Kurier durch Europa - Job 101151 (Übertragen vom DGF Forum)

  • Den Billigflug bei Germanwings in den Knochen (Berlin - Bukarest für 39€) bin ich nun hier am Airport und mache mich auf die Suche nach meiner Aero ... Dings ... Aerowodotschi ... Mann das DIng gehört mir jetzt, da sollte ich den Namen zumindest ansatzweise ausprechen können.
    En müder Blick nach oben.
    Schönes Wetter, lediglich ein paar Cumuli, nix tragisches.
    Gut, denke ich mir. Dann werde ich mal sehen, was der Typ für mich hat.
    Zunächst scheitere ich aber am Sicherheitsdienst, meine Lizenz, Pass. Hilft alles nichts. dahinter darf ich nicht.
    Ich verstehe zwar kein Wort aber die Haltung der Gorillas läßt keinen Zweifel was sie meinen.
    Also ab zur Verwaltung. Guter alter Osten. Hier ist es noch so wie man es erwartet. Man lässt mich warten.
    Ein Blick links und rechts. Abgewetztes Linoleum und dieser typische Amtsgeruch nach Desinfektion, billigem Putzmittel und und billiger Farbe.
    Was für ein Gegensatz zum neu gebauten Terminal da drüben. Nach einer Weile geht die Tür auf und man 'bittet' mich herein. Ich zeige brav meine Papiere. ALLE Papiere. Langsam werde ich etwas ungeduldig. Ich kann das nicht mehr.
    Ämter und diese ganz spezielle Gattung unfreundlicher bornierter Beamter machen mich krank, aggressiv.
    Aber ich weiss, dass Ungeduld sie nur langsamer macht, also ruhig und freundlich bleiben. Schließlich ist es dann soweit.
    Sie sind ja jetzt EU und deshalb können sie es nicht mehr so arg treiben wie sie es sicher gerne möchten.
    Ich bekomme noch mehr Papiere und Stempel, mehr Stempel ... verflixt viele Stempel.
    Und einen Ausweis - das sieht gut aus.
    Natürlich habe ich ein Passbild dabei. ABer keins das dem Heini passt. also noch mal 50 Euro für das richtige Passbild. Ich muss schmunzeln, kann mich gar nicht aufregen. Immerhin können sie jetzt mal anständig essen gehen.
    Wenigstens ein wenig Kontinuität, die Vergangenheit kann ja nicht schon ganz vergessen sein.
    Nun bin ich endlich auf dem Weg aufs Vorfeld. Ganz hinten steht sie, ich kann sie schon sehen. Die Army Bemalung hätte es nicht unbedingt gebraucht aber immer noch besser als irgendeine Camouflage.
    Ich nehme mir viel Zeit die Maschine rundum zu inspizieren.
    Kleine Dellen hier und da. Nichts tragisches. Sieht gut gewartet aus. Der Vorbesitzer hat die Kiste geliebt. Nun war er zu alt geworden und musste den Schein abgeben. Glück für mich.
    Reinsetzen tu ich mich noch nicht, denn ich muss mich ja noch um meinenAuftraggeber kümmern.
    Wo bleibt der eigentlich?
    Ich setze mich an den Rand der Betonfläche um eine zu rauchen und versonnen die Aero ... den Albatross zu betrachten.
    Dann klingelt das Handy. Das Päckchen liegt in Tivat bereit, wann ich denn käme?
    Na ja die Flugzeit beträgt ziemlich genau eine Stunde aber ich muss noch auf die Freigabe warten.
    Den Flugplan habe ich bereits von Augsburg aus aufgegeben, ehe ich die Fokker nach Berlin brachte.
    So ein Flugplan ist nicht Standard. Eurocontrol hat damit weniger zu tun als Nato und die UNO.
    Immerhin geht es ja nach Serbien, und das mit einer wenn auch abgerüsteten Militärmaschine.
    Also rüberzum AIS und mal nachfragen.
    Der Typ verschwindet und ward eine halbe Stunde nicht mehr gesehen.
    Keine Überfluggenehmigung für Bulgarien. Damit kann ich leben. Der kleine Umweg macht das Kraut nicht fett.
    Ich setze mich und studiere noch mal alles genau ehe ich mich rüber zur Wetterberatung dackle.
    Keine Probleme hier. cavok auf der ganzen Strecke. Das freut einen doch zu hören.
    Alles klar hier?
    Alles nickt und ich gehe zurück zur Maschine.
    Endlich einsteigen. Ich sehe mich um und finde alles da wo es auch in der Maschine war auf der ich das Type-Rating gemacht habe. Liebevoll streiche ich über die Instrumente, schalte Schalter, drücke Knöpfe.
    Ehe ich den Rucksack auf dem hinteren Sitz verstaue ziehe ich noch die Checkliste und das Flightmanual heraus und stecke beides in die Tasche neben mir.
    Ich lasse die Kabine offen während ich endlich die Engine starte. Das zahnschmerzerzeugende Kreischen der Turbine wird lauter und lauter ehe der Treibstoff zündet und das Sirren in ein vertrauenerweckendes Dröhnen übergeht.
    Ich gehe die Checkliste im Kopf durch und nach und nach erwacht alles im Cockpit zum Leben, bewegen sich Zeiger dahin wo's grün ist. Mein Blick wandert von links nach rechts und oben nach unten.
    Alles okay.
    Taxi clearance und quer über den ganzen Apron zur 25 vorbei an Bussen und Cargos. Viele Blicke folgen mir, einige davon würden gerne mit mir tauschen - ich aber nicht. Wahrscheinlich grinse ich wie ein Honigkuchenpferd. Ich fühle mich jedenfalls so.
    "Wind 280, 3 knots Runway 25, cleared for takeoff"
    DAS wollte ich hören. Alles rein und ab gehts. Kaum in der Luft Schub wieder raus - blos nicht zu schnell werden.
    Hey, das ist jetzt meine. Schön Triebwerk schonen. Ist ja nicht mehr die Jüngste. Wie nenne ich sie eigentlich?
    Jäh werde ich in meinen Gedanken unterbrochen. Ein Blick links, einer rechts.
    Was zum ...
    Zwei uralte Migs hängen sich an meine Seite, zwei Ameisen unter Maske und Sichtschutz schauen mich an.
    Ich bedeute ihnen mit Handzeichen, dass ich keine Ahnung hätte was sie von mir wollen, ehe ich den Arrival frage, was da los sei.
    "Its your Escort" meint der lakonisch.
    "Copied" sage ich - was soll ich auch sonst sagen?
    Ich steige langsam auf 10500 Fuß und die beiden kleben weiter an meiner Seite. Ich zucke mit den Schultern und denke mir meinen Teil. Natürlich vermeide ich tunlichst die Nähe irgendwelcher restricted Areas und so sollte eigentlich nichts passieren. Endlich habe ich Zeit, mich umzusehen. Flach ist es hier, nur in der Ferne erkenne ich im Dunst ein paar Hügel.
    Schließlich aber überfliege ich die Donau und biege links ab.
    Nun bin ich in Serbien. Merkwürdiges Gefühl. Irrationales Herzklopfen. Nein, Idiot, hier stehen bestimmt keine Raketenstellungen mehr. Trotzdem sehe ich mir die Gegend mit gerunzelter Stirn an.
    Schließlich aber tritt wieder Routine ein und auch die Gegend wird interessanter. Höhenzüge ziehen sich links und rechts dahin und schließlich krame ich die Karten für den Anflug auf Tivat heraus.
    Der Arrival cleared mich für nen visual direct-in und dann verabschieden sich meine beiden Begleiter.
    Wusch und weg. Ich winke ihnen nach ehe ich mich auf den Anflug konzentriere.
    Wunderschön geht es das Tal hinunter zum Meer. Ein kleiner Knick im Anflug machts gerade schön.
    Aufsetzen und ausrollen. Am Exit wartet bereits das Follow-Me.
    Ganz bis ans Ende des Aprons werde ich geleitet und dort in der Ecke stellt ermich ab.
    Na fein, bin ich aus dem Weg, denke ich mir.
    Ich stelle die Maschine ab, steige aus und sehe mich um. Aber kein Follow-Me mehr.
    Na toll, du hättest mich auch mitnehmen können.
    Zu Fuß übers Vorfeld geht ja nicht, also harre ich der Dinge. Gut, denke ich mir. Rauche ich halt noch eine.
    Ich setze mich in die Wiese während meine Maschine beim Abkühlen vor sich hin tickert.
    Ich schließe die Augen, atme den Duft von trockenem Gras und Kerosin, als ich ein Motorengeräusch höre.
    Allerdings von der falschen Seite.
    Von hinten nähert sich ein Jeep über einen Feldweg dem Flughafengelände. Der Zaun wird zur Seite gerollt und der Wagen hält vor mir.
    Ein Mann im teuren Anzug steigt aus und reicht mir einen dicken Umschlag
    "Hier haben sie ihre Fracht. Fliegen SIe damit nach Neapel Capodichino. Sie werden auf dem Militärareal erwartet"
    Sagt es, steigt ein und schwupps ist er wieder verschwunden, bis auf eine Staubwolke die langsam über die Wiese zieht und sich langsam auflöst.
    Da stehe ich nun, sehe dem Auto hinterher und steige dann die Leiter halb hinauf, um ans Mikro zu kommen.
    "042 for Tower?" sage ich
    "Your clearance is ready"
    "Understand clearance ready - I don't even have a routing, Sir"
    "You'll have an escort. Expect routing with departure information"
    Toll, normalerweise weiss ich wohin ich fliege ehe ich auf die Piste rolle ...


    To be continued ...


    Tivat-Job.jpg

  • Zunächst aber folge ich nun erst mal meinem Plan.
    Eine rauchen auf der Wiese.
    Guter Plan. Kaum sitze ich, quäkt es aus dem Comm.
    "State reason for delay, Sir"
    Ich latsche wieder rüber
    "Reason is you didn't let me file a fligtplan nor go the Met nor leave my money at the fuel-desk.
    What do you expect me to do - push that thing to Napoli?
    Get me some Fuel here ... Sir!"
    Jetzt reichts aber und enttsprechend belle ich ins Micro. Beinah hätte ich es gegens Panel geschmissen, reisse mich aber noch rechtzeitig zusammen. Die gehört jetzt dir Mann und Reparaturen musst du selbst bezahlen.
    Hinsetzen und weiterrauchen. Kaum bin ich fertig kommt schon der Fueltruck. Ich mache mir nicht die Mühe aufzustehen sondern mache nur das allgemeinverständliche Zeichen für 'randvoll'.
    Da tritt ein Herr hinter dem LKW hervor. Bürstenschnitt, ebenfalls feiner Anzug - kein Zweifel: ein echter Kurt Russel Verschnitt. Der ist todsicher stocksauer, dass ihm einer die Uniform weggenommen hat, die er vor ner halben Stunde noch getragen hat. Ich bleibe demonstrativ sitzen als er vor mir stehen bleibt.
    "Können wir?" fragt er knapp
    "Wir?" frage ich zurück
    "Ja Sir, ich werde sie begleiten."
    "Üblicherweise werde ich gefragt, wenn einer bei mir mitfliegen will"
    "Sagen wir, ich bin Teil des Paketes, das sie transportieren"
    Er grinst. Eigentlich gar nicht so unsympatisch, aber ich bin sauer. Trotzdem bin ich keiner, der Streit um des Streites willen sucht. Ich deute mit dem Kinn auf den Laster.
    "Müsste gleich fertig sein. Hinten im Rucksack ist ein Overall. Damit Sie sich die Sachen nicht versauen."
    "Keine Umstände. Es sind nicht meine Sachen."
    "Dachte ich mir."
    Nun muss ich auch grinsen.
    Als schließlich das Erdungskabel abgeklemmt wird und der Tankzug sich vom Acker macht. steh ich mit einem leisen Ächzen auf.
    "Wenigstens nen Kaffee hätte ich brauchen können!"
    "Den kriegen Sie in Neapel, versprochen!"
    Er steigt zuerst ein und anhand der Art, wie er es tut weiss ich so sicher wie ich atme dass der Typ Pilot ist.
    Nun klemme ich mich ins Cockpit. ruckle mich zurecht dann reiche ich ihm die Checkliste.
    Als hätten wir nie etwas anderes getan schießt er mich durch. Mann, so schnell hatte ich noch nie Maschine fertig - nicht mal ne Cessna.
    "Tower 042 we're ready, request taxi"
    Die Anweisung kommt prompt und wir rollen die paar Meter zur 14
    "042 you're cleared VFR Destination Capodichino leave CTR to the South. Route as requested. Avoid Croatian Airspace, say again avoid croatian airspace. Winds calm, cleared takeoff 14"
    Während wir auf die Bahn rollen drehe ich mich zu meinem Begleter um.
    "Was habe ich denn für ne Route requested?"
    "Heading 190, um Kroatien rum dann direct Bari VOR. danach geradeaus auf die Bahn"
    "Gute Route" sage ich und muss etwas über den doofen Reim kichern während ich den Sichtschutz runterklappe und den Schubhebel reindrücke. Jetzt bin ich auch eine Ameise, denke ich während ich zu dem Typen rübersehe.
    Nein, aus der Ruhe läßt der sich so leicht nicht bringen. Ich fliege eine weite gemütliche Rechtskurve aus der Kontrollzone ehe ich schnell Höhe mache um Sprit zu sparen.
    "Können Sie auf dem Rückweg Geld für mich mitnehmen?" frage ich.
    "Hab vergessen den Sprit zu bezahlen."
    "Das ist schon erledigt, Sir"
    Nun damit wird der Job wirklich einträglich, denke ich und grinse in meinen Helm. Plötzlich greift er in die Tasche und zieht ein monstergroßes Funkgerät heraus. Während er es einschaltet und die Frequenz einstellt betrachte ich die Tasche misstrauisch. Wenn das Teil da drin nicht zu sehen war möchte ich gerne wissen, as der da sonst noch drin hat.


    "Postman three for postman leader?"
    "Postman leader state your status?"
    "Postman three, airborn"
    Roger we're on your six, catching up


    Postman ... sehr originell. Postman mit Ketchup. Jetzt fällt mir auch noch Uma Thurman ein in ... wieso kann ich mir den Titel von dem Film nicht merken? Egal ...
    Come on wait a minute Mr. postman auuauuuauuauaua ... weiter weiss ich den Text auch nicht.
    Ich sehe schuldbewußt zu meinem Co rüber als ich merke dass das Intercom an ist und zucke leicht mit den Schultern.
    Nun sind sie da. Zwei Tomcats der Navy. Sehen schon beeindruckend aus. Zwei Stück, na die trauen mir ja viel zu.
    Ein paar Sekunden später werde ich blass und das Zwerchfell sackt nach unten.
    Ohne den Kopf zu drehen frage ich möglichst beiläufig:
    "Die sind nicht da um uns zu bewachen, sondern um uns zu beschützen, korrekt?"
    "Affirm"
    "Und ... glauben Sie dass ..."
    "Nein, so gut bewaffnet sind die nicht. Zumindest nach unseren Erkenntnissen."
    Toll, Amerikaner und Kenntnis ... soll mich das jetzt beruhigen?
    "Ist die Erkenntnis so zuverlässig, wie die über Massenvernichtungswaffen im Irak?"
    Wie macht der das nur dass ich sein verkniffenes Gesicht durch den Helm durch sehen kann?
    Sagen tut er nichts also schau ich mir die F14 noch etwas an. Vollgeballert mit Mavericks und Zusatztanks sehen die Dinger schon giftig aus.
    Der italienische Luftraum gilt wohl als sicher denn kurz vor Bari drehen die beiden ab. Der Rest ist Routine.
    direct-in auf die 24 mit dem Vesuv im Hintergrund. Sanft aufgesetzt, denn wir wollen ja nen guten Eindruck machen.
    "Rechts oder links?" frage ich
    "Rechts zum Military durch bis P3 dann rechts rein und ganz hinten links.
    Gesagt getan.
    "Moment, da steht aber 'Guardia di Financa' dran."
    "Genau da wollen wir hin."
    Also gut. Ich werde sogar in deren Hangar gewunken.
    Wir steigen aus und ich schüttle mir die Beine.
    "Was ist jetzt mit dem Kaffee?"
    Fünf Minuten später halte ich einen großen Becher in der Hand und sitze auf einer alten Holzkiste.
    Der Typ samt Päckchen ist verschwunden ohne ein Wort.
    Was habe ich erwartet?


    To be continued


    guardia.jpg

  • Da sitze ich rum in der Halle und schlürfe meinen Kaffee als es plötzlich hektisch wird.
    Befehle werden gegeben, auf italienisch versteht sich. Dann läuft ein Trupp GI's an mir vorüber. Jupp, das sind Amis.
    Ich bleibe zwar sitzen, peile aber links und rechts ob da etwas ist, wohinter man im Bedarfsfall hechten könnte.
    Gemurmel aus dem Hintergrund.
    Ich werde nervös, zünde mir eine Zigarette an, diesmal nicht zum Genießen sondern weil ich eben nervös bin.
    Ein Typ aus dem Kabuff hinten blafft irgendwas von wegen 'fumare'. Ich gucke ihn mit einem 'erschieß mich doch, du Arsch' Blick an und widme mich wieder meinem Kaffee, während es noch weiter hinten wieder lauter wird.
    Da kommt ein Finanz-Carabinieri rausgerannt, klopft meiner Maschine ans Blech und schnauzt "Andiamo, andiamo"
    Okay das verstehe ich auch und ich stehe auf, trete die Kippe aus und steige die Leiter hoch.
    Ich versuche mich mit Händen und Füßen zu vergewissern, dass ich ganz ohne irgendwelche Stempel aus der Halle darf, Starte das Triebwerk und rolle langsam nach draußen.
    Dort bleibe ich, Nase zum Taxiway - für alle Fälle - wieder stehen. Bleibe aber vorerst mit laufendem Triebwerk sitzen.
    Nach einer Weile fährt ein Militärjeep vor und aus der Halle kommt mein Fluggast von vorhin, flankiert von drei ziemlich grobschlächtigen Gestalten. Ich kneife die Augen zusammen. Täusche ich mich oder hat der Handschellen an?
    Was zum Teufel geht denn hier ab ???
    Dann kommen drei andere Typen in anderen Uniformen angerannt, stellen sich neben mein Cockpit.
    Soweit wäre alles in Ordnung gewesen, hätte nicht einer von ihnen die Maschinenpistole gehoben.
    "Sir, stellen sie das Triebwerk ab und steige Sie aus der Maschine. Sofort!"
    Da war nicht viel Platz zu widersprechen so tue ich einfach was der Mann sagt und steige aus.
    "Okay und jetzt?" frage ich vorsichtig, aber dieser hier hat wohl sein Wortkontingent für heute ausgeschöpft und bleibt stumm wie ein Goldfisch.
    "Ich setz mich jetzt hierhin, wenn du nichts dagegen hast. Und, wenns dir nichts ausmacht könntest du vielleicht die Knarre runternehmen?"
    Wieder keine Reaktion. Ich setze ich mich vorsichtig. Wie man es aus den Krimis kennt immer so, dass er die Hände sehen kann.
    Wir warten ...
    Einige Zeit später kommt der Jeep von vorher zurück, allerdings ohne meinen ehemaligen Co.
    heraus steigen zwei GI's und zwei Typen in Zivil.
    Meine Fresse, auch noch Trenchcoats und Sonnenbrillen. Gibts sowas überhaupt noch zu kaufen?
    Hallo Leute - es regnet, möchte ich sagen, lasse es aber. Denn Leute, die sowas in Filmen sagen bekommen immer eins auf die Nase. Zum Schluß gewinnen sie zwar und besiegen das Böse, aber vorher bekommen sie immer mächtig auf die Nase.
    Da ich für 'das Böse besiegen' nicht zuständig bin, liefe also alles darauf hinaus, dass ich nur auf die Nase bekäme, wenn ich so etwas sagte.
    Messerscharfe Schlussfolgerung: Bleiben lassen!
    Gut kombiniert.
    Nichtsdestotrotz komme ich nicht umhin darüber nachzudenken, ob es da einen internationalen Versandhandel für Geheimdienstbedarf gibt, wo man solche Trenchcoats und Sonnenbrillen in großen Stückzahlen mit entsprechendem Rabatt für alle Agenten bestellen kann. Von dem Versandhandel darf der normale Bürger natürlich nichts wissen, sonst würden ja alle so unauffällig rumrennen. Deswegen ist der auch geheim. Wenn ein Geheimdienst so gut ist, dass er ihn findet, darf er dort auch bestellen. Eine sinnvolle Regelung wie ich finde.
    Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch als einer der Zivilisten mich anspricht.
    "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, Sir."
    "Okay aber wenn ihr das nächste mal was zu transportieren habt, empfehle ich euch nen Fahrradkurier. Auf so nen Scheiß hab ich keinen Bockmehr, das kannst aber glauben!"
    Was will der eigentlich mit seinem blöden 'Sir'? Er ist Deutscher, ich bin Deutscher. Ach, rutscht mir doch alle ...
    "Die Sendung ist zum Weitertransport fertig. Würden Sie bitte hier unterschreiben?"
    Sag ich doch - das sind Deutsche. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie jemand an meiner Maschine fummelt. Ich drehe mich um, sehe aber, das die Kiste nur betankt wird.
    "Könnten Sie bitte mal über die Scheibe wischen? Ich seh bald keine Berge mehr sondern nur noch zermatschte Fliegen.
    Danke!"
    Der Typ im Overall streckt den Daumen hoch. Sympatischer Mensch.
    "Und wer unterschreibt mir den Empfang? Ich mein, bisher hatte ich relativ wenig Einfluss darauf wann mir das Ding von wem abgenommen wurde."
    "Sie fliegen jetzt in die Schweiz, Sir"
    Aha. Als ob das die Frage beantworten würde ... oder tut sie das?
    Ich unterschreibe den Wisch auf dem Klemmbrett, dann bekomme ich den Umschlag ausgehändigt.
    "Was war denn mit dem anderen Mann losgewesen, den ich hierhergebracht habe?"
    "Ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen, Sir"
    Alles klar ...
    "Gibts noch was oder kann ich los? Irgendwie werd ich mir dem Platz hier nicht recht warm."
    "Sie werden in Genf erwartet."
    "Nonstop nach Genf geht nicht mit der Mühle und das wissen Sie auch. Also?"
    "Ihr Tankstopp ist in Rimini. Halten Sie sich dort nicht auf, steigen Sie nicht aus der Maschine. Sie werden betankt und fliegen sofort weiter."
    "Himmel Arsch und Zwirn, wieso kann den blöden Umschlag nicht einer eurer Jungs dahinbringen, verdammt noch mal?"
    "Ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen, Sir. Aber glauben Sie mir, es wäre auch mir wesentlich angenehmer."
    Ich drehe den Umschlag in meiner Hand und drehe mich dann abrupt um.
    "Ciao ragazzi."
    Ich gehe die paar Schritte, steige die Leiter hoch und bald darauf bin ich am Rollhalt der Piste.
    Wie immer auf der Tour ohne Flugplan und gar nichts. In Italien kenn ich mich aber aus, Karten hab ich auch also was solls? Wenn mich der TWR nicht rausläßt schmeiss ich den dämlichen Umschlag halt als Flaschenpost in die Adria.
    Ich bekomme aber anstandslos eine Freigabe der Art "Flieg wie du magst, hauptsache du machst dich vom Acker"
    Und das mache ich dann auch. Wie nicht anders zu erwarten rollen mit mir zwei Eurofighter auf die Piste, was mir mittlerweile schon bald egal ist. Ich gebe Stoff und ab gehts in die italienische Nacht. Über den mittleren Apennin via Teano und Perugia. Meine zwei Wachhunde hinterher. Der Flug vergeht wie im Flug - wie nicht anders zu erwarten. In Rimini dasselbe Spiel wie immer. direkt rein, runter, dem Follow-Me hinterher und schon stehe ich wieder in nem Bunker. Diesmal in nem richtigen, grün angemalten.
    Ich denk ich soll hier nur tanken?
    Und wo zum Henker gibts hier Kaffee?


    to be continued ...


    rimini1.jpg

  • Da sitze ich nun. Nicht aussteigen hat er gesagt. Er sagte aber auch, ich würde gleich weiter fliegen.
    Ich warte eine halbe Stunde dann wirds mir zu blöd und ich steige aus, um mich umzusehen.
    Bislang hat sich kein Mensch blicken lassen und so verlasse ich den Unterstand und sehe den Taxiway rauf und runter.
    Nichts.
    Okay dann widme ich mich eben wieder meiner Hauptbeschäftigung auf diesem Flug: warten und rauchen.
    Ich setze mich neben dem Hangar ins Gras und genieße die Sonne die mir frühlingshaft ins gesicht scheint.
    Der Geruch von Erde und Gras steigt mir in die Nase und ich gähne herzhaft.
    Bin doch schon lange unterwegs. Als die Kippe ausgedrückt ist strecke cih mich etwas und lehne mich gegen den, trotzdem es Januar ist, warmen Beton und schließe die Augen.
    Die Aufregungen des Fluges in den Knochen muss ich dann eingeschlafen sein.
    Vom Motorengeräusch eines Jeeps aufgeweckt blinzle ich und bin kurz etwas oreintierungslos ehe ic mich wieder zurechtfinde.
    Alles klar: Rimini und so weiter.
    Ich sehe auf und mal wieder sieht mich ein Militär missbilligend an, als ob die riechen würden dass ich damals Zivildienst gemacht habe.
    "Sir, wie lautet ihre Order?"
    "Meine Order lautet ..." ich sehe kurz auf die Uhr "... dass ich mittlerweile im Anflug auf Genf bin. Sieht man das nicht? Ich bin hier gar nicht und Sie reden mit einem Piloten der vor eineinhalb Stunden gestartet ist."
    "Und wieso sind Sie nicht zur besagten Zeit gestartet."
    "Sehr geehrter Herr Generalchefadmiral Oberschlau, ich gebe Ihnen einen Tipp: das könnten Sie hier irgendwo groß an eine Tafel schreiben und die Info auch per Fax an Ihre Kolegen weiterreichen, damit ich den Käse nicht noch zehn mal wiederholen muss,
    Zum Fliegen muss man etwas in den Tank tun. Das nennt sich Kerosin.
    Und nun raten Sie mal was in meinem Tank derzeit nicht ist ... richtig: Kerosin.
    Mein Auftrag lautete hier zu warten. Der Tower redet nicht mit mir also was denken Sie soll ich machen?"
    Der Typ brummelt irgendwas in seinen Feldwebelschnauzer und verschwindet mitsamt Jeep wieder.
    Kurz darauf kommt ein anderer Jeep angefahren und bringt einen Satz Schläuche mit.
    Hier gibts ne Zapfsäule im Hangar. Das ist ja praktisch und bald darauf bin ich abflugbereit an der Piste.
    And here we go again.
    Die Route über Florenz, Voghera und Sion kenne ich gut und so wird es ein entspanntes Fliegen.Diesmal sind es zwei F-104 der Aeronautica Militare, die mich begleiten.
    Öfter mal was neues ...
    Vor Einflug in den schweizer Luftraum drehen sie allerdings ab, dafür werde ich von zwei F/A-18 der Schweizer abgeholt.
    Sonst verläuft alles bemerkenswert ereignislos ab. Der Anflug auf Genf über den See ist wie immer toll, nur das Wetter macht mir etwas Kummer. Es ist schon extrem bockig und als ich am Ufer über Land komme wuppts die Mühle um 300ft nach oben. Macht aber nichts denn die Bahn ist locker lang genug, so dass ich immer noch fast ohne Bremsen bei Y rauskomme.
    Mal wieder gehts ganz nach hinten in irgendeine Ecke des GA Parkplatzes.
    Halleluja, noch ehe ich stehe ist der Spritlaster da. Das kann ja nicht wahr sein!
    Ein fetter schwarzer Daimler mit getönte Scheiben steht auch da und heraus steigen zwei, die ebenfalls bei besagtem Versand ausgestattet wurden.
    "Würden Sie und bitte das Paket aushändigen, Sir!"
    "Nur wenn ich eine Unterschrift bekomme."
    Die zwei schauen sich gegenseitig an
    "Eine Unterschrift, Sir?"
    "Ja ich habe in Neapel eine Empfangsbestätigung unterschrieben."
    Die zwei gucken nun etwas ratlos.
    "Es waren Deutsche" füge ich erklärend hinzu. Dann mit einem Seufzen reiche ich ihnen das Päckchen.
    "ja, okay, vergesst es. Aber statt der Unterschrift krieg ich nen Kaffee, okay?"
    Sichtlich erleichtert packen die zwei sich und das Päckchen ins Auto.
    "Wir werden sehen was sich machen lässt."
    Dann sind sie verschwunden. Und was mache ich?
    Eh klar, auf Kaffee warten und rauchen.
    Kurze Zeit später kommt ein alter Renault 5 um die Ecke des AIS und hält auf mich zu.
    Er bremst und heraus steigt ein kleines Männchen von etwa sechzig Jahren.
    Er öffnet die Heckklappe und etwas fassungslos sehe ich ihm zu wie er einenn Campingtisch und einen Stuhl aufbaut.
    Ich blinzle ungläubig als nun noch eine Tischdecke hinzukommt. Dann holt er aus einem Korb eine Thermoskanne, Tasse, Löffel, Milch und Zuckerpäckchen und stellt alles auf den Tisch.
    Dann sagt er "wohl bekomms" und fährt wieder.
    Ich gehe hinüber, tippe vorsichtig mit dem Finger gegen die Kanne in der festen Überzeugung dass es sich als Fata Morgana herausstellen würde. Aber die Fingerspitzen signalisieren, dass es sich doch um echte Materie handeln könnte.
    Ich setze mich und sehe dahin wo das Auto verschwunden ist.
    Langsam schüttle ich den Kopf und denke nur
    "Schweizer ..."
    Muss schon ein absurdes Bild abgegeben haben wie ich so mitten auf dem betonierten Apron neben meiner Maschine sitze und aus feinem Porzellan Kaffee schlürfe.
    Ich drehe mich um und rufe
    "Hey, du hast Blumen und Kerzen vergessen!"


    to be continued ...


    genf2.jpg

  • Gemütlich möchte ich mir gerade die zweite Tasse einschenken, da fängt es zu regnen an.
    Mißmutig sehe ich nach oben, um dann einen Blick rundum zu werfen ob es eine Gelegenheit gibt, das ganze überdacht fortzuführen. Aber noch ehe ich fündig werde, kommt wieder er dicke Benz um die Ecke. Also bleibe ich ruhig sitzen mit meiner Tasse und nippe einmal demonstrativ während die Tropfen, die mich treffen langsam mehr werden.
    Derselbe Typ von vorhin steigt aus, spannt einen Regenschirm auf und kommt herüber.
    Leider geht er nicht auf die Szenerie ein sondern gibt mir lediglich einen Umschlag. Dieser ist weniger dick als der letzte aber dafür steht groß in rot 'confidential' drauf. Ich nehme ihn entgegen und stehe auf.
    "Wäre sonst noch was, soll ich vielleicht noch etwas Plutonium einpacken?"
    Sage ich und muss kichern, denn der Blick des Mannes erinnert mich an Tommy Lee Jones, als er in MiB sagt: "Wir verfügen über keinerlei Art von Humor von der wir wüssten."
    Ich wende mich ab und gehe zur Maschine.
    "Sir ..."
    Ich bleibe stehen um mich umzusehen.
    "Gute Arbeit!"
    Ich sehe in ein paar Sekunden an, dann setze ich ohne ein Wort den Helm auf und steige die Leiter hoch.
    Gute Arbeit. Ich würde mich darüber mehr freuen wenn ich wüsste, was ich eigentlich tue.


    042 taxi holding point 05 via zulu report ready


    Das kannst mir glauben, dass ich langsam ganz schön fertig bin. Das sage ich dem aber nicht.
    Ich schütte etwas Wasser aus der Flasche die ich im Cockpit habe auf die Handfläche und feuchte mein Gesicht an.
    Nicht dass es viel geholfen hätte, denn ich bin wirklich hundemüde. Etwa eine Stunde noch, denke ich und ich gähne ein Gähnen das bis hinunter in die Lendenmuskeln reicht.
    Na gut, ist ja nicht das erste mal. Ich schüttle den Kopf und drücke den Knopf


    Tower, 042, we're ready


    042 you're cleared CVFR to Brussels South via after takeoff make immediate right turn intercept Geneva radial 090 outbound, climb and maintain level 105 at maximum climb rate. When reaching final level follow route direct SPR VOR, direct HOC VOR, direct KRH VOR, direct NTM VOR, direct SPI VOR, direct GSY VOR


    Zum Glück habe ich immer mein Kniebrett und einen Bleistift bei der Hand.
    Nachdem ich alles zurückgelesen habe sehe ich mir die Route an. Scheiße, Mordsumweg. Offensichtlich wollen die mich aus Frankreich draussen halten.
    Kroatien okay aber Frankreich?
    Ich atme tief durch und lege noch mal 30 Minuten auf die Flugzeit drauf.
    Dann bekomme ich die Startfreigabe und steige in den Genfer Spätnachmittag Himmel.
    Ich sehe mich um, diesmal sind es zwei Northrob F-5. Fast bin ich beleidigt. Hört mal, erst F 18 und dann so nen Popelkram.
    Pffff ... die Nachricht scheint nicht mehr so wichtig zu sein.
    Na immerhin werde ich es noch schaffen, bevor es dunkel wird. Das könnte ich jetzt nicht mehr gebrauchen.
    Ich bemerke dieses müde Frösteln, das den Rücken runterläuft, das einen befällt, wenn man wirklich am Ende ist. Ich krame unter dem Sitz eine Dose Red Bull hervor. Auch nur ein Placebo, aber irgendwie kommt das Zeug doch gut.
    An der schweizer Grenze werden die F-5 von zwei Tornados der Luftwaffe abgelöst.
    Es ist nicht mehr weit, sage ich mir.
    Langen Radar, noch mal Langen Radar und dann noch mal Langen Radar ehe es zu Brussels Radar geht.


    cleared visual 25


    Ich bin unten und rolle hinter dem Follow-Me her zu einer kleinen Hütte am Rand des Hauptgebäudes.
    Ich stelle Lichter, Triebwerke und die Zündung aus, zum Schluß das Beacon. Das wars für heute definitiv.
    Ich kann nicht mehr.
    Auch hier regnet es und ich hebe das Gesicht um mir die Tropfen aufs Gesicht fallen zu lassen, ehe ich die Gurte löse, den Helm absetze und aussteige.
    Ein älterer Herr wartet geduldig, die Hände in den Manteltaschen.
    Ich gebe ihm den Umschlag er betrachtet ihn, lässt ihn in der Innentasche seines Mantels verschwinden und sagt mit einem leichten Lächeln
    "Danke! War ein langer Tag, was?"
    Es gibt noch Menschen die normal reden können. Wer hätte das gedacht?
    "Das ist mein Job" sage ich nur, zünde mit ne Kippe an und versuche mir ncht anmerken zu lassen, dass ich mich gleich jetzt und hier in den Regen legen und schlafen könnte.
    "Hier ist Ihr Scheck", sagt er und reicht mir einen Umschlag.
    Aus Erfahrung öffne ich ihn sofort um nachzusehen. Mir fällt das Kinn herunter. Da steht etwa das dreifache dessen, was wir vereinbart hatten.
    Zudem haben die alle Spritrechnungen übernommen. Ich sehe den Mann an.
    Wollen die mich testen?
    "Das muss ein Mißverständnis sein, Sir"
    Verflixt, jetzt fang ich auch schon mit dem Sir an ...
    "Oh nein, das ist schon in Ordnung. Wir waren sehr zufrieden damit, wie Sie den Auftrag erledigt haben.
    Wir hoffen, dass wir zu gegebener Zeit wieder auf ihre Firma zukommen können.
    Vielleicht hilft das, Sie zu überzeugen."
    Ich nicke müde und stecke den Scheck ein.
    "Gut, okay, danke!"
    "Wir haben zu danken.
    Ich habe ein Zimmer für Sie reservieren lassen, im Hotel Charleroi Airport. Das ist fünf Kilometer von hier. Kann ich sie hinbringen?"
    Ich überlege aber alle Skepsis weicht der Müdigkeit.
    "Okay" sage ich "Ich muss noch die Maschine fertig machen. dauert etwa 20 Minuten. Können Sie mir sagen ob ich die hier stehen lassen kann bis morgen?"
    "Das ist kein Problem, wir warten. Ihr Flugzeug steht hier gut."
    Rasch mache ich alles nachtfertig. Schiebe die Blocks vor und sage dem Tower Bescheid, dass ich die Landegebühr am Morgen begleichen werde ehe ich auch Avionics und die Batterie auschalte.
    Dann steigen wir ins Auto. Ich mit meinem Rucksack auf dem Schoß neben dem Mann der mich etwas an Morgan Freeman erinnert.
    "Sind sie Amerikaner?"
    "Nein Franzose. Die Amerikaner haben hiermit nichts zu tun."
    "Dafür sind mir heute aber ziemlich viele über den Weg gelaufen."
    "Tatsächlich?"
    Gespannt warte ich, ob ich nun endlich erfahre worum es geht. Was folgt ist jedoch Schweigen. Ich trommle mit den Fingern aufs Knie. dann halte ich es nicht mehr aus.
    "Also was war das für eine Aktion?"
    Der Mann sieht mich von der Seite an
    "Diplomatie die nicht mit den Abendnachrichten ausgestrahlt wird."
    Dann sieht er wieder aus dem Fenster. Ich sehe ihn an und warte, sage aber nichts.
    Er greift in die Manteltasche, zieht eine Schachtel Gauloises heraus und bietet mir eine an. Er gibt mir Feuer und wir rauchen eine Weile schweigend.
    Dann, als wir schon vor dem Foyer des Hotels halten sagt er nur:
    "Lassen Sie es dabei bewenden, Mister Dragonflight."
    Ich steige aus, der Wagen fährt im Regen davon und ich sehe ihm nach ehe ich das Hotel betrete.
    Was hatte ich erwartet?
    Ich bin nur der Pilot.
    An der Rezeption erhalte ich ohne Umstände meinen Zimmerschlüssel.
    Die Rechnung für die Nacht ist bereits bezahlt.
    Morgen gehts nach Hause.


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  • Geile Story! Du solltest vielleicht bei deinen Flügen darüber nachdenken, ein Buch zu schreiben "secret storys" oder so ähnlich...:)

    „Es ist gut, dass die Menschen das Bank- und Geldsystem nicht verstehen, sonst hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
    ... Henry Ford

  • Chefe, wenn du ein Buch schreiben würdest, ich würde es SOFORT kaufen!!!Einfach immer wieder geile Stories mit viel Witz und Sarkusmus, herrlich! Wie kommst du immer nur wieder auf solche Ideen?