Die Bahn hat kein "Dorn" mehr im Auge...

    • Offizieller Beitrag

    Wirtschaftlich war er sicherlich ein guter Mann, die Zahlen scheinen das ja auch zu belegen. Allerdings auf rein moralischer Ebene finde ich ist diese Entscheidung absolut richtig. Vorstände sind auch Vorbilder für die heutige Jugend. Und in dieser Hinsicht hat Mehdorn meiner Meinung nach völlig versagt. Die eigenen Mitarbeiter zu überwachen ist ein unglaublicher Vertrauensbruch im Verhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich wüsste nicht ob ich in einem solchen Laden gerne zur Arbeit gehen würde. Aber ich denke dazu kann uns Günter bestimmt einiges erzählen.


    Aber Achtung... die Bahn ließt mit :P

  • ...und die Preise sinken endlich! :D :duw:
    Schön wärs. Aber der Bahn und deren Mitarbeiter herzlichen Glückwunsch! :hail:

  • Neuer Bahnchef, vielleicht gibt es weniger Verspätungen? Sichere Züge? Günstigere Preise? Fragt sich wer Nachfolger wird :D

  • Neuer Bahnchef, vielleicht gibt es weniger Verspätungen? Sichere Züge? Günstigere Preise? Fragt sich wer Nachfolger wird :D


    Glaubst Du das wirklich? Wenn Du da mal nicht enttäuscht wirst. Verspätungen, und andere Kundenärgernisse wird es bei einem so komplizierten Gebilde immer geben. Bei täglich über 5 Millionen Fahrgästen ist das nicht vermeidbar.
    Man kann von H.M. ja halten was man will. Er hatte Ecken und Kanten und war auch mal "poltrig". Ich bin nun 25 Jahre bei der Bahn und habe etliche Chefs kommen und gehen sehen. Aus meiner Sicht hat Mehdorn für die Bahn viel erreicht.Sie ist momentan für den internationalen Wettbewerb gut aufgestellt. Ob gut genug wird sich zeigen.
    Viele (vor allem Politiker) hacken jetzt auf Ihn herum und vergessen dabei, das vor Jahren im Parlament die Bahnreform beschlossen wurde, mit dem Ziel die Bahn zu privatisieren. Mehdorn hat als Vorstandsvorsitzender die Aufgabe bekommen dies zu realisieren, nicht anders herum.
    Mir kommt es so vor, als ob einige von den Politikern die schon das Geld vom Börsengang haben klingeln gehört, jetzt kalte Füsse bekommen und davon nichts mehr wissen wollen und auch einen Sündenbock suchen. Ich erinnere nur an die gescheiterte Privatisierung der DFS. Dies konnte ja noch rechtzeitig verhindert werden.
    Das die Bespitzelung falsch ist, ist unstrittig.Und wer auch immer letztendlich dafür verantwortlich ist, hat klar übers Ziel hinausgeschossen. Aber genau die schärfsten Kritiker von heute waren vor nicht all zu langer Zeit die, die am meisten über die Korruption bei der DB geklagt haben. Tiefensee mit ganz vorn dabei!
    Der neue Chef hat jedenfalls viel zu tun und wird sich wundern wer ihm alles in seinen Job reinreden wird und in die Suppe spuckt. Mal sehen ob er es auch 10 Jahre aushält bei uns :D
    Ein guter Beitrag ist auch im FOCUS: http://www.focus.de/finanzen/n…ndstation_aid_385560.html

    Gruß Thomas (online (Callsign)824) Ab sofort mit MSFS unterwegs :tanzen:  :thumbup:
    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt :rofl::D:kk:
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    Einmal editiert, zuletzt von ThoJo ()

  • Aber ich denke dazu kann uns Günter bestimmt einiges erzählen.


    Hier sind noch andere, die dazu sich sicherlich auch äußern können. ;)


    Aber Achtung... die Bahn ließt mit :P


    Ebend! :rofl:


    Neuer Bahnchef, vielleicht gibt es weniger Verspätungen? Sichere Züge? Günstigere Preise? Fragt sich wer Nachfolger wird :D


    Nico, werd erwachsen :!: :lehrer:


    Sie ist momentan für den internationalen Wettbewerb gut aufgestellt. Ob gut genug wird sich zeigen.


    Was mir Sorgen bereitet ist die Tatsache das Mehdorn stark in den Güterverkehr investiert hat und durch die Wirtschaftskrise kann das ganz schön böse enden...




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    Tja, was halte ich davon?
    Mehdorn war ein fähiger Mann, wenn man sieht was er aus der Bahn, die 1999 am Boden lag gemacht hat, dann müsste man sagen "Hut ab". Aber, und hier ist das berühmte "aber", zu welchem Preis. 150 000 Mitarbeiter wurden entlassen und die Bahn voll und ganz auf Rendite getrimmt, 17 Milliarden € Schulden weil wir uns überall mit eingekauft haben. Bespitzelung und Bewachung der Mitarbeiter, all das rechtfertig, zumindest in meinen Augen, das Erreichte nicht. Alleine der Arbeitskamp mit der GDL hat mir als Mitarbeiter gezeigt an welcher Stelle wir kommen, dass wir wirklich nur der letzte Dreck und Abschaum sind. So kam es damals zumindest rüber. Wenn ich mir das "Klimabarometer" ansehe, bei dem man die Zufriedenheit im Unternehmen gemessen hat, dann sollte man das Ganze wahrscheinlich eher "Klimakatastrophe" nennen. Aber hier will ich nicht weiter drauf eingehen, das wird zu intern.
    Der neue Mann wird ein schwieriges Erbe antreten, denn vorrangig geht es nun darum das Vertrauen der Mitarbeiter wieder zu gewinnen, was sicherlich nicht einfach ist. Hier muss man sich daher auch fragen ob ein möglicher Nachfolger nicht besser von ausserhalb kommen sollte. Ein Mitarbeiter aus der jetzigen Führungsetage hätte bei dem "unteren Volke" wahrscheinlich direkt schon schlechte Karten. Von aussen muss aber dann auch jemand kommen der Ahnung von der Eisenbahn hat, es bringt nichts wenn wir wieder versuchen die DB mit der Lufthansa zu vergleichen wie Mehdorn das gerne getan hat. In meinen Augen ist das ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, denn wir bewegen uns hier in zwei ganz unterschiedlichen Verkehrsbranchen.


    Bevor man jedoch einen Nachfolger bestimmt, sollte die Poitik sich jedoch klar werden was wir überhaupt für eine Bahn in Deutschland wollen, welcher Kurs nun gefahren werden soll. Wollen wir immer noch eine Bahn AG, wollen wir immer noch das die DB der größte Mobilitäts und Logistikdienstleister der Welt wird, oder wollen wir wieder dahin, wo wir, in meinen Augen wieder hin sollten, zur Bürgerbahn? Wenn ich sehe das kleine Bahnhöfe mitten in der Pampa zugemacht werden um eine bessere Rendite zu bekommen, dann wird mir schlecht. Hier verlange ich von der Politik dann einfach Alternativen. Es kann doch nicht sein, dass in einer Zeit, in der von der Politik Mobilität verlangt wird, dem Volke jegliche Möglichkeit dazu genommen wird nur weil die Rendite nicht stimmt.


    Lassen wir uns also überraschen was du Zukunft bringen mag, wir, als Mitarbeiter, sowie ihr als Bürger der BRD, können so oder so nichts daran ändern. Dafür sind wir alle zu "klein".

  • Matthias, es mag zu spät für mich sein, aber was meinst du jetzt genau? Ich verstehe deinen Satz jetzt nicht so ganz.

    • Offizieller Beitrag

    Moin. Günter.
    Mit viel Zustimmung habe ich deinen Beitrag gelesen vor allem die Schließung von kleinen Bahnhöfen, die grade hier in den Niederlanden wieder rückgängig gemacht wird.
    Dann kam der Satz

    Lassen wir uns also überraschen was du Zukunft bringen mag, wir, als Mitarbeiter, sowie ihr als Bürger der BRD, können so oder so nichts daran ändern. Dafür sind wir alle zu "klein".

    und mir kam die Galle hoch. Genau das ist der Grund warum so vieles schief geht. Um mal gaaaaanz klein an zu fangen. Wir hätten uns ja im alten Forum „dessen Namen hier doch so einige nicht nennen wollen „ ^^ mit allem abfinden können, denn wir waren eine nur ganz kleine Gruppe. Weil wir aber an etwas geglaubt haben, haben wir heute ein Super Forum, mit einer echt guten Stimmung und Leuten aus jeglicher Couleur. Um es mal etwas größer dar zu stellen. Als die Frauen 1946 vor dem Schutt in Berlin und dem Ruhrgebiet standen, haben sie angefangen jeden einzelnen verdammten Stein auf zu sammeln, mit den Händen und haben so Deutschland auf gebaut und wieder nach oben gebracht! Als noch eine Mauer durch Europa ging, haben sich Leute mit nur Ihrer Stimme bewaffnet gegen Soldaten gestellt und die Mauer nieder gerissen. Unsere Eltern und Grosseltern haben es geschafft den Hass untereinander ab zu bauen, mit dem Erfolg, das Europa so lange im Frieden lebt, wie in der ganzen Geschichte noch nicht und du sagst Du hättest keine Stimme? Andersherum kann ich ja auch Dosen in den Strassengraben werfen. Ist ja nur eine… Machen ja nicht alle.
    Ich bitte Dich Günter. Wenn Du so denkst, dann kannst Du dich auch begraben lassen. Nutze deine Stimme, wenn Du eine Meinung hast, und die keinen beleidigt, oder verletzt, dann kannst Du die auch nutzen. Also einfach so zu resignieren, nein, nicht mit Mir! :nono:


    Edit> Diesen Post bitte nicht persoenlich auffassen! :friends:

  • Toto, ich nehme das nicht persönlich! Wo immer ich kann kämpfe ich auch wenn es einer guten Sache dient, aber gerade bei der Politik habe ich gelernt das wir zu klein sind. Ich nehme unseren tollen Gesundheitsfond mal als Beispiel. Mehr als 3/4 der gesamten Bevölkerung wollten diesen Gesundheitsfond nicht. Was macht die Politik? Sie bringt ihn trotzdem! Und das ist nur ein Beispiel von vielen.


    Gerade politisch habe ich hier in Deutschland aufgegeben an irgendwas zu glauben und zu hoffen. Wenn ich zu den Wahlen gehe, dann schaue ich mir vorher das Wahlprogramm an, streiche die guten Dinge die diese Partei vorhat, ist so oder so gelogen und schaue mir den "schmutzigen" Rest an was dann noch bleibt. Dann habe ich die Wahl zwischen Pest und Cholera. Bei der letzten Wahl gab es dann beides und was dabei rum gekommen ist das weiß jeder selber von uns. Politischer Stillstand und da wo man was bewegt hat, da wurde es meist schlimmer.


    Wenn wir hier Volksabstimmungen hätten, das man uns auch mal wirklich fragt, was wollt ihr eigentlich, wenn man wieder Politik für den Bürger machen würde, dann würde ich auch wieder so sehen wie du es tust, aber hier in Deutschland habe ich den Glauben in die Politik einfach verloren.

    • Offizieller Beitrag

    Einen passenden Nachfolger zu finden halte ich auch für recht schwierig. Der Kerl muss definitiv ein dickes Fell haben, zu beneiden ist er in diesem Job nicht. Sicherlich bemitleiden wir Deutschen uns auch etwas zuviel. Wir beschweren uns zwar das die Politik so ungerecht sei, wirklich etwas gegen unternommen wird allerdings nicht. Außer NPD und "Linken Vollidioten" geht bei uns doch niemand mehr auf die Straße und Demonstriert. Ich selbst bin auch niemand der auf die Straße geht, allerdings wäre es vielleicht teilweise besser wenn das "Volk" der Politik teilweise sagen würde wo's lang geht. Und genau dafür sind wir Deutschen im Moment meiner Meinung nach zu "weichgekocht". Jammern wie die großen - aber handeln kann ja der Nachbar...

  • Als "direkt" Betroffener will ich auch meinen Senf noch zum Thema dazu geben:


    Bin selber auch schon 22,5 Jahre im Konzern, habe den Wandel von der verbeamteten Behördenbahn bis zum international breit aufgestellten Logistanbieter miterlebt. War eine zum Teil spannende, zum Teil lustige, zum Teil verwirrende und zum Teil frustierende Zeit.
    Ich begrüße ausdrücklich die "Privatisierung", halte einen Börsengang oder einen Verkauf an langfristig ausgerichtete Investoren (Staatsfond o.ä.) für richtig. ABER: nur den Transport & Logistikbereich, eventuell noch den Personenverkehr.
    Der gesamte Bereich "Netz" sollte aus dem Konzern herausgelöst werden und wie die übrige öffentliche Infrastruktur in Bundes-/Landesbesitz verbleiben.


    Herr Mehdorn war für mich immer eine Fehlbesetzung als Konzernlenker. Er mag den Konzern weit voran gebracht haben, aber seine persönliche, beleidigende Art, fand ich grenzwertig, fast abstossend. In der Belegschaft dürfte er in all den Jahren sehr wenig Rückhalt gehabt haben.


    Begrüssen wir jetzt also den neuen Chef, Rüdiger Grube, im eilt ja ein sehr guter Ruf voraus. Interessant, daß auch Herr Grube aus dem Bereich des Flugzeugbaus kommt, wie schon Herr Mehdorn und viele andere Spitzenleute bei der Bahn (aktuell und ehemals, Dr. Kremper, Herr Malmström).
    Ein Glück ist es ein Mann aus der Wirtschafts und kein ex-Politiker, dem man einen Versorgungsposten zuschustern will.


    Das größte Problem wird für die neue Konzernspitze sein, wie man auf die Finanz-/Wirtschaftskrise reagieren wird, wie man den stark schrumpfenden Güterverkehr in Fahrt hält.
    Hoffentlich keine unüberlegten Hauruck-Methoden (Loks verschrotten, Mitarbeiter entlassen, ausscheidende Lokführer nicht ersetzen), ansonsten könnte wieder gewaltige Probleme geben, wenn es nach der Krise wieder mit Volldampf losgeht (Denke da an die "schlimmen" Herbste Mitte dieses Jahrzehnts)!

  • Ich halte von einer Privatisierung des Personenverkehrs überhaupt nichts. Du nimmst den Leuten ihre Mobilität weil kleine Strecken nicht rentabel sind. Entweder werden Bahnhöfe zu gemacht, oder irgendwann fährt die Privatbahn. Herzlichen Glückwunsch. Also wenn schon privatisieren, dann bitte nicht nur Netz an den Staat, sondern der gesamte Personenverkehr. Die Güterei kann meinetwegen privatisiert werden.
    Versteh mich nicht falsch, aber der Personenverkehr ist in meinen Augen etwas was dem Bürger zusteht und was nicht einfach so rigeros gekürzt werden kann.