Massive ATC strike action planned in October

  • Ich schmeiße mal die dritte Sicht ins Rennen, dass der Piloten.


    Wir sind direkt von Streiks betroffen, was sehr unangenehm werden kann. Schlimmer sind dann nur noch Aschewolken. ;)
    Ich kann beide Seite irgendwo verstehen, sehe das aber ähnlich wie Toto.
    Bei den europäischen Lotsen neigt man m.M.n zu schnell zu Arbeitskämpfen und kriegt es dann noch nicht mal hin, das einheitlich zu koordinieren. Das ist peinlich.
    Man sollte sich erstmal intern einigen was man will und dann geschlossen nach außen auftreten.


    Komischerweise streikt in den USA z.B. keine Sau, weil die genau wisssen, dass dann die Militärlotsen übernehmen und schwupp ist das Druckmittel weg !


    Klar sollte jeder das Recht haben zu streiken (ich hab es übrigens nicht !!), aber Passagiere und Airlines für solche unkoordinierten Aktionen leiden zu lassen, finde ich ziemlich daneben. :thumbdown:


  • Sag ich auch gar nicht, dass dort was unsinniges drin steht. Aber in dem Artikel steht auch im Detail nichts dazu, was die EU überhaupt vor hat.
    Aber wie bitte sehr soll innerhalb der nächsten 5-10 Jahre die ATC-Capacity um das 3fache erhöht werden, bei gleichzeitiger Halbierung(!) der Kosten. Da wird einfach irgendwas von oben festgelegt, aber wie das umgesetzt werden soll und wie fern ab das von jeglicher Realität ist, da hat sich niemand Gedanken drüber gemacht, weil die Leute die dort sitzen nämlich null Ahnung von der Materie haben.
    Dazu soll dann noch die "Sicherheit" um den Faktor 10 oder 11 (genaue Zahl hab ich grad nicht im Kopf) erhöht werden - allerdings mit welchem Maß oder Kennwert hier gemessen wird (oder soll) dazu wird auch wieder nichts gesagt. Also wieder ein willkürlich festgelegter Wert.


    Ganz klar ist, dass sich die Flugsicherung und die Luftraumstruktur in Europa maßgeblich ändern muss - keine Frage und da stimmen wir mit Sicherheit überein. :friends:
    Das Problem hierbei ist, dass die Flugsicherungen in Europa alle unterschiedlich organisiert sind: größtenteils noch staatlich, manche teilprivatisiert und manche komplett privat organisiert.
    Und grade bei denen wo der Staat noch ein Wörtchen mitzureden hat ist halt das Problem, dass diese ungern Kompetenzen abgeben und der Staat noch weiter die Kontrolle drüber ausüben will und Entwicklungsprozesse besonders lange dauern, weil es durch X Gremien erst durch muss.
    Da könnt ihr als einzelne Airline (oder sei es auch als Airlineverbund AF/KLM) einfach wesentlich freier und für euch entscheiden.


    Weiß jetzt leider nicht genau wie der Prozess bisher gelaufen ist, ob's da Unterredungen mit der EU o.ä. gab. Ich hoffe mal ganz stark schon, weil direkt auf die Barrikaden zu gehen halte ich für ebenso unsinnig!
    Aber was halt gar nicht geht, das von oben einfach pauschal für alle was von oben diktiert wird, obwohl die Voraussetzungen für alle beteiligten Länder und ATC-Units komplett andere sind.


    Wie würd denn dein Vorschlag statt Streik aussehen, wenn Unterredungen und jegliches gutes Zureden nicht mehr fruchtet?
    Ansonsten kann man sich ja anscheinend keinerlei Gehör mehr verschaffen.

    Gruss Flo
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    • Offizieller Beitrag

    Setzt Euch mal ins Flugzeug (Ihr habt ja auch bei uns Airlines Vergünstigungen ;) ) und lasst mal alle die frei haben (kommen noch genügend zusammen) in Brüssel demonstrieren.


    Um mal eben einen Vergleich an zu führen
    Die Gründung von Eurocontrol am 13. Dezember 1960 liegt der Idee „Single European sky“ zu Grunde. 1960! Wir leben heute im Jahr 2013. Das sind 53 Jahre. Wen ich sagte, es ist nicht viel passiert, lügte ich. Aber viel Verbessert hat sich nicht.
    Dazu einige Beispiele.
    1. Wenn ich in Canada unterwegs bin, kommt es vor, das ich vom Inland Fix einen DCT bis an die Grenze der USA angeboten bekomme. Von dort wird der Flug in den Anfliegenden Verkehr nach Houston gefädelt, sodass ohne Holding gelandet werden kann.
    2. Wenn ich den Vergleich nehme, das ich für den oben genannten Flug 700 Euro ATC charge für Canada und USA habe und dann den Preis der Linate Strecke nehme, ist dieses ohne jedes Verhältnis.
    3. Die Profile die Eurocontrol hantiert sind Mist! N0470F340 BERGI UL602 SUPUR UL60 OTBED…. Ergibt ein reject. N0441F220 BERGI UL602 SUPUR UL60 KOLAG/N0470F340 UL60 OTBED UL26 nicht. Das der Flieger bei Kolag niemals auf FL240 (da liegt der Hase im Pfeffer) ist, da er sich da noch im Steigflug befindet kann Eurocontrol seinen Systemen Partout nicht beibringen und empfiehlt eine Route die 6 Minuten länger ist. Das heisst, wir passen jede Langstrecke die so raus geht von Hand an, da wir es auch in Lido nicht einbauen können. Immerhin steigt der Flieger noch.
    4. Night time saving routes. Eurocontrol rechnet ohne Wind. Da es sich teilweise um eine (EINE!!!) Minute handelt, gibt’s ein reject, obwohl das Checksystem nicht Meckert.
    Und und und……. Ich könnte bestimmt noch 99 Gründe nennen. Als ich damals bei denen war zur Vorstellung war, habe ich gemerkt wie überzeugt und wie „Beamtet“ da gearbeitet wird. Ich meine jetzt nicht die Lotsen, die bestimmt einen tollen Job machen. Aber vieles könnte einfacher, günstiger und besser laufen. Genau da will die EU hin.


    Mein Fazit, ATC sollte erst mal bei sich den Boden kehren und mal Zukunftsorientiert denken.


    Gibt da uebrigens eine schoene Fallstudie der Uni Bielefeld.
    http://www.uni-bielefeld.de/so…lstudie-SES-MM-201112.pdf

    • Offizieller Beitrag

    Aber was halt gar nicht geht, das von oben einfach pauschal für alle was von oben diktiert wird, obwohl die Voraussetzungen für alle beteiligten Länder und ATC-Units komplett andere sind.


    Eh, wie jetzt?


    Himmel + Flugzeug + Route = JobATC.... Ich glaube das ist bei allen gleich :whistling:

  • Wenn ich sehe, wie langsam teilweise in den "Hinerstübchen" bei der Flugsicherung gearbeitet wird "Äh, gute Idee, da machen wir in nem halben Jahr mal ein Meeting zu, auf dem wir die Agenda für einen Workshop nächstes Jahr festsetzen, nachdem wir dann in die Vorbereitung zur Planungsphase gehen können...", wundert es mich überhaupt nicht, dass es immer noch kein Single European Sky gibt. :wall: :thumbdown:

  • Toto volle Zustimmung - da muss sich definitiv noch einiges ändern, was aber mit den jetzt vorgeschlagenen Dingen, aber ebenson wenig in den Griff zu bekommen sind.
    Denke der Artikel bringt sehr, sehr gut auf den Punkt: Fluglotsen: Weltfremde Vorgaben


    Aber kannst leider USA oder Kanada mit Europa kaum vergleichen, da es vielleicht von der Größe des Luftraums halbwegs hinkommt, aber dort alles aus einer Hand gesteuert wird und die Verkehrsknotenpunkte (Airports) doch recht weit auseinanderliegen, wohingegen die An- und Abflugwege der großen europäischen Airports sich meist gegenseitig blockieren. Drüben ist halt doch n bissl mehr Spielfläche um den ganzen Traffic freien Raum zu geben.


    Aber die Studie ist schon ganz nett:

    Zitat

    Obwohl die Belastung im letzten Jahrzehnt stark gewachsen sei, habe die Flugsicherung diese bei nahezu unveränderter Personalstärke und kaum gestiegenen Kosten störungsfrei bewältigt:
    „Die Flugsicherungsdienste bewältigen zurzeit jedoch gegenüber 1999 mit der gleichen Anzahl Flugverkehrsleiter rund 21 Prozent Mehrverkehr. Bei den Verspätungen erreichte man in derselben Zeitspanne eine Reduktion von 5,6 Minuten pro Flug auf 1,6 Minuten; die von den Fluggesellschaften produzierten Verspätungen machen heute rund 76 Prozent der gesamten Verspätungen aus. Die Gesamtkosten der Flugsicherungs-dienstleistung sind im gleichen Zeitrahmen nur leicht gestiegen.


    Hingegen sind die Einheitspreise seit 2003 kontinuierlich um etwa 2,9 Prozent gesunken. Schon diese Argumentation richtet sich gegen die Abschaffung des Vollkostenprinzips, außerdem ließe die neue Ordnung wichtige Fragen offen, so etwa, wie die übrigen Dienste (Luftfahrt-Informationsdienst, Wetterberatung, Kommunikation) dann finanziert werden sollten.
    Verbesserungspotenzial sei immer vorhanden, die Vorschläge der Kommission hierzu seien allerdings realitätsfern. Das habe auch damit zu tun, dass hoch-qualifizierte Arbeitskräfte in hoher Zahl fehlten. Die Flugsicherungstechnik falle dem sich ohnehin verschärfenden Ingenieursmangel zum Opfer, der Flugsicherung in Europa fehlten zwischen 10 und 25 Prozent an Flugverkehrsleitern. Teile des SES II-Pakets verschärften diese Lage sogar noch, so etwa die Trennung von Aufsicht und Serviceerbringern (die hier eindeutig den Briten zugeschrieben wird), die dazu führe, dass sich der Expertenbedarf drastisch erhöhe und Synergien somit ausgeschlossen würden, was insbesondere für kleinere Staaten kaum zu bewältigen sei

    Gruss Flo
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    • Offizieller Beitrag

    Aber kannst leider USA oder Kanada mit Europa kaum vergleichen, da es vielleicht von der Größe des Luftraums halbwegs hinkommt, aber dort alles aus einer Hand gesteuert wird und die Verkehrsknotenpunkte (Airports) doch recht weit auseinanderliegen, wohingegen die An- und Abflugwege der großen europäischen Airports sich meist gegenseitig blockieren. Drüben ist halt doch n bissl mehr Spielfläche um den ganzen Traffic freien Raum zu geben.


    Och, Europa und West-USA kann man schon vergleichen......
    Und die Airportdichte: Alleine 3 grosse in NY, dann Philli, Washington und andere...........

  • Och, Europa und West-USA kann man schon vergleichen......
    Und die Airportdichte: Alleine 3 grosse in NY, dann Philli, Washington und andere...........


    Klar in den Metropolen liegen die eng beieinander: siehe auch hier London, Paris.
    Aber es geht eher um den großen Freiraum zwischen diesen Metropolen, wo man ja eigentlich free routing machen kann und sich der Verkehr einfach besser verteilen kann - das ist hier in Europa alles insgesamt etwas enger beisammen.
    In die Richtung DCT-Routings hat sich in den letzten Jahren zumindest etwas getan, aber da geht definitiv noch mehr - vor allem das viele DCT-Routings nur zu bestimmten Zeiten available sind und nicht 24h.

    Gruss Flo
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    • Offizieller Beitrag

    Und mal ganz Frei und ohne Wertung ^^ :

    Zitat

    Das Gehalt kann sich jedoch sehen lassen
    Im ersten Ausbildungsjahr gibt es 803 Euro im Monat, im zweiten schon 2900 Euro/Monat. Nach drei Lehrjahren liegt es zwischen 4.300 € und 5.900 €. An kleineren Flughäfen wie Nürnberg verdienen junge Fluglotsen nach der Ausbildung rund 72.000 €, am Frankfurter Flughafen sind 100.000 € Grundgehalt drin. Die höchste Gehaltsstufe liegt bei 121.000 €. Wer sich zum Supervisor hocharbeitet, bekommt bis zu 130.000 Euro im Jahr brutto (Grundgehalt wohlgemerkt!). Hinzu kommen Nachtzuschläge sowie ein Ausgleich für Sonn- und Feiertagsdienste, die im Schnitt pro Monat noch einmal 1.000 Euro netto ausmachen.
    Die durchschnittlichen Gesamtbezüge der rund 2.000 deutschen Fluglotsen liegen bei ca. 116.000 €. Die Arbeitszeit beträgt aufgrund der hohen Arbeitsbelastung lediglich 25 Stunden pro Woche.
    Obwohl deutsche Fluglotsen im europäischen Gehaltsvergleich im oberen Drittel liegen, so werden sie doch von einigen spanischen Kollegen übertroffen. Dort sollen nach unbestätigten Berichten durch bezahlte Überstunden Spitzengehälter von bis zu 350.000 € möglich sei

    n.
    http://www.gehaltsreporter.de/


    Was die Herren vergessen, auch in der Flugsicherung gibt es immer mehr Automatisierung........

    • Offizieller Beitrag

    Das sage ich nicht, aber
    Früher gab es drei Mann Flightdecks. Jetzt mach Kollege Computer viel mehr. Früher gab es kein CPDLC, Flugroutenberechnung, RVSM, GPS und und und......
    Das die Kapazität nicht hoch kann ist Unsinn.