Gefahr eines Fluglotsen-Streiks wächst

  • Wenn ich sowas lese, kriege ich das Kotzen. :wall:


    http://www.bild.de/home/telegr…8850,tabindex=0.bild.html


    Eine Million im Lotto gewinnen und auswandern aus diesem streikfreudigen ach so "armen" Deutschland ist wohl das Einzige, was hilft in diesem Saftladen Deutschland, was allmählich italienische Züge annimmt. (Sorry für meine provokative Formulierung, aber ich kann bei diesem stinkenden Fisch nicht anders. :( ) :thumbdown:

  • Naja - nicht schön (wenn es dann so kommt) aber "streikfreudig" ist Deutschland sicher nicht.


    Btw: Was ist eigentlich aus der GdL und den Privatbahnen geworden? Man hört nix mehr, haben die sich geeinigt?

  • Naja - nicht schön (wenn es dann so kommt) aber "streikfreudig" ist Deutschland sicher nicht.
    doch. leider.
    Btw: Was ist eigentlich aus der GdL und den Privatbahnen geworden? Man hört nix mehr, haben die sich geeinigt?


    gehört nicht hier, sondern in den Bahnbereich. Ergenbis kennt aber wohl jeder.

  • Wieso regt ihr euch auf??


    Mehr Geld zu verdienen ist schön, daß noch bei besseren Bedingungen.
    Nur weg von dieser typisch deutschen Obrigkeits- Furcht. Wie die Franzosen, nur nix gefallen lassen.......
    Jeder regt sich auf, wenn irgendwo gestreikt wird, oder der Service schlecht ist, aber he, man bekommt doch genau das, wofür man bezahlt......


    Wenn beispielsweise nur mal die LKW- Fahrer unter einem Hut wären, dann ein zweiwöchiger Streik, und Deutschland würde heulen. oder besser noch ganz Europa........ ^^

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Warum die ganze Aufregung. Wisst Ihr überhaupt warum die Forderung so hoch ist ? Könnte nämlich ne letztmalige Gehaltserhöhung für die nächsten 10 Jahre bedeuten. Mal ein bisschen Recherchieren bitte.

  • Michi, du kannst dich glücklich schätzen noch nie einen Generalstreik miterlebt zu haben, bzw wie dies ein Land (Israel in meinem Fall, Frankreich in jübngerer Zeit) über WOCHEN lahm gelegt hat....So Streikfreudig ist hier niemand....und dass das gute Recht besteht zu streiken sollte dir ebenfalls klar sein....Oder muss ich meine Ausführungen vom GDL streik wiederholen?

    Grüße
    Simon
    Staatlich geprüfter Sterbensverzögerer


    "Z kommt relativ weit am Ende im Alphabet ......" - Goof 28.März 2020

    "Auch wenn Angela gesagt hat, wir sollen Menschenmassen vermeiden, habe ich mir gerade einen AUFLAUF gemacht"- Mats 28.März 2020

  • Es geht lediglich darum. Die DFS ist bist dato ein sogenanntes NON Profit Unternehmen was sich lediglich aus dem Einnahmen der Luftverkehrsgebühren/Üerflugsgebühren usw finanziert. Macht die DFS Gewinn muss sie im Zuge dessen den Gewinn durch eine Gebürenanpassung sprich Senkung der Gebühren an die Kunden / Airlines weitergeben. ABER, mit der Einführung von Single European Sky und der geplanten zusammenschliessung der Lufträume von Deutschland mit Frankreich und Benelux zum sogennanten FABEC nächstes Jahr wird aus den gesamten Flugsicherungen in Europa Profit Unternehmen. Die Gebühren werden nicht mehr von den ATC Organisationen festgelegt sondern von der EU und die liegen bei weitem unter den Forderungen der ATC Organisationen.


    Das heist die DFS wird zum ersten mal in Ihrer Geschichte budgetieren müssen und muss mit dem Geld haushalten was sie hat und kann nur die Gebühren einnehmen die von der EU festgelegt wurden. Es ist abgemacht das die Gebühren in den nächsten 10 Jahren nur sinken werden. Das heisst im Falle einer neuen Krise bleiben die Gebühren konstant bzw sinken weiter. Die ATC Organisationen können nun nicht mehr sagen wir brauchen mehr Geld wir erhöhen die Gebühren sondern müssen sehen wie sie das Geld durch irgendwelche Fremdgeschäfte woanders einnehmen. Die DFS ist da zum Glück sehr gut aufgestellt. Was andere ATC´s in anderen Ländern leider nicht sind.


    Das bringt auch den Wettbewerb ins Spiel. Zum Beispiel hat sich die DFS für mehrer Tower und Lufträume in Spanien beworben usw usw. Es könnte auch sein das in Zunkunft irgendwer in irgendeinem Land pleite geht und das Geschäft schnell übernommen werden muss.


    Die Anpassung der Gebühren die bei weitem unter dem liegen was die DFS bzw andere Organisatioen möchte hat damit auch die Gewerkschaft auf den Plan gerufen. Und die Fordern somit eine Gehaltserhörung von 6,5 Prozent. Bei sinkendem Einnahmegebühren und versuche das Eigenkapital zu erhöhren für schlechtere Zeiten kann man sich vorstellen das in den nächsten Jahren beim Gehalt nicht mehr viel zu holen sein wird.

  • Dennis, mach dir keine Mühen, Michi wird es eh nicht verstehen. Du kannst erklären wie du Lust und Laune hast, du kannst dich berechtigt rechtfertigen, es hat einfach keinen Sinn... Das in Deutschland ein Streikrecht im Gesetz verankert ist möchte Michi irgendwie nicht einleuchten... :wall:

  • Was eigentlich zum Kotzen ist, ist nicht die Frage ob die Fluglotsen streiken wollen, sondern die Geschichte im Hintergrund.
    Wie kann man ein so sicherheitsrelevantes System nur profitorientiert ausrichten und von vornherein sagen: " ... wir reduzieren die Kohle, die ihr in den nächsten Jahren bekommen werdet, von Jahr zu Jahr..."
    Das ist des Protestes würdig, aber die EU wird das schon wieder als Kundenfreundlich verkaufen.


    @ Rainer: Zumindest bei uns scheint mit dem GDL-Streik eine Pattsituation entstanden zu sein. Die GDL hat mehrfach über Tage gestreikt, Veolia hat nur die Hauptstrecken mit Bahnen, Nebenstrecken mit Bussen bedient und die streikenden Lokführer ausgesperrt.
    Vor zwei Wochen gab die GDL ein vorläufiges Streikende für unseren Bereich bekannt. Seitdem hat man nix gehört.
    Veolia hat den bei ihnen Beschäftigten ein ziemlich vernünftiges Angebot gemacht - sagt ein entfernter Bekannter, der da arbeitet, wenn auch nicht als Kutscher. GDL lehnt das alles ab. Fronten verhärtet, ich fahr deshalb auch morgen nicht mit dem Zuch nach Tegel sondern mit dem Auto, da man ja nie wissen kann.


    LG Uwe

  • scheint mit dem GDL-Streik eine Pattsituation

    Danke Uwe, ich hatte es mir gedacht, nur war mir das Thema nicht wichtig genug, müfsam nachzuforschen.


    Zum profitorientierten Problem: Natürlich klingt profitorientiert erst einmal schlimm, da voraussichtlich "gute" dinge auf der Strecke bleiben. Jednfalls im negativen Fall. Andererseits sind abertausende Unternehmen privatwirtschaftlich organisiert und es funktioniert. Bei einer monopolistischen Organisiation und/oder auch einer ähnlich aufgebauten ist die Gefahr von Misswirtschaft (Gelder werden unnütz ausgegeben) sehr, sehr hoch. Sie Bundeswehr, Behörden, etc. Kommt/ Kam die DFS mit der Köhle nicht aus, wurden einfach die Gebühren angepasst. Kann doch nicht sein, oder?


  • Zum profitorientierten Problem: Natürlich klingt profitorientiert erst einmal schlimm, da voraussichtlich "gute" dinge auf der Strecke bleiben. Jednfalls im negativen Fall. Andererseits sind abertausende Unternehmen privatwirtschaftlich organisiert und es funktioniert. Bei einer monopolistischen Organisiation und/oder auch einer ähnlich aufgebauten ist die Gefahr von Misswirtschaft (Gelder werden unnütz ausgegeben) sehr, sehr hoch. Sie Bundeswehr, Behörden, etc. Kommt/ Kam die DFS mit der Köhle nicht aus, wurden einfach die Gebühren angepasst. Kann doch nicht sein, oder?

    Du darfst aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Unternehmer haben seit Jahrhunderten gelernt zu wirtschaften um zu überleben. Staatliche Apparate nur sich selbst zu verwalten, weil sie immer eine gewisse Sicherheit hatten. Das ändert sich eben nun durch Wirtschaftskrisen, bei der ganze Staaten betroffen sind, EU-Vorgaben und der allgemeine Spartrend... Da kann man nicht erwarten, das alt eingesessene Strukturen von heute auf morgen umschwenken können. Man hat gesehen, wie lange es bei der Bahn gedauert hat, und die Transformation von staatlicher Institution zum modernen Unternehmen ist meiner Meinung nach bis heute nicht abgeschlossen...


    Des weiteren kommt dazu, du sprachst Misswirtschaft an, das Ausgaben nicht von einzelnen Managern entschieden werden, sondern im schlimmsten Fall (z.B. Bundeswehr) im Parlament. Und wohin das führt, brauch ich glaube ich nicht ausführen.
    Oder ein anderes Beispiel. Eine Firma will die Fassade seines Hauptsitzes neu streichen lassen. Der Chef holt sich Angebote aus der Region ein und wiegt Preis mit Qualität ab und gibt den Auftrag. Will die Bundeswehr das mit einem Gebäude ihrer Kasernen machen,muss der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden, damit das dann irgendeine Billigfirma aus Spanien machen kann. Dank EU !
    Du siehst es nicht so einfach, sich über zugegeben unsinnige Vorschriften hinwegzusetzen, auch wenn es viel wirtschaftlicher und schneller von Statten gehen würde.
    Sei froh, das du als selbstständiger Unternehmer da freie Hand hast, und deine Entscheidungen selbst treffen kannst !

  • Ich wage mir mal, die DFS vom Stellenwert mit Polizei und Feuerwehr zu vergleichen und auch mit der Situation vieler Krankenhäuser.
    Ich gebe dir erst einmal Recht Rainer, dass ein wenig frischer Wind durchaus die Wirtschaftlichkeit einer Organisation verbessern kann.
    Allerdings sollte man - und das ist jetzt meine ganz private Meinung - jeglichen für die Sicherheit des Gemeinswesens erforderlichen Bereich nur unter Vorbehalt dem Markt vorwerfen.
    Wenn ich mir die Krankenhauslandschaft heute anschaue, mit dem auf Gewinnerwirtschaftung ausgelegten Betrieb, dann sehe ich, was passieren kann, wenn man vom gemeinwohlstreben wegkommt.
    Kliniken verdienen Geld mit belegten Betten, mit belegten OP und nicht mit dem Rat: "Da können sie noch zwei Jahre warten." Das auf Profiorientierung ausgelegte Handeln vieler Kliniken führt eben zu Einsparungen beim Personal, so dass heute kaum noch Zeit für Nachsorge, Pflege und das nette Gespräch bleibt. Auf der anderen Seite sind Ärzte mittlerweile Aquisiteure ihrer eigenen Stationen und Verfahren, was von vielen als Belastung empfunden wird. Ähnliches gibt es von Polizei und Feuerwehr zu berichten.
    Ich sehe da durchaus Parallelen zur DFS. Wenn es um Gewinnerwirtschaftung geht, dass weisst du Rainer, gibt es zwei Wege Einnahmen hoch, oder Ausgaben runter. Da die Einnahmen nicht steigen werden, müssen die Ausgaben zwangläufig nach unten. Und wo wird man sparen? Wieder beim Personal. Da macht sich bei mir ein ungutes Gefühl breit, denn wir können wohl einschätzen, was passiert, wenn da mal ein Lotse was übersieht, weil er unter Streß steht. Und während es durch Reservekräfte bei Brand oder Polizeieinsatz immer noch die Möglichkeit der schnellen Intervention gibt, führt der Fehler eines Lotsen manchmal zur Katastrophe.
    Deshalb mein Unverständniss.


    LG Uwe

  • Man hat gesehen, wie lange es bei der Bahn gedauert hat, und die Transformation von staatlicher Institution zum modernen Unternehmen ist meiner Meinung nach bis heute nicht abgeschlossen...


    Da gebe ich dir Recht. Die Ära Mehdorn, hat viele negative Spuren hinterlassen und wird uns, meines Erachtens nach, noch über Jahre begleiten. Die Mängel die durch Einsparzwänge entstanden sind, sind einfach zu massiv um eine schnelle Lösung zu finden. Mit dem Beschaffen der neuen ICx im Fernverkehr ist ein erster Schritt getan, vor allem da die Fahrzeuge nun vom Hersteller beim EBA abgenommen werden müssen und nicht mehr von der Bahn selber. Baut der Hersteller also Mist, muss er die Kosten dafür tragen. Ein Teil des Kaufpreises wird auch erst nach mehreren Jahren gezahlt wenn man sieht das die Fahrzeuge halten was sie versprechen und das es nicht auf einmal zu groben Fehlern wie dem Achsproblem der ICE3 Generation kommt. Mit diesem Abschluss denke ich kann man zufrieden sein weil jetzt vor allem der Hersteller gefordert ist. Die Bahn nimmt nun nicht mehr jeden Schrott, hauptsache es kostet nichts... Gute Entwicklung. Aber, und das muss man denke ich auch betonen, man hat auch schon lange aus der Politik nichts mehr davon gehört die DB in naher Zukunft an die Börse bringen zu wollen. Ich denke, jetzt haben sie es langsam erkannt das es derzeit, nach diesem massiven, politisch gewollten, Sparkurs kein guter Zeitpunkt ist. Aber ich denke das ist eine andere Baustelle und geht hier am Thema vorbei... Ich wollte es nur mal einwerfen.


    Will die Bundeswehr das mit einem Gebäude ihrer Kasernen machen,muss der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden, damit das dann irgendeine Billigfirma aus Spanien machen kann. Dank EU !


    das ärgert mich hier bei den Vergaben unserer Nahverkehrsleistungen ja auch so. Die Strecken müssen nun europaweit ausgeschrieben werden dank unserer tollen EU. Schön das es dann aber immer noch Länder gibt die massiv fremde Eisenbahnen blocken, Luxemburg, Frankreich und die Schweiz fallen mir da auf Anhieb ein. Wenn ich sowas einführe, dann muss das aber bitte auch für alle Länder gelten. Das wir ab 2013 mit dem ICE nach London fahren dürfen geht nur, weil die SNCF mit ihrem DoSto-TGV demnächst auch neue Strecken hier in Deutschland erschließen kann... Das ist jedenfalls kein gerechter Wettbewerb.



    EDIT: Uwe das hast du schön geschrieben, dass kann man so unterschreiben. :)

  • sondern im schlimmsten Fall (z.B. Bundeswehr) im Parlament

    Falsch ! Natürlich beschliesst das Parlament - be der Grundsatzentscheidung und, wenn wieder mal (mehr) Geld gebraucht wird. Nur ist für die Beschaffung die Bundeswehr selbst verantwortlich. Wo sonst sind die Gründe zu finden, warum Projekte monate- und jahrelange Verzögerungen mit z. T. immensen Kostensteigerungen bis zur Einsatzbereitschaft brauchen? Wohl kaum beim Parlament.


    Natürlich wird es schwer, von heute auf morgen "wirtschaftlich" zu denken. Bedenklicher finde ich, dass diejenigen die bisher für Geld verantwortlich waren, nicht selbst auf die Idee kamen genauso im beruf zu handeln, wie beim privaten Portemonaie auch.

  • Da die Einnahmen nicht steigen werden, müssen die Ausgaben zwangläufig nach unten. Und wo wird man sparen? Wieder beim Personal.

    Uwe, eigentlich müsstest Du es besser wissen! Ich mache jede Wette, dass alleine in den Strukturen 10 - 20% Optimierungsmöglichkeiten stecken!Also nix mur mit sparen auf Kosten des Personals. Und ich wette zudem, wenn Du vielleicht bei der einen oder anderen Institution im Gesundheitswesen (weil Du damit beruflich zu tun hast, dieser einfache Vergleich) sofort Sparpotentiale benennen könntest ohne das auch nur ein einziger sein (notwendigen) Job verliert. und wenn sich zwei die gleiche Arbeit teilen - bei der BW sind es sogar ganze Abteilungen ^^ - dann stimmt etwas nicht und Entlassung sind notwendig!

  • Falsch ! Natürlich beschliesst das Parlament - be der Grundsatzentscheidung und, wenn wieder mal (mehr) Geld gebraucht wird. Nur ist für die Beschaffung die Bundeswehr selbst verantwortlich. Wo sonst sind die Gründe zu finden, warum Projekte monate- und jahrelange Verzögerungen mit z. T. immensen Kostensteigerungen bis zur Einsatzbereitschaft brauchen? Wohl kaum beim Parlament.


    Natürlich wird es schwer, von heute auf morgen "wirtschaftlich" zu denken. Bedenklicher finde ich, dass diejenigen die bisher für Geld verantwortlich waren, nicht selbst auf die Idee kamen genauso im beruf zu handeln, wie beim privaten Portemonaie auch.

    Deshalb schrieb ich ja "im schlimmsten Fall" um die Langwierigkeit solcher Entscheidungsfindungsprozesse zu verdeutlichen. Das das Parlament nicht für jegliche Entscheidungen zuständig ist, ist mir schon klar, hab ich aber auch nicht behauptet... :gruebel:
    Meinst du aber, wenn eine Truppenverwaltung diesen Prozess durchläuft geht es schneller? Mitnichten !
    Ich glaube du hast an meiner Kernaussage vorbei gelesen.