HKX und andere SPFV-Anbieter

  • Wenn wir mit solchen Wagen umherfahren würden im Fernverkehr, dann gäbe es wieder ordentlich verbale Prügel...

  • Jau - sieht so aus. Allerdings dürfte das Ding ordentlich Zug haben, wenn beide Loks laufen würden. :thumbup:


    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"


  • Günter, die Bahn verlangt aber wesentlich mehr für ihre Fahrten. Da erwarte ich auch mehr ;)
    Wenn du RYR buchst, willst du auch blos von A nach B kommen (und weißt, was dich erwartet).

  • Achtun Leroy => Ab Donnerstag in Dortmund! :friends:


    Schön... Geht dieses WE so ziemlich gar nicht bei mir.


    Übrigens - die Auslastung war sogar erstaunlich gut. Ich hatte, ehrlich gesagt, mit weniger gerechnet...


    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"


  • Nun geht es los mit dem ausdünnen des Angebotes.
    Der Anfang vom Ende? Die Chefin von HKX hat ja noch mal kräftig mit auf die Pauke gehauen:
    klick
    und die Diskussion auf DSO
    Aus meiner Sicht sind das Nebelkerzen.

    Gruß Thomas (online (Callsign)824) Ab sofort mit MSFS unterwegs :tanzen:  :thumbup:
    Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt :rofl::D:kk:
    127942.png H3.gif Thojo.png

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  • Diese Geschichte geht mir tierisch auf den Zeiger. Warum soll die DB bitte Fahrkarten für die Konkurrenz verkaufen? Bei Lufthansa kann ich auch keine Tickets für Air Berlin oder KLM erwerben.


    Wenn die privaten das wollen sollen sie sich doch was einfallen lassen. Bloß kostet das Geld. Geld was sie nicht in die Hand nehmen möchten oder können.

  • Schade. Die Nachteile am fehlenden Wettbewerb hat wieder der Kunde. Ohne Konkurrenz kann die Bahn weiterhin ihr überzogenes Preismodell durchziehen. Für mich ist Zugfahren schon lange keine Alternative mehr. Ich bin großer Eisenbahnfan aber nicht von der DB und ihrer Preispolitik. Ich hoffe die Fernbusse setzen sich durch. Gibt ja schon einige interessante Angebote z.B. ADAC/Post.

  • Überzogene Preispolitik? Das mußt du mir mal erklären. Beachte dabei aber bitte, daß die Bahn im Gegensatz zu Flugzeug erhöhte Steuern bezahlen muß, unter anderem auf Kraftstoff bzw. Energie. Gegenüber dem Bus ist der Lastennachteil noch größer, denn dieser braucht keine Trassenpreise bezahlen, die bei der Bahn einen erheblichen Kostenfaktor ausmachen. Zudem kostet die Ausbildung eines Busfahrers etwa 3000 - 5000 EUR (Busführerschein eben) - die eines Triebfahrzeugführers dagegen einen mittleren fünfstelligen Betrag. Hinzu kommen Kosten für jährliche Überprüfungen ähnlich denen der Piloten.
    Wenn ich die Preise dann vergleiche (Hamburg Hbf - Zürich HB):


    Bahn mit ICE 2.Kl. 169,40 EUR 07:36 Std
    Flug mit SAS Economy 99,93 EUR 03:20 Std +3,00 EUR HVV-Ticket Hamburg Hbf - Hamburg Flughafen (24 min) +4,20 EUR Zug Zürich Flughafen - Zürich Hbf (11 min) = 107,13 EUR Gesamtkosten und 03:55 Std zzgl. Umsteigezeiten
    Auto Audi A4 1.6 866 km 381,04 EUR 08:21 Std bei aktueller Verkehrslage (0,44 EUR/km, Quelle ADAC)
    Bus meinfernbus.de 33,00 EUR 13:20 Std bei direkter Verbindung


    dann kann ich persönlich erstmal keinen Preiswucher bei der Bahn feststellen. Bin aber gespannt auf deine Ausführungen.

  • Ist mir schon klar, dass hier weitestgehend für die Bahn argumentiert wird. :)
    Allerdings rechne ich nicht was den Konzern ein Fahrtkilometer kostet, sondern mich als Kunden.
    Und da muss ich ehrlich sagen, ist doch dein ausgewiesener Flug schneller und günstiger. Und bitte bedenke, dass die Ausbildung beider Piloten incl. Des Kabinienpersonals deutlich teurer sind als die Crew eines Fernzuges, nicht zu vergessen die Spritpreise, Abfertigungsgebühren, Strecken- und ATCgebühren etc. Da sieht die Welt schon anders aus. Auto fahren ist für mich auf solch einer Strecke keine Alternative weil viel zu nervenaufreibend.


    Ich ziele meine Kritik auch eher auf Kurzstrecken. Mir ist klar, dass die Bahn da nix dran verdient und am liebsten los werden würde. Und das merkt man auch:
    Veraltetes und heruntergekommenes Rollmaterial, unfreundliches Personal, wenn überhaupt und heftigste Preise (gut das hat auch mit den Verkehrsverbänden zu tun, da ist nicht nur die deutsche Bahn Schuld). Wenn ich sehe, dass ich von Wuppertal nach Köln, das dreifache von dem zahle als wenn ich nach Düsseldorf fahre, bei etwa gleichlanger Fahrtzeit, sträuben sich mir die Nackenhaare. Ich hab aber das Gefühl, dass die Bahn froh ist um Privatbahnen, die ihnen die lästigen Regiostrecken abnehmen. Ich muss sagen, die nutze ich auch viel lieber.


    Ich will ja auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, aber im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln ist die Bahn für mich nicht attraktiv. Konkurrenz würde da das Geschäft beleben. Dann würde man sich auch was einfallen lassen, wie man Reisen für Kunden angenehmer und trotzdem günstiger gestalten könnte. Das brauchen sie aber momentan nicht, weil einfach die Strukturen eines maroden Staatsunternehmens übernommen wurden, die man aufgrund von Monopolen auch nicht hat ändern müssen. Das hoffe ich, ändert sich eben jetzt.


    Die DB sollte die Chance nutzen sich besser aufzustellen.

  • Alex, zum Thema Fernbus muss ich aber was loswerden:


    Bin im Dezember von Münster nach Hamburg und zurück mit dem Flixbus gefahren. Gut, 34€ pP. Hin- und zurück waren da schon ein machtwort.
    Aber dieses "Gefühl", dass man sonst in einem Reisebus hat, kommt dort einfach nicht auf. Es ist ein "besserer Linienbus" - total überfüllt, stickig, eng.


    Warum ich da immernoch die Bahn vorziehe? Ich musste, wegen einem wichtigen Termin, einen Tag später wieder zurück fahren. Habe dazu den ICE von Hamburg anch Münster gebucht - 1. Klasse. Das hat mich gerademal 58€ gekostet (hin und zurück).
    Der Service, das Ambiente und generell - kein Vergleich. In Fernbussen wird mit großen Sitzabstand geworben - da hast du selbst im ICE in der 2. Klasse mehr Platz. Und mit Fernbussen meine ich nicht nur den Flixbus.
    Außerdem war die Bahn auf der Strecke ganze 2h schneller. Und 4h Busfahrt in einem, wie schon gesagt, besserem Linienbus, möchte ich echt keinem mehr zumuten. Wenn man günstig von A anch B kommen will, gern. Aber für eine Urlaubsfahrt oder so absolut NICHT zu empfehlen. Einzigst positive sind die sehr modernen und neuen Busse. Trotzdem hätte man im Bordeigenen WLAN nicht Facebook, Whatsapp, YT, Watchever und co sperren müssen...


    Achja, uf dem Rückweg hat unser (übermüdeter) Busfahrer die Abfahrt von der A1 nach Münster verpasst - die nächsten beiden waren Baubedingt gesperrt. Zum Glück hab ich in der Zeit geschlafen, aber meine Freundin war wegen der extrarunde schon ziemlich angefressen.


    Für mich persönlich steht fest: Wenns sich mit dem Auto nicht lohnt, das fliegen zu teuer ist, bzw. allein die Zeit vom Check-In bis zum Boarding schon länger dauert als die reine Fahrtzeit mit dem Zug, werde ich immer mit der Bahn fahren. Bus ist für mich nurnoch als NV ein Thema - und Bahn fahren ist auch um einiges sicherer.

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    "...mit abnehmender Zunahme..." - Tobias G., 18.11.2018

    "Wie oft überquerte die Atlantik den Ozean?" - Toto v. K., 24.03.2018, im Bezug auf einfache Quizduellfragen

  • Ich ziele meine Kritik auch eher auf Kurzstrecken. Mir ist klar, dass die Bahn da nix dran verdient und am liebsten los werden würde. Und das merkt man auch:
    Veraltetes und heruntergekommenes Rollmaterial, unfreundliches Personal, wenn überhaupt und heftigste Preise (gut das hat auch mit den Verkehrsverbänden zu tun, da ist nicht nur die deutsche Bahn Schuld). Wenn ich sehe, dass ich von Wuppertal nach Köln, das dreifache von dem zahle als wenn ich nach Düsseldorf fahre, bei etwa gleichlanger Fahrtzeit, sträuben sich mir die Nackenhaare. Ich hab aber das Gefühl, dass die Bahn froh ist um Privatbahnen, die ihnen die lästigen Regiostrecken abnehmen. Ich muss sagen, die nutze ich auch viel lieber.


    Falls du damit auf den Nahverkehr anspielst: Da beschwere dich bitte beim jeweiligen Land. Das bestellt die Nahverkehrsleitungen und legt auch fest, welche und wieviel Fahrzeuge zum Einsatz kommt und das bestimmt (und bekommt) auch die Fahrpreise. Und nein, die Bahn ist nicht froh, daß die Privaten Strecken abnehmen. Aber es ist zum Beispiel hier in Niedersachsen so, daß private Betreiber bevorzugt werden und vom Land die (Neu-)Fahrzeuge gestellt bekommen, während die Bahn diese hätte selbst kaufen sollen. Daß man mit einem solchen Kostennachteil keine Ausschreibungen gewinnen kann, dürfte klar sein.
    Wenn ich mir dann aber die eingesetzten Neufahrzeuge so ansehe (BR 648 zum Beispiel) - dann trauere ich den Silberlingen aus den 60ern nach. Harte Sitze, enge Sitzabstände ...
    Und zum Beispiel Abbelio in NRW hat nun auch nicht gerade tolles Wagenmaterial am Start (gehabt, aktuelles Fahrplanjahr weiß ich es nicht genau).


    Zu den Flugsicherungsgebühren: Für die Strecke und eine B737 mit MTOW 58 to ergibt sich -ohne Rabatte - eine Gebühr von 1.326,65 EUR zzgl 204,10 EUR jeweils für An- und Abflug. Hinzu kommen die Landegebühren des Flughafens Zürich, welche sich nach der Anzahl der beförderten Passagiere richtet und die ich nun nicht rausgesucht habe. (Quelle:DFS)


    Die Trassenkosten für den ICE (Streckenkategorie F5, 800 km, Expresstrasse) belaufen sich überschlägig auf 2.419 EUR. (Quelle: Trassenpreise DB)

  • Sorry für die späte Antwort, ich musste noch arbeiten. So, dann wollen wir mal. :)


    Die Nachteile am fehlenden Wettbewerb hat wieder der Kunde.


    Ich verstehe gerade nicht so recht wo du fehlenden Wettbewerb siehst. Bei Cargo und bei Regio besteht mehr als genug Wettbewerb. In Deutschland fahren inzwischen mehr EVU als in anderen Ländern Europas. Wir sind hier inzwischen ein Vorreiter. Unter diesem Link, klick, kannst du dir beim Eisenbahn Bundesamt eine Liste der in Deutschland verkehrenden Eisenbahn Verkehrsunternehmen (EVU) herunterladen. Die Anzahl beläuft sich derzeit auf 409 Unternehmen. Ich glaube das sollte Konkurrenz genug sein.
    Im Fernverkehr, da gebe ich dir Recht, fehlt die Konkurrenz ein wenig. Mehrere EVU haben es mal probiert, es aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Wenn ich mir das Unternehmen HKX ansehe, dann weiß ich auch fast schon warum. Tickets gibt es nur Online da man die Miete nicht bezahlen will um ein Reisezentrum an den Bahnhöfen zu eröffnen, stattdessen jammert man lieber ein wenig rum das die DB keine Karten für die Konkurrenz verkaufen möchte. Ich kann mich hier nur wiederholen, die Lufthansa verkauft auch keine Tickets für die AirBerlin Gruppe.
    Wenn ich mir dann die Parks ansehe mit denen der HKX umherfährt, dann schüttelt es mich zum nächsten Mal. Alte, noch klotzgebremste Wagen, laut und unruhig, weiterhin mit einer begrenzten Höchstgeschwindigkeit von nur 140km/h. Ab und an fahren da mal ein DoSto Wagen, dann wieder ein normaler Reisezugwagen, diese Züge haben den Charme eines Schadwagenzuges unseres Unternehmen. Wenn wir es uns wagen würden mit solchen Wagen zu verkehren, wir stünden sofort in der Presse. Der Hammer war als sie Nahverkehrszüge eingesetzt haben um von Köln nach Hamburg zu fahren. Die Wagen sind für den Nahverkehr schon zu eng gewesen, bzw. sind es ja immer noch. Damit nach Hamburg reisen, dann mal viel Spaß. Wo da der Gewinn für den Kunden ist, das wüsste ich gerne mal. Der günstige Preis rührt jedenfalls von mangelhaften Fahrzeugmaterial und nicht vorhandener Distribution von Fahrkarten.



    Ohne Konkurrenz kann die Bahn weiterhin ihr überzogenes Preismodell durchziehen.


    Stef hat ja bereits aufgezeigt das unser Preismodell zwar auf den ersten Blick hoch, aber so überzogen dann doch nicht ist; verglichen mit anderen Produkten. Zumal es auch bei der DB wie mit Fliegern ist. Je früher du buchst, desto günstiger normalerweise der Preis. Auch wir bieten Sparpreise an. Ebenfalls bieten wir die Bahncard mit verschiedenen Rabattierungen an. Der Erwerb einer solchen Bahncard rechnet sich, je nach Entfernung, teilweise bereits bei der ersten Fahrt.
    Stef sprach ja bereits auch die verschiedenen Steuern an. Wo Flieger wesentlich günstiger wegkommen, zahlen wir ordentlich Steuern. Busse kommen da noch besser weg. Und, im Gegensatz zu Flugzeug, Bus und Schiff sind wir die einzigen die auch bei höherer Gewalt zur Kasse gebeten werden können. Hier hat sich die EU ja wieder ordentlich mit Ruhm bekleckert. Sämtliche EVU können ja auch soviel dafür wenn mal wieder einen für den Zug springt, wenn mal wieder ein Baum ins Gleis fällt oder wenn Stürme eine sichere Fahrt nicht mehr zulassen wie damals bei Kyrill wo man den Verkehr komplett eingestellt hatte bundesweit. Netz hatte damals sogar den Strom abgeschaltet.
    Auch sonst werden Eisenbahnen bereits wesentlich früher zu Entschädigungen gezwungen. Deine Rechte als Kunde kannst du bspw. hier mal einsehen. Vergleiche das mal mit denen des Fliegers.



    Ich hoffe die Fernbusse setzen sich durch. Gibt ja schon einige interessante Angebote z.B. ADAC/Post.


    Hier hat Artur ja bereits einen Bericht von sich gegeben und das deckt sich in etwa mit dem was ich bereits über die Buslinien mitbekomme. Auch wenn ich mal sehe wie stark frequentiert die Linien zum Teil sind, dann wundere ich mich wie sich das rechnet. Desletzt saßen ganze 4 Reisende in einem Bus. Damit fährst du nicht mal den Diesel wieder raus. Mal ganz davon abgesehen das unsere Autobahnen jetzt schon überfüllt und marode sind, jetzt kommen mit den schwachsinnigen Bussen noch neue Belastungen hinzu und der Bund fördert den Ausbau der Autobahnen weiterhin nur im Schneckentempo voran.



    Und da muss ich ehrlich sagen, ist doch dein ausgewiesener Flug schneller und günstiger.


    Bei Stefs Beispiel Hamburg - Zürich, würde ich natürlich auch die Flugverbindung nehmen, so lange würde ich mich auch nicht in einen Zug setzen wollen, aber innerdeutsch würde ich die Bahn definitiv dem Flieger vorziehen, da tut sich inzwischen doch zeitlich nichts mehr. Wir fahren bspw. von Köln nach Stuttgart in 2:14 Stunden. Das schaffst du weder mit dem Flieger, noch mit dem Auto. Und die Lufthansa macht es ja auch vor wie es geht unserem AirRail Abkommen. Das läuft doch wunderbar. So kann man sich ergänzen. Du kannst in Köln am Lufthansaschalter bereits einchecken und dein Gepäck aufgeben. Dann fährst du bequem nach Frankfurt in einem AirRail Wagen mit eigens dafür vorgesehenem Zugbegleiter und brauchst dich in Frankfurt nicht mehr um dein Gepäck zu kümmern. So sollte die Zukunft aussehen.



    Ich ziele meine Kritik auch eher auf Kurzstrecken. Mir ist klar, dass die Bahn da nix dran verdient und am liebsten los werden würde. Und das merkt man auch:Veraltetes und heruntergekommenes Rollmaterial, unfreundliches Personal, wenn überhaupt und heftigste Preise (gut das hat auch mit den Verkehrsverbänden zu tun, da ist nicht nur die deutsche Bahn Schuld). Wenn ich sehe, dass ich von Wuppertal nach Köln, das dreifache von dem zahle als wenn ich nach Düsseldorf fahre, bei etwa gleichlanger Fahrtzeit, sträuben sich mir die Nackenhaare. Ich hab aber das Gefühl, dass die Bahn froh ist um Privatbahnen, die ihnen die lästigen Regiostrecken abnehmen. Ich muss sagen, die nutze ich auch viel lieber.


    Den Nahverkehr sprach Stef bereits an und, ich meine, ich hätte es hier auch bereits mal erklärt. Im Nahverkehr diktiert nicht die DB, sondern die jeweiligen Verkehrsverbünde die Preise. Die Länder überlegen sich was sie haben wollen und leiten dann, über die Verkehrsverbünde, europaweite Ausschreibungen ein. Hier ist dann wieder dein geforderter Wettbewerb. Die EVU können sich dann auf diese Ausschreibungen bewerben und es wird dann das billigste Angebot ausgesucht. Wie immer in der Politik, wird nicht geschaut welches Angebot das beste Preisleistungsverhältnis mit sich bringt, nein es wird das billigste genommen. Dabei kennt jedes Kind das Sprichwort "wer billigt kauft kauft zweimal". Als Privatmensch nehme ich doch auch ein Angebot mit gutem Preisleistungsverhältnis.
    Ich kann ein Beispiel aus unserem Kölner Dieselnetz aufführen welches ja in der Ausschreibung stand und welches wir als DB gewonnen haben. Für dieses Netz mit mehreren Zuglinien haben sich die transRegio und wir als DB beworben. Wir als DB wollten die vorhandenen 644 ins Redesign schicken, wollten neue Achsen einbauen lassen für Geschwindigkeiten von bis zu 140km/h. Es sollten Hybridmotoren zum Einsatz kommen. Lediglich der Rahmen des Fahrzeugs sollte bestehen bleiben. Wie die Transe sich beworben hat weiß ich nicht, Fakt ist jedoch, dass die Zweckverbände beide Angebote als zu teuer abgewiesen haben. Beide seien zu teuer. Prima. Wer Leistungen haben möchte, der muss sie auch bezahlen.
    In der zweiten Ausschreibung haben wir uns als DB dann nochmals beworben, diesmal mit komplett neuen Fahrzeugen. Antriebstechnik ist jetzt nicht mehr dieselelektrisch, nein, wir gehen den Schritt über dieselhydraulisch zu dieselmechanisch zurück. Wir übspringen also eine Evolutionsstufe und fahren dann in Zu"g"kunft wieder mit Fahrzeugen mit Getrieben rum. Es durfte ja alles nichts kosten. Auch Ersatz ist so gut wie gar keiner da. Die DB verhandelte um ein weiteres Ersatzfahrzeug um Reparaturen erledigen zu können.
    Die Prügel, wenn das alles nicht läuft, die kassieren dann wir als DB. Der Endkunde weiß nicht wer den Mist eigentlich verbockt hat. Den Endkunden interessiert es leider auch nicht. Durch Bildzeitung und Konsorten ist der Sündenbock in der DB ja so oder so gefunden. Das berühmte Bahn-Bashing kommt dann wieder voll zum tragen. Jeder bildet sich eine Meinung und keiner hat eine Ahnung.


    Konkurrenz würde da das Geschäft beleben. Dann würde man sich auch was einfallen lassen, wie man Reisen für Kunden angenehmer und trotzdem günstiger gestalten könnte. Das brauchen sie aber momentan nicht, weil einfach die Strukturen eines maroden Staatsunternehmens übernommen wurden, die man aufgrund von Monopolen auch nicht hat ändern müssen. Das hoffe ich, ändert sich eben jetzt.


    Wie du siehst, Konkurrenz belebt das Geschäft nicht zwingend, sie sorgt lediglich für den Verfall von Komfort und Leistung weil alles nichts mehr kosten darf. Aktuell war gerade in der Presse eine Protestaktion der GDL am Kölner Hbf. Hier ging es um gewalttätige Übergriffe seitens Reisender auf Zugpersonale. Ja, warum sind denn nicht ausreichend Personale auf dem Zug? Weil die Besteller sie nicht wünschen, sie kosten ja Geld. Sicherheit und auch die Fahrgeldsicherung (Schwarzfahrer auffinden) bleibt somit auf der Strecke. Hier könnte man Kunden zufrieden stellen durch Service, es ist aber nicht gewünscht. Schuld sind wir da nicht, den Schuh ziehen wir uns nicht an. Als Unternehmer würdest auch du nur liefern was bestellt worden ist.
    Und damit sind wir auch bei einem anderen Thema, passt zwar nicht ganz hierhin, aber kann man dennoch erwähnen. Es wird immer über die Unfreundlichkeit des Personals geschimpft. Warum ist es denn unfreundlich? Möglicherweise weil es zu 98 Prozent nur noch angefeindet wird? Wenn ein Zugbegleiter ein Abteil betritt und einen schönen guten Morgen wünscht, dann antworten von 50 Reisenden vielleicht 5 und die anderen lassen ihn mittels Blicken spüren das er als Störenfried ausgemacht wurde. Da erwartet man dann Freundlichkeit? Wie man in den Wald hinausruft, so schallt es auch wieder raus. Wenn die Kollegen abends raus müssen und dabei Angst vor Übergriffen haben müssen, dann erwartet man da Freundlichkeit? Nicht im Ernst, oder?
    Hier müssten sich beide Parteien dringend mal an die Nase fassen. Zu Freundlichkeit gehören immer mehrere. Die Jungs und Mädels versuchen auch nur ihren Job zu machen und können auch nichts für die Umstände, im Gegenteil, wir müssen auch laufend die Umstände ausbaden. Ich als Lokführer fahre auch nicht absichtlich Verspätungen ein. Auch meine Pause, auch mein Feierabend geht dadurch kaputt. Muss man mich dann immer anschauen als würde man mir am liebsten den Kopf abschlagen? Muss es wirklich sein das man bei 2 Minuten schon demonstrativ auf die Uhr tippt und den Kopf schüttelt... BEI 2 MINUTEN????


    Du sprichst über starre Strukturen und forderst Veränderungen ein, zurecht, das tun wir als Mitarbeiter auch. Vom Staatskonzern merkst du allerdings nicht mehr viel. Der Überhang an Mitarbeitern wurde abgebaut, inzwischen haben wir in fast allen Bereichen zuwenig Personal. Vor allem Lokführer schieben eine Überstunde nach der anderen vor sich her.
    Das Unternehmen ist von einem maroden und hochdefizitären Staatskonzern zu einem Unternehmen gewandelt worden, welches Jahr für Jahr neue Rekordgewinne schreibt. Augenscheinlich wurde also alles richtig gemacht. Aber nun schauen wir mal zu welchen Preis. Umleitungsstrecken oder reine Güterstrecken wurden geschlossen. Gebäude verkauft und angemietet um sie aus der Bilanz verschwinden zu lassen. Der Fahrzeugbestand wurde auf ein Minimum reduziert. Die Infrastruktur wurde vernachlässigt. Alleine in der Ära Mehdorn wurde soviel kaputt gespart das die Folgen noch über Jahre hinweg zu spüren sein werden. Aber war das die Schuld der DB, oder war es nicht die politische Forderung, mit allen Mittel und Waffen den Staatskonzern DB in ein Börsenunternehmen zu wandeln? Inzwischen hat man gemerkt das der Schuss nach hinten losgegangen ist. Nicht umsonst wurde der Börsengang doch abgeblasen für's erste. Auch dies politisch gewollt. Die Änderungen die du einforderst, die wollen wir als Mitarbeiter zum Teil auch. Ich hätte auch gerne Züge die nicht andauernd "Störrrung" plärren, ich hätte auch gerne pünktlich Feierabend und nicht laufend Verspätung. Uns stört es genauso. Die Kritik muss also nicht an die DB, sondern an den Staat gerichtet werden.
    Ramsauer stellte sich immer wieder hin und kritisierte die DB. Der Vogel ist als Bundesverkehrsminister doch mitverantwortlich wie es im Konzern läuft. Die Strategie ist doch politisch gewollt. Also alles nur Polemik, den dummen Bild-Leser ein bisschen aufhetzen und die Schuld von sich auf andere schieben. Leider funktioniert es prima. Ich bin mal gespannt was der neue noch so für Schoten reißen wird.


    Verstehe mich nicht falsch, ich möchte dich nicht persönlich als dummen Bild-Leser ansprechen, aber wir haben wirklich genug davon.


    Abschließend daher die Frage, was bringt dir also bis jetzt die hohe Anzahl an EVU in Deutschland? Schlechtere Fahrzeuge, Fahrzeuge die nicht mehr lange genug erprobt werden können weil immer neue Fahrzeuge in Ausschreibungen gefordert werden und diese somit laufend mit Störungen durch die Gegend fahren. Keine ausreichende Reserve an Fahrzeugen, Lohndumping beim Personal. Wenn das die Art Wettbewerb ist die du wünschst, dann werden wir uns da scheinbar nicht einig werden.


    Ich hoffe ich habe nicht zuviel Emotionen eingebracht, ich habe versucht sachlich zu sein. :)


    So, Cheers. :beer:

  • Nur kurz zu den Strukturen: Von den Strukturen des einstigen Behördenbetriebes ist nichts mehr vorhanden. Von den 565.000 Mitarbeitern im Jahr 1994 sind noch 212.000 übrig - wobei übrig nicht stimmt, da einige Tausend in unseren nun vorhandenen ausländischen Tochtergesellschaften tätig ist. Ich arbeite sehr gerne in diesem international tätigem Güterverkehrsunternehmen - aber mit der Bahn, bei der ich einst angefangen habe, hat das Unternehmen nichts mehr zu tun.

  • Unter diesem Link, klick, kannst du dir beim Eisenbahn Bundesamt eine Liste der in Deutschland verkehrenden Eisenbahn Verkehrsunternehmen (EVU) herunterladen. Die Anzahl beläuft sich derzeit auf 409 Unternehmen. Ich glaube das sollte Konkurrenz genug sein.


    Hierzu sollte man aber noch erwähnen, das in dieser Liste auch EVU´s geführt werden die keine eigenen Fahrzeuge besitzen sondern sich quasi oder ihre Mitarbeiter verleihen.