Lufthansa bereitet Kurzarbeit vor
Flugzeuge bleiben im Hangar geparkt, Mitarbeiter sollen wieder nach Hause geschickt werden. Die größte deutsche Fluglinie zieht Konsequenzen aus schlechten Zahlen und streicht ihr Angebot zusammen. Auch die Ticketpreise werden teurer. 2009 sollen 300 Mio. Euro eingespart werden.
Nach ihrer jüngsten Gewinnwarnung zieht die Airline Konsequenzen: Das Unternehmen fürchtet rote Zahlen im operativen Geschäft und bereitet sich auf Kurzarbeit und weitere Streckenstreichungen im Passagiergeschäft vor. Krisenregelungen für die Mitarbeiter seien in Vorbereitung, heißt es in einer Präsentation von Finanzvorstand Stephan Gemkow zum Investorentag in Seeheim. Schon seit Mai 2008 werden keine neuen Mitarbeiter mehr eingestellt.
In Zukunft hat die Airline weniger Strecken im Angebot. Weil im Premiumgeschäft die Nachfrage in den vergangenen Monaten stark eingebrochen sei, müsse auch das Flugangebot gestrafft werden. Der Vorstand fasst weitere Kürzungen in zweistelliger Höhe ins Auge. Auf der Kurzstrecke könne die Kapazität um bis zu elf Prozent, auf der Langstrecke um bis zu acht Prozent zusammengestrichen werden.
Am Aktienmarkt gehörte die Lufthansa am Donnerstag zu den starken Titeln mit einem Plus von 2,6 Prozent.
Bis jetzt sei das Angebot für 2009 bereits um 1,6 Prozent reduziert worden, besonders stark bei den Fernverbindungen. 23 Kurz- und Langstreckenflugzeuge bleiben in den Flugzeughallen geparkt. Rechnet man die neue Tochter Lufthansa Italia heraus, liegen die Streichungen sogar bei 2,4 Prozent.
Flugtickets werden teurer
Weitere Kapazitätsreduktionen seien für den Winterflugplan 2009/10 geplant. Die Passagiere bekommen den Sparkurs bei den Ticketpreisen zu spüren. Wegen gestiegener Ölpreise müssten die Kerosinzuschläge angepasst werden. Ab dem 2. Juli verlagt die Fluggesellschaft für Flüge in Europa einen Spritaufschlag von 24 statt 21 Euro pro Ticket.
Quelle: FTD
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Lufthansa erhöht den Kerosinzuschlag
Es ist ähnlich wie beim Gaspreis: Die Fluglinien orientieren sich bei ihrem Kerosinzuschlag am Ölpreis. Daher steigt der Flugpreis, wenn der Ölpreis klettert. Jetzt hat die Deutsche Lufthansa entschieden, wie viel ihre Kunden mehr zahlen müssen.
HB FRANKFURT. Die Lufthansa hebt wegen des gestiegenen Ölpreises teilweise ihre Treibstoffzuschläge an. Für Flüge innerhalb Deutschlands und Europas steige der Obolus um drei Euro auf 24 Euro je Strecke, teilte die größte deutsche Fluggesellschaft mit.
Für Langstreckenflüge staffelt die Lufthansa die Zuschläge neu. Für Ziele im Mittleren Osten und Ostafrika liegt der Preisaufschlag künftig bei 77 Euro, für Nordamerika und Indien bei 82 Euro und für Südamerika, Zentral-, West- und südliches Afrika, Südostasien und den Fernen Osten bei 92 Euro.
Bislang hatte die Lufthansa einheitlich einen Langstrecken-Zuschlag von 82 Euro berechnet. Für Flüge nach Israel, Libanon, Jordanien und Nordafrika setzt die Airline künftig den Kerosinzuschlag für Europaflüge an. Die neuen Zuschläge gelten für Flugtickets, die ab dem 2. Juli ausgestellt werden.
Quelle: Handelsblatt