Ich mein - dort wurde die Staatliche Bahn in 100 (!) Private Unternehmen aufgeteilt. Selbst das Schienennetz ist bzw. war in Privater Hand...


    Die Infrastruktur vergammelte ohne Ende, die Preise stiegen usw...


    Wenn der Bahnverkehr hier in Deutschland privatisiert werden sollte... Dann bin ich natürlich dafür - nur sollte man aufpassen, das das nicht auch so eine Hauruck Aktion wird wie in England...


    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"


  • Moment, auch wenn hier meine Beiträge wohl untergehen :( - es scheint doch klar zu sein, dass das Schienen-Netz und dessen Ausbau bzw. Erhaltung NICHT von der Privatisierung betroffen sein werden. Da habe ich schon mehrere Statements gehört. - GB ist ein gute Beispiel dafür.


    Macht ja auch Sinn. Die Schienen gehören dem Staat und wer drauf fahren will der zahlt. So, oder so ähnlich wäre es ja auch gewesen, wenn der Staat die "Stromautobahnen" von EON, EN-BW, .... enteignet hätte.


    Denke das ist ein guter Weg - der im Übrigen bei uns auch so geplant ist bzw. schon zum Großteil durchgeführt wurde.


    LG

  • Richtig Klaus, das Netz gehört in Staatshand!
    So ein Konstrukt wie jetzt bei der Deutschen Bahn, das ist doch Quatsch hoch drei. DB Netze als völlig neutraler Teil des DB-Konzerns, wie soll das bitte schön gehen?


    Das Netz aus dem Konzern heraustrennen und mit allen anderen Bundesnetzen in eine Staatsgesellschaft auslagern, kein Wettbewerber darf Zugriff auf die Netze haben.


    Übrigens, den angesprochenen Flickenteppich haben wir im Güterverkehr schon längst. Zwar ist DB Schenker Rail noch immer Marktführer, musste aber sehr große Bereiche schon an Mitbewerber abgeben.
    In Nienburg/Weser (liegt zw. Hannover und Bremen) stehen SBB Cargo-Loks, auch österreichische Loks sehe ich da häufiger (lustig auch immer, wenn die Wiener Lokalbahn dort parkt... 8) ), im Containerverkehr ab den Hamburger Häfen liegt dert Marktanteil der konzernexternen Unternehmen bei 30-50%, nur so als Beispiele.

  • Moment, auch wenn hier meine Beiträge wohl untergehen :( - es scheint doch klar zu sein, dass das Schienen-Netz und dessen Ausbau bzw. Erhaltung NICHT von der Privatisierung betroffen sein werden. Da habe ich schon mehrere Statements gehört. - GB ist ein gute Beispiel dafür.


    Richtig Klausi.


    Was ich absolut nicht sehen kann ist der Privatisierungswahn im Regionalverkehr. Hier wird gespart noch und nöcher. Nirgendwo in Deutschland sehen die Bahnen so schäbig aus wie in NRW, traurig. Vor allem sehe ich es äußerst ungern das in ländlichen Gegenden, wo es sich nicht mehr so lohnt, sprich wo man kein Geld rausschlagen kann, der Betrieb eingestellt wird. Gerade Regio sollte ein Produkt sein, welches in Staatshänden bleibt. Es sollte ein Produkt sein, welches dem Bürger gehört, denn dieser braucht es, auch in ländlichen Regionen. Regio kann nicht nur nach Gewinnträchtigkeit schauen.


    Was denn Güterbereich angeht, dass ist wirklich schon heftig. 5 Züge, 2 davon mindestens von Privatbahnen, also da hat sich Cargo schon einiges abluchsen lassen. Der Verwaltungsapparat bei der Bahn ist meines Erachtens einfach zu hoch. Hier bräuchte man nicht immer beim Lokführer zu sparen sondern sollte mal in oberen Etagen die Zuständigkeiten ein wenig sortieren.

  • Ich hab mich vor einiger Zeit mal mit einem guten Freund über das Thema unterhalten. Leider muss ich zu meinem Bedauern sagen, dass ich damals in den allgemeinen Tenor contra Mehdorn eingestiegen bin, ohne genau drüber nachzudenken.
    Fakt ist- mein Kumpel konnte mich da schnell und schlüssig überzeugen- Mehdorn hat aus einem hochdefizitären Betrieb ein funktionierendes Unternehmen gemacht. Natürlich mit massiven Einschränkungen in bestimmten Bereichen. So ist unter seiner Führung ein großer Teil des Schienennahverkehrs abgebaut worden, teilweise wurden Strecken stillgelegt und sogar rückgebaut. Er hat einfach das gemacht, wofür er als Vorstand eingestellt wurde, basta! Und die Einstellung erfolgte glaub ich sogar durch die SPD Regierung (bin mir da nicht sicher).
    Aber so erfolgreich kann nur jemand sein, der in der Lage ist über Leichen zu gehen und dem es auch ein gutes Stück weit egal ist, was andere so über ihn reden. Und da ist H.M. schon ziemlich abgebrüht, nach allen Interviews, die ich von ihm gelesen habe. Das so ein "Spitzenmann" schnell wieder auf die Füße kommt, war mir schon klar.
    Mein Kumpel, der übrigens bis vor 10 Jahren bei der Bahn war und seitdem bei einem Wettbewerber in einer Führungsposition arbeitet, schätzt die Leistung von Mehdorn als sehr gut ein vom ökonomischen und als mies vom menschlichen Standpunkt. Er sagt, dass viele Entscheidungsprozesse auf Führungsebene heute wesentlich schneller laufen als noch vor 10 Jahren. Als er dort noch gearbeitet hat, wurde mit 5 Jahren Vorlauf geplant, heute können Entscheidungen durchaus schon in wenigen Wochen fallen. Und noch eines, ob der Mehdorn im Einzelnen über die in seinem Unternehmen ablaufenden Dinge Bescheid wusste? Ich glaub zwar ja, da er wohl ein ziemlicher Kontrollfreak sein soll, aber es könnte doch sein, dass der eine oder andere Mitarbeiter quasi im vorauseilenden Gehorsam, diese Scheisse veranstaltet hat.
    Es wird ja auch behauptet, dass unsere Kandisbunzlerin H.M. zumindest bis nach der Wahl halten wollte. Damit sollte verhindert werden, dass wieder ein SPD naher Vorstand ins Spiel kommt, da das Vorschlagsrecht beim Verkehrsminister liegt. Am Ende war Mehdorn aber auch ein Bauernopfer, da bin ich mir sicher.
    Interessant wird, welche Rolle er bei AB dann ganz genau ausfüllen soll.


    LG Uwe

  • So ist unter seiner Führung ein großer Teil des Schienennahverkehrs abgebaut worden, teilweise wurden Strecken stillgelegt und sogar rückgebaut


    Und noch einmal: Das ist falsch!


    Nahverkehr (sprich Regionalverkehr) wird durch die Länder ausgeschrieben, wer das beste Angebot macht, erhält den Zuschlag!
    Bei den Kollegen rollen Krokodilstränen, weil sie soviel Verkehr verlieren.


    Strecken legt nicht die Deutsche Bahn still, sondern der Staat. Die Deutsche Bahn hat überhaupt kein Recht dazu.

  • Das ist sicher richtig Tomas,


    aber da die Verantwortung für den Personennahverkehr seit 1994 nicht mehr bei der Bahn lag, sondern auf die Länder überging, hatte die Bahn die Möglichkeit unrentable Strecken sozusagen durch die Hintertür zu loszuwerden.
    Wenn sich auf eine Strecke als unrentabel erweist, bewirbt man sich einfach nicht oder nur pro forma. Schuld ist dann nicht die Bahn, sondern das Land.
    So geschehen auf 3 Regionalstrecken, die ich kenne. Keine Bewerbung eingereicht oder vom Land nicht zu erfüllende Unterstützung gefordert. Strecken geschlossen. Hätte die Bahn noch den Auftrag, diese Strecken zu betreiben, wäre sie da nicht rausgekommen. Aber das Regionalisierungsgesetz hat diese Möglichkeit geschaffen, Strecken stillzulegen. Das Mehdorn nicht gesagt hat, wir machen Strecken dicht ist auch klar. Aber unter seiner Führung wurde alles getan, nicht rentable Bereiche auszugliedern. Der Staat hat aber die gesetzliche Voraussetzung dafür geschaffen.


    LG Uwe

  • Das sehe icih auch so. Die Bahn kann eigentlich nicht so viel teurer sein als die Privaten. Die Frage ist immer nur, will ich so eine Strecke fahren oder nicht. Klar, dass ich den DrogenExpress nach Venlo nicht fahren will, da braucht keiner drüber nachzudenken. Das hat schon seinen Sinn das man da nur altes Zeug fahren wird. Die neuen werden sich freuen. ;)


    Aber ich nehme mal Düsseldorf als Beispiel. Die RE10, wie kann man diese Strecke verlieren? Gerade zwischen Düsseldorf und Kempen war immer richtig Verkehr. Dann noch mal zwischen Geldern und Kleve. Aber gut, lassen wir das... Ich kann genausowenig verstehen wie man die RB26 hat abgeben können. Aber die dachten sich sicherlich das da ja noch der RE5 und die RB48 verkehrt...

  • Ich sehe das etwas anders!
    Denn erst durch die "Privaten" wurde der DB gezeigt, wie man Personenverkehr rentabel betreiben kann; schlanke Strukturen, modernes (häufig von den Bestellern gestelltes) Equipment, auf die Kundenwünsche angepasste Fahrpläne.
    Gerade hier bei mir in Bremen sehe ich durch Metronom und NordWestNahn, wie man so etwas auf die Beine stellen kann!
    NordWestBahn schafft es sogar auf der ehemals durch die DB kaputt gesparten Linie (Bremen-) Delmenhorst - Osnabrück einen gelungenen Nahverkehr au8f die Beine zu stellen. Hier ist die DB ehemals nur zu unglaublich schlechten Zeiten gefahren!
    Nettes Derail am Rande: als die NWB den Betrieb auf dieser Linie übernommen hatte, hat DB Netze die Strecke für viel Geld ertüchtigt, so daß jetzt auch normale Fahrzeiten gefahren werden kann.


    Die DB hat sich halt viel zu lange als Monopolist auf ihren Federn ausgeruht und jetzt, wo die Privaten fahren, da bekommt man sehr schnell Angst. Dumm, ganz dumm, was die Verantwortlichen damals getrieben haben!