Rezept vom 23.03.2011

  • So, da durch die Umstände meine Ankunft am Ziel gestern etwas verspätet erfolgte, darf ich euch mal wieder das Menue bereiten.


    Die Schweden essen eigentlich ganz einfach. Da ist nicht viel Schickimicki, Brot, Butter, Käse, Schinken, Fisch. IKEA hat auch eine Form von Fleischklößchen bekannt gemacht, allerdings erspare ich euch das.


    Da ja der Frühling nun mit Macht zu uns durchdringt, gibt es auch bald wieder die Hauptzutat für unsere Vorsuppe


    Nässelsoppa - Brennesselsuppe:


    1 kg junge frischgepflückte Brennnesseln
    3 EL Butter
    1 l Gemüsebrühe
    1 kleine, feingeriebene Kartoffel
    Salz/Pfeffer/Muskat
    4 EL Creme Fraiche


    Zubereitung:
    1. Brennesseln sammeln, nur junge Blätter ungefähr ein Kilo und diese waschen.
    2. Die Butter in einem Topf erhitzen, die Brennesselblätter zugeben und bei geringer Hitze dünsten, bis sie zusammenfallen.
    3. Mit der gemüsebrühe aufgießen, 15 Minuten köcheln lassen und dann pürieren.
    4. Die feingeriebene Kartoffel mit etwas Wasser verrühren und langsam unter Rühren in die Suppe geben.
    5. Die Suppe unter Rühren aufkochen lassen, sie dickt dann etwas an und sofort von der Kochplatte nehmen.
    6. Mit Salz, Pfeffer und wenig Muskat abschmecken.
    7. Auf die Teller verteilen und jeweils einen Löffel Creme Fraiche zu der Suppe geben.


    als Hauptgericht serviere ich einen Spinat-Lachsauflauf:


    800 - 1000 g Lachs, frisch oder eingefroren am Stück
    Saft von einer Zitrone
    500 - 800 g Blattspinat am besten frisch, tiefgefroren geht auch, "normaler" Tiefkühlspinat ist eine Notlösung
    2 Becher Schlagsahne
    3 EL Tomatenmark
    Zucker
    Salz/Pfeffer
    1 EL gehackter Dill


    Zubereitung:


    Den frischen Lachs waschen (Tiefkühlware nicht). Die Haut nicht entfernen, die Fleischseite mit Zitrone beträufeln, danach salzen und pfeffern.
    Frischen Blattspinat waschen und gob zerkleinern. Danach kurz blanchieren. Diese Schritte entfallen bei Tiefkühlware, da geht es gleich hier weiter
    Den Spinat in eine große Auflaufformfüllen, dass der Boden bedeckt ist. Wenig salzen und pfeffern.Den Lachs mit der Hautseite nach unten auf den Spinat legen.
    Die Schlagsahne mit dem Tomatenmark verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen, den Dill dazugeben. Diese Masse über den Auflauf geben
    Den Herd auf 200 Grad vorheizen und die Auflaufform hineinstellen. Bei frischem Fisch den Herd nach 15 Minuten ausschalten bei tiefgefrorenem Fisch nach 25 Minuten. Fertig ist das Gericht jeweils 5 Minuten später.
    Gegessen wir es ohne große beilagen, evtl Brot dazu.
    Ein Glas trockener Weißwein oder Bier ist als Getränk zu empfehlen. (Bier Jupp, Biehieer!)


    Nachspeise Kanebullar - die schwedischen Zimtschnecken:


    Teig:

    150 g Butter
    500 ml Milch
    50 g Hefe
    150 g Zucker
    1 TL Salz
    1 TL gemahlenen Kardamom
    1 kg Weizenmehl


    Füllung


    60 g Butter
    60 g Zucker
    1 EL Zimt
    1 eigelb
    Hagelzucker


    Die Butter schmelzen, Milch hinzufügen und gut handwarm erwärmen. den Zucker inrühren, Kardamon hinzugeben und Hefe einrühren, danach das mit dem Salz vermischte Mehl in die Masse sieben und einen elastischen Teig kneten. Eine Kugel formen und diese abgedeckt für etwa eine Stunde gehen lassen.
    Kurz vorm Danach den Teig in drei gleiche Teile portionieren. Diese jeweils zu einer dünnen Teigplatte ausrollen. (Das geht am Besten, wenn ihr den Teig auf einer Küchefolie ausrollt oder auf einer Silikonmatte zum Backen.) Die Butter für die Füllung schmelzen und jeweils eine Platte damit bestreichen (20 g butter je Platte), Zucker und Zimt vermischen und je ein Drittel auf einer Teigplatte verteilen. Jetzt die Platte über die Länsseite zu einer Wurst rollen und die in 2 - 3 cm dicke Scheiben schneiden. Diese auf ein Backblech legen und noch einmal etwas flacher drücken. Dann noch einmal 20 Minuten gehen lassen. Zwischenzeitlich den Herd auf 220° (Umluft180) vorheizen. Das Eigelb verquirlen, die Kanebullar damit einpinseln und Hagelzucker darüberstreuen. Nach dem zweiten gehen für 8 bis 10 Minuten in den Ofen, dabei auf die Bräunung achten. Am Besten noch warm essen und eine Kaffee oder eine heisse Schokolade dazu trinken.
    Später dann Bier in Mengen, garniert mit nordischen Spirituosen.


    Mahlzeit!


  • Wer kochst denn sowas? :D Ist bestimmt interessant.


    Der Rest klingt aber sehr lecker ;)



    Ich! Die schwedische Variante zwar selten, aber seit meiner Kindheit kenne ich verschiedene Varianten, wie sie bei uns in der Gegend gekocht wurden.
    Und alle schmecken mir, Gäste haben sich auch noch nie beschwert. Ist etwas sehr traditionelles aus der Volksküche, in Wohlstandszeiten aber leider - wie so manch altes Gericht - nicht mehr gefragt.


    LG Uwe

  • Das warn früher ja mit die ersten Vitaminbringer nach einem langen Winter. Damals gab es ja nicht viel und im Osten noch weniger.
    Ich hab schon als Vierjähriger von meinem Oppa gelernt, wie man die Dinger rupft, ohne sich die Finger zu verquaddeln.


    Ich wünsch dir gutes Gelingen.


    Uwe