Rezept vom 26.05.2021 - LWSK

    • Offizieller Beitrag

    Ihr könnt mich ja gern haben. Da knallt man eigentlich pünktlich ins Holding und erwartet eine rasche Penetrierung der Landebahn, schon ist man wieder der Jugo mit der roten Laterne.
    Na gut, dann kochen wir halt. Balkan ist ja mein Turf.


    Doch ganz ehrlich: Auch wenn im weiteren Verwandtenkreis fast jede Etnie Ex-Jugoslawiens vertreten ist, konnte ich auf echte Mazedonier:innen noch nicht treffen. Außer auf Griechen, die zu Mazedonien ja auch eine sehr diverse Meinung haben. Aber egal, ich schweife ab. Es muss ja die Meute gefüttert werden. Und dann google ich halt.


    Leider hat Eddy in den letzten zwei Wochen mal wieder den Ramsay gemacht und Spezialitäten auf den Tisch gezwirbelt, dass ich euch heute daher nur wieder mit ordentlich Destilliertem ablenken kann.


    Darum fangen wir mit einem Rakija an. Ja, auch im südlichsten Ex-Jugo-Land wird nach bester Manier knapp an der Blindheit entlanggebechert,

    in diesem Fall mit guter Traubenmaische. Wir füllen uns Lozova ein, je nach Nachbarn und Bedarf, ihr kennt das ja schon.


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    Nach dem der Rachen brennt, der Magen sich windet und wir die Vorspeise vorbereiten,

    könnte man die Wartezeit nicht besser verkürzen als mit dem einprägsamen Modern-Talking-Cover "Atlantis kliče SOS" (Atlantis ruft SOS) von Milan Petrovič. Der (Ab)saufen-Soundtrack quasi.
    Wir übersehen mal, dass Milan eigentlich aus Belgrad stammt - aber damals war man ja eine große unter dem roten Stern vereinte Family.

    Und allein die Frisur sollte den Appetit ins Unermessliche steigern:


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    Kommen wir zur Vorspeise:


    Šopksa Salata


    Der Schoppska-Salat (kleine Aussprachehilfe) ist eigentlich auf dem ganzen Balkan anzutreffen und wird wohl auch in Skopje gerne dazu benutzt,

    auf Grund seiner frischen Ingredienzen den gerade genossenen Rakija zu verdünnen.


    Dafür braucht ihr:


    – 2 große reife Tomaten, ohne Strunk

    – 1 Gurke oder 2-3 kleine Landgurken

    – 3-4 helle, gelbgrüne Paprika oder Spitzpaprika

    – 1 mittelgroße Zwiebel

    – 3 EL Tafelessig oder verdünnte Essigessenz

    – 3 EL Oliven- oder anderes Pflanzenöl

    – Salz, Pfeffer

    – 200g Schafskäse oder Feta, gern auch etwas festerer Schafskäse.


    • Gemüse waschen; Tomaten vom Strunk befreien; Gurken schälen; Paprika säubern; Zwiebel schälen.
    • Alles in 8mm-1cm große Würfel schneiden. Zwiebel eventuell etwas feiner, je nach Geschmack.
    • Gut salzen, pfeffern. Essig unterrühren (bei Geschmack auch mehr hinzufügen) und dann das Öl ebenso unterheben.
    • Und schließlich: Schafskäse mithilfe einer Raspel fein auf den Salat als Topping reiben. (Je fester der Käse umso besser. Der Käse auf dem Bild war letztendlich lecker, aber etwas zu weich. Festeren Käse bitte auch auf einer feineren Reibe raspeln.)


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    So, auf den Erfolg erst mal noch ein bis vier Kurze (je nach Nachbarn) und schon geht's zur Hauptspeise:


    Sarma


    Sarma gibt es auch auf dem ganzen Balkan - fast hätte ich es in Brać gekocht - und auch ich darf mich in regelmäßigen, familiären Abständen darauf freuen, nach erfolgreichem Verzehr das abendliche Bett samt Bettdecke - sollte ich singulär darin verweilen - durch die Nachhalleffekte dieser Köstlichkeit zum Heißluftballon zum blähen.


    Disclaimer: Bei ungefähr 27 Millionen Frauen auf dem Balkan gibt es für diese Köstlichkeit auch 27 Millionen Rezepte. Bitte seht mir nach, dass ich diese jetzt nicht einzeln nach meinem Favoriten durchsuchen konnte. Ich habe mich daher an dem orientiert, was ich aus meiner Sippe kenne:


    Ihr braucht:

    • 20 Sauerkrautblätter
    • 500 g Hackfleisch (halb und halb)
    • 250 g Risottoreis
    • 1 Stück Lauch
    • 100 g Speckwürfel
    • 1 EL Gemüsebrühe
    • 1 TL Pfeffer
    • 2 TL Salz
    • 2 EL Öl zum Braten
    • 250 ml Sauerkrautwasser (auch in den gekauften Packungen ist Wasser)
    • 1000 ml Wasser (kochend)

    Die rot markierten Zutaten beeinflussen den Sound des Essens, daher hier gerne bei einem lokalen Markt einkaufen.


    Zubereitung:


    • Den Lauch putzen, waschen und in Längsrichtung vierteln. Dann in dünne Scheiben schneiden.
    • In eine große Pfanne etwas Öl geben und den Lauch anbraten und zur Seite stellen.
    • In der gleichen Pfanne das Fleisch geben und ebenfalls anbraten.
    • Wenn das Fleisch krümelig gebraten ist, die Speckwürfel zufügen und mit braten.
    • Danach den Reis und den Lauch dazugeben und kurz mit anbraten.
    • Mit der Hälfte der Gewürze würzen. Zur Seite stellen.
    • Auf eine Arbeitsplatte legt man ein Blatt Sauerkraut und schneidet den Strunk aus. Sollte das Blatt zu groß oder nicht so schön sein, beschneidet man es entsprechend.
    • In die Blattmitte, oberhalb der Stelle an der der Strunk herausgeschnitten wurde, verteilt man 1-2 EL der Fleisch-Reis-Mischung.
    • Dann die linke Seite der Blattes nach rechts und die rechte Seite nach links über die Füllung schlagen.
    • Anschließend von unten nach oben fest aufrollen und auf der Naht zur Seite legen.
    • Dann mit dem zweiten Blatt ebenso verfahren, bis alle Blätter verarbeitet sind.
    • Wenn alle Sarma gewickelt sind, müssen sie in den Topf zum Garen gelegt werden. Egal welchen Topf man benutzt, auf den Boden werden die abgeschnittenen Strünke oder Blattteile gelegt. Dadurch haben die Sarma keinen direkten Kontakt mit dem Boden und ein eventuelles Ansetzen wird vermieden.
    • Dann die Sarma dicht an dicht einlegen. Ich habe einen Tontopf/Römertopf genommen.
    • Das Sauerkrautwasser mit heißem Wasser und den restlichen Gewürzen mischen und in den Topf geben. Die Rouladen müssen mit Wasser bedeckt sein.
    • Mit den restlichen Blättern abdecken.
    • Auf dem Herd in einem Topf auch für 90-120 min kochen lassen!


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    So - nach so einem Knaller brauchen wir natürlich noch ein Getränk. Da die Lozova-Flasche schon längst nur noch Kerzen statt Brennspiritus halten kann, gehe wir zu de gute Pivo ieber. (O-Ton)


    Latürnich saufen wir den Platzhirsch, der fast zwei Drittel des nord-mazedonischen Biermarktes beherrscht und Etiketten in kyrillisch und lateinisch offeriert.


    Skopsko


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    Weil man ja nicht nur auf einem Bein steht, dürft ihr euch hier gerne zwei Kolben um die Ohren knallen.

    Währenddessen machen wir noch den Nachtisch


    Revani


    Ja, auch in Nord-Mazedonien merkt man den osmanischen Einfluss, der sich in vielen Ländern des Balkans zeigt.
    Und 10 Minuten googlen bestätigt mir, auch in Skopje bekommt man gerne den guten Grießkuchen, der auch gerne in der Türkei verortet wird.


    Sirup

    • 300 g Zucker
    • 375 ml Wasser
    • 1 Zitrone (Saft)

    Teig

    • 3 Eier
    • 1 Pr. Salz
    • Vanilleextrakt
    • 2 unbehandelte Zitronen (Abrieb)
    • 100 g Zucker
    • 100 g Öl
    • 75 ml Milch
    • 300 g Hartweizengrieß
    • 70 g Mehl
    • 1 Päckchen Backpulver

    Zum Begießen

    • 100 ml kalte Milch für den Kuchen
    • 10 cl Lozivo für den Bäcker

    Zum Dekorieren

    • 50 g Kokosstreusel


    Die Schale der Bio-Zitronen abreiben und beiseite stellen. Zuerst wird der Sirup hergestellt. Hierfür Wasser und Zucker in einem großen Topf verrühren und aufkochen lassen, nach etwa 2 Minuten die Zitrone auspressen und den Zitronensaft zum Sirup geben, eine weitere Minute kochen, anschließend vom Herd herunter nehmen und komplett abkühlen lassen.

    Den Ofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eier mit Salz, Vanilleextrakt, Zitronenabrieb und Zucker in ca. 4 Minuten cremig rühren. Öl und Milch bei niedriger Stufe unterrühren. Backpulver mit Mehl vermischen und gemeinsam mit dem Grieß in den Teig geben, kurz einrühren. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform füllen und im Ofen für ca. 35-40 Min. backen.

    Nach dem Backen etwa 2 Minuten abkühlen lassen und dann sofort die kalte Milch und anschließend den kalten Sirup darüber gießen. Den Kuchen vollständig abkühlen lassen und anschließend abgedeckt im Kühlschrank lagern. Aus der Springform lösen und in Rauten schneiden, mit Kokosstreuseln bestreut servieren. Der Kuchen hält sich im Kühlschrank mehrere Tage und bleibt saftig.


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    Dobar tek!!!

    Liebe Grüße,
    Julius
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  • Moin ...

    na ja irgend jemand muß ja vorlegen um die Qualität der Rezepte zu steigern... :P

    Die Sarma sind lecker :danke::danke::danke::kaffee:

    Der OPA ist dann mal wech ..... :plane:

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