ZitatAlles anzeigenEmirates-Chef Tim Clark will den A350 nicht mehr. Alle 70 Bestellungen wurden jetzt storniert. Emirates ist nicht die erste Airline, die sich vom neuen Airbus-Langstreckenflieger abkehrt. Emirates hat ihre komplette Bestellung für den neuen Airbus-Langstreckenjet A350 storniert. Dabei geht es um 50 Flugzeuge der Variante A350-900 sowie 20 der längeren Version A350-1000. Die Airline wird keine der insgesamt 70 fest bestellten Maschinen abnehmen, teilte Airbus am Mittwoch mit.
Laut Preisliste fällt damit einen Auftragsvolumen von gut 21 Milliarden US-Dollar (15,9 Mrd Euro) weg. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Die Reaktion an der Börse kam dennoch prompt: Airbus-Papiere gerieten unter Druck und sackten um etwa vier Prozent ab.
Zur Begründung hieß es lediglich, die Entscheidung sei in den laufenden Gesprächen mit der Airline über die Anforderungen an ihre Flotte gefallen. Emirates hatte die Maschinen 2007 auf der Dubai Airshow zusammen mit elf Airbus A380 bestellt. Der Deal wurde damals als "historisch" bezeichnet.
Emirates-Manager Tim Clark gilt allerdings seit geraumer Zeit als Kritiker des nun abbestellten Airbus-Modells. Erst im vergangenen Jahr hatte Emirates seine Bestellungen für den Superjumbo A380 erhöht, gleichzeitig aber das A350-Konkurrenzmodell Boeing 777x geordert.
Nach der Emirates-Absage fällt die Zahl der fest bestellten A350 nach Airbus-Angaben nun auf insgesamt auf 742 Stück zurück. Emirates ist dabei nicht die erste Airline, die sich vom neuen Airbus-Langstreckenflieger abkehrt. Davor hatten bereits Bangkok Airways und Tunis Air Bestellungen ihre A350-Bestellungen komplett storniert. Zudem ging die indische Kingfisher pleite.
Abbestellungen und Umwandlungen kamen zudem von Afriqiyah Airways, der CIT-Group, ILFC, Libyan Airlines, Qatar Airways sowie US Airways. Dabei handelte es sich allesamt um Stornierungen für den "kurzen" A350-800. Nach dem Wegfall der Emirates-Order stehen nun für die -800 gerade einmal 34 Bestellungen in den Airbus-Büchern.
Der A350 ist der jüngste Spross von Airbus und soll für Jahrzehnte zum Kassenschlager werden. Erst auf Druck großer Kunden hatte sich Airbus entschlossen, das Flugzeug als völlige Neukonstruktion in Angriff zu nehmen. Zuvor wollte Airbus einfach den A330 weiterentwickeln. Die Schätzungen für die Entwicklungskosten liegen nun bei mehr als zehn Milliarden Euro.Das neue Airbus-Langstreckenflugzeug soll Ende des Jahres an Erstkunden Qatar Airways ausgeliefert werden.
Emirates storniert alle Airbus-A350-Bestellungen
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Ob dann durch den Flur auch "Storno an Kasse 4 bitte" gebrüllt wird?
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näää. da werden erstmal 100 Leute aus der Produktion entlassen.
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Klar ist das ärgerlich für Airbus, aber kurz vorher hat Emirates ja erst 50 A380 bestellt. Und wenn man sich die Gesamtbestellungen für den A350 ansieht, brauchen die so schnell erst mal niemanden zu entlassen... Die haben doch erst mal ein paar Jahre Zeit, bis sie wieder neue Aufträge brauchen...
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Ne, so ärgerlich ist es für Airbus nicht. Im airliners.de-Forum hat ein Fachmann sogar ganz gut erklärt, warum sich Airbus prinzipiell freuen kann:
Sie kriegen die Stornogebühren der Emirates-Flugzeuge, können die Produktionsslots teuer verscherbeln und der A350 geht weg wie warme Semmeln, sprich, es ist kein Problem, da noch mal was an den Mann zu bringen. -
Wenn Emirates die denn zahlt... Ich wäre da als Airbus sehr sehr vorsichtig, Stornogebühren von meinem besten Kunden zu verlangen, der fast so viele A380 bestellt hat, wie alle anderen zusammen^^
Aber ich fand auch, der Medienhype war überzogen. Die FAZ titelte ja jüngst "Das Problemflugzeug von Airbus"^^ #rollingmyeyes
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Die FAZ titelte ja jüngst "Das Problemflugzeug von Airbus"^^ #rollingmyeyes
Jaja die Medien. Eine Brutstätte für Berufskritiker die alles besser können. Warum die Kritiker aber Kritiker wurden und nicht die Fachleute, bleibt deren Geheimnis. Was mir aber viel mehr Angst macht, ist die steigende Anzahl derer, die der Presse alles unbesehen glauben.