Rasen oder Schleichen — Tempolimit auf der Autobahn, was denkt ihr?

  • Wie fahrt ihr, wenn die Autobahn "frei" ist? Wie stündet ihr zu einem generellen Tempolimit? 42

    1. <120 km/h (0) 0%
    2. 130 km/h (Richtgeschwindigkeit) (13) 31%
    3. 150 km/h (10) 24%
    4. 175 km/h (10) 24%
    5. 200 km/h oder etwas mehr (4) 10%
    6. deutlich über 200 km/h oder "as fast as it goes" (1) 2%
    7. Ich bin FÜR ein Tempolimit (10) 24%
    8. Ich bin GEGEN ein Tempolimit (22) 52%

    Moin liebe Leute,


    im September ist Bundestagswahl. Zwar liegt Schwarz/Gelb laut aktellen Umfragen leicht vorn, die FDP kratzt zeitgleich aber hart an der 5%-Grenze. Das hat zur Folge, dass man sich ernsthaft mit den Konsequenzen, die eine Rot-Grüne Regierung für uns hätte, beschäftigen sollte. Seit Jahren werben die Grünen für ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen. Erst kürzlich äußerte sich die Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt zum Thema, „man [wisse] aus der Chaostheorie, dass man mit 120 Stundenkilometern schneller [vorankomme]. Tempo 120 würde helfen, mehr Mobilität zu erreichen." (http://www.handelsblatt.com/po…f-tempolimit/7860728.html)


    Ich selbst muss mir immer wieder vorwerfen lassen, ich fahre "wie eine besengte Sau". Dabei bin ich "punktefrei" und auch sonstige Bußgelder wegen Geschwindigkeitsübertretungen stellen eine Seltenheit dar. Ich bin durchaus jemand, der bei einem 100 km/h Limit 20 km/h addiert und den Tempomat aktiviert, um entspannt und ohne ständiges Spurwechseln voran zu kommen. Die Möglichkeit, in eine Radarfalle zu geraten und bei max. 20 km/h Übertretung 30€ zu zahlen, nehme ich in Kauf. Mit der Zeit entwickelt man einen siebten Sinn für Radarfallen und sonstige Gemeinheiten, die sich die Rennleitung einfallen lässt.
    Ist die Autobahn mal frei, lasse ich den Wagen laufen. Ich gebe nicht Vollgas, da mir dauerhaftes Fahren deutlich jenseits der 200 km/h zu anstrengend ist, aber den Tempomat auf fest 200 km/h setze ich durchaus häufig. Nichtsdestotrotz finde ich nicht, dadurch ein Raser zu sein. Ich drängle und überhole nicht rechts. Die linke Hand immer an der Lichthupe, um schnell reagieren zu können, wenn jemand links rüber zieht. Ich bilde mir ein, alles unter Kontrolle zu haben.
    Ich muss mir von meinen Mitfahrern jedoch häufig Moralpredigten anhören, wie gefährlich dies doch sei, außerdem stehe der Spritverbrauch in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn. Ich bin ganz ehrlich: Mir geht es nur sekundär um Zeitgewinn. Ich fahre gern Auto. Ich fahre gern schnell.


    Auf der anderen Seite strebe ich einen Beruf an, bei dem sich die Frage stellt, ob so ein Verhalten akzeptabel ist. Ich will zwar kein Chirurg werden, aber als Internist hat man ebenfalls immer mit "VU-Opfern" zu tun. Patienten mit hohem Querschnitt und wiederkehrenden Atemwegsinfekten. Man macht sich Gedanken, ob das, was man da macht, richtig ist ...
    Jedesmal nehme ich mir vor: "Komm' jetzt cruised du einfach mal mit 130 km/h, sparst eine Menge Geld und kommst obendrein entspannter an". Doch auf der Autobahn angekommen, wird mir schnell ziemlich langweilig und ich sag mir "Scheiß auf den Sprit!" ...


    Mich würde erstmal interessieren, wie ihr darüber denkt. Wie fahrt ihr? Wenn ihr langsam fahrt, dann wegen der Sicherheit oder wegen der Kosten? Hättet ihr Angst, andere zu gefährden? Hat euch ein Ereignis zum Umdenken bewegt?


    Ich selbst bin mir nicht sicher, was ich vom Tempolimit halten soll, ich könnte mir aber vorstellen, dass ich trotz der mir dadurch verwehrten High-Speed Eskapaden insgesamt entspannter fahre und vermutlich kaum Zeit verliere. Ich glaube, ich könnte mich damit arrangieren.


    Vielleicht findet ihr Zeit, zumindest an der Umfrage teilzunehmen. Die Umfrage ist anonym.


    Gruß


    Sebastian

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  • Ich bin grundsätzlich dagegen. Klar fährt man auf Dauer gesehen nicht langsamer, wenn man immer 120 fährt. Aber das ist ja genau das schöne am deutschen System. Wer 120 fahren will, der fährt 120. Wer 200 fahren will, kann dies in der Regel (mit kleinen Unterbrechungen) tun (klar, ab und zu muss man mal kurz auf 130 oder so bremsen, aber wer dran bleibt kann auf weniger befahrenen Autobahnen relativ konstant 200 fahren, und das über stunden hinweg. Am Ostersonntag bin ich von Nürnberg Richtung Frankfurt gefahren (A3) und das mit einer Geschwindigkeit, die immer zwischen 170 und 190 lag. Und da kann mir dann keiner mehr erzählen, dass ich schneller bin, wenn ich nur 120 fahre. Weil wenn alle 120 fahren, muss man trotzdem ab und zu bremsen.



    Von mir ein klares Nein gegen allgemeine tempolimits auf deutschen straßen. Wer 120 fahren will, kann das natürlich trotzdem gerne tun. Und NEIN! Ich bin ansich niemand, der dem Vordermann im Kofferraum hängt.

    Gruß, Aleksey Markov


    "Die Hitze fühlt sich warm an" - Gövert Hart, 08.07.2023

    "Was haben die da, RR oder PW?" - "Wohl eher VW, so wie das da raucht" -Patrick M. 26.11.2023

  • Ich finde es kommt auch nicht nur auf den Ort und die Verkehrsverhältnisse an, sondern auch auf die Situation von einem selber. Morgens um 7, 8 Uhr hätte ich niemals Lust jetzt mit 190 - 200 Km/h auf der Autobahn zu düsen, auch weil es viel zu voll wäre. Nur was ich damit ansprechen wollte ist die Tatsache, ob man da manchmal überhaupt "Bock" drauf hat, welcher bei mir nicht immer da ist. Besonders um 8 Uhr morgens, da ich persönlich dann immer noch relativ müde bin, etc. Wenn ich beispielsweise einen erfolgreichen Termin hinter mich gebracht habe, ändert sich das ganze aber bei mir. Auch spielt bei mir der Grund, warum ich auf der Autobahn fahre eine Rolle. Wenn es in den Urlaub geht reichen mir auch 150 Km/h vollständig und maximal aus. Von längeren Fahrten mit hoher Geschwindigkeit halte ich nicht viel, schließlich möchte ich entspannt ankommen. Bei kürzeren Strecken bis ca. 150-200 km ändert sich aber auch hier wieder das ganze.


    Ansonsten auch definitiv gegen das Tempolimit! Ich assoziiere damit auch immer die deutsche Automobilbranche & -Industrie.

  • Klar, dass man im Berufsverkehr nicht so rast, ist ne andere Geschichte ^^ Aber in Deutschland finde ichs einfach schön, dass man die Möglichkeit bis jetzt hat, das man auch mal schneller fährt. Es müssen ja nicht immer gleich 200 sein, aber wenn man konstant zwischen 150 und 170 bleibt, schafft man einfach deutlich mehr Distanz weg als mit 100-120.

    Gruß, Aleksey Markov


    "Die Hitze fühlt sich warm an" - Gövert Hart, 08.07.2023

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  • Früher bin ich auch gefahren wa die Kiste hergibt, aber irgendwann kommt man zu der Einsicht das man entspannter ankomt wenn man es etwas ruhiger angehen lässt. Wenn wir heute nach Berlin fahren mache ich den Tempomat auf 140 km/h und gut ist. Da spare ich dann schonmal 15 Minuten die ich durch den Tankstopp verliere wenn ich mit Vollgas fahren würde. Außerdem bist du ja nur ca. 10-15 km/h im Schnitt schneller wenn du Vollgas fährst weil du immer wieder abbremsen musst. Von der "geistigen Belastung" ganz zu schweigen. So wie ich jetzt fahre bin ich nach den 6 Stunden topfit. Früher habe ich mich immer gefühlt wie nach 6 Stunden arbeit. Aber das wirst du früher oder später auch noch merken. Zum eigentlichen Thema: Von mir aus kann jeder so schnel fahren wie er will. Nur müssten in meinen Augen Drängler noch härter bestraft werden!

  • Es gibt ja eine Richtgeschwindigkeit - gefühlt fahren 80 - 90 % aller Fahrer (ohne LKW :thumbup: ) in dieser Range. Was ich gar nicht wusste:

    Zitat

    Die Überschreitung der Richtgeschwindigkeit ist, sofern kein
    Verkehrszeichen die Geschwindigkeit beschränkt, keine Straftat oder
    Ordnungswidrigkeit; jedoch kann bei einem Unfall eine Mithaftung
    aufgrund einer erhöhten Betriebsgefahr angerechnet werden

    Im Ballungsgebiet kommt man gut voranbei Tempmat 130, auf freier Strecke, z. B. A20 gerne highspeed, wobei eine Stunde mit 170 ok ist. Schneller macht keinen Sinn - ausser vll. Spaß. Ansonsten gibt es sowieso bei knapp 2/3 aller Autobahnen ein Limit!

  • Was in Ländern mit Limit auffällt ist, dass es deutlich weniger Stau gibt.
    Wenn nämlich alle sich an das Limit halten, dann werden diese&quot; Spontanstaus&quot;, dessen Ursache sich dem Autofahrer nicht erschliessen, deutlich weniger.
    Das ist aber nur ein Baustein für weniger Stress und weniger Stau. Es braucht mehr!


    a) generelles LKW Überholverbot
    b) generelles Tempolimit auf 130 und 110 bei Regen
    c) Kontrollen


    Wegen der Ignoranz und Ich-Mentalität der Deutschen und fehlender Kontrollen wird das aber nie so stattfinden.
    Bsp.: Handyverbot - interessiert hier keinen, Abstand - puh, was ist das?

  • Ich bin gegen ein Limit.


    Aber wenn ich die Fahrweise meiner Mitbürger anschaue, scheint die Jammerei über den Spritpreis nur vorgeschoben zu sein. :D
    LKW- Überholverbot ist auch wirkungslos. Da bringt ein Entfernen des Begrenzers deutlich mehr.

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Ich bin pro Tempolimit (130), schon immer gewesen.
    So wie auch für absolutes Alkoholverbot am Steuer. Auch schon immer gewesen!


    Ich will das nicht begründen (auch wenn es gute Gründe gibt), ist eher so ein Bewusstseinsding.

  • Also ich bin klar gegen ein Tempolimit, weil könnt mir nicht vorstellen nur mit maximal 120 über die Autobahn zu zuckeln. Die Freiheit sollte man einem schon lassen das selbst zu entscheiden (auch je nach Verkehrssituation)
    War jetzt zwar mit meinem 1. Auto (Ford Fiesta, 60PS) eh erstmal stark eingeschränkt was die Geschwindigkeit angeht, aber in dem halben Jahr wo ich zwischen Langen und Ruhrgebiet über die A3 gependelt bin, hab ich schon probiert das maximale an Geschwindigkeit rauszuholen (nun gut es war nie mal als 160 km/H bergab :D )
    Wo es dann im Januar mit dem Fiesta zuende ging, aufgrund Motorprobleme, konnte ich eh nie wirklich schneller als 120 km/h fahren mit dem Ding und da war ich nach ein paar LKW und Wohnmobile bei weitem einer der langsamsten auf der Autobahn. Wenn ich da mal dann überholen wollte, hat man richtig gemerkt, dass man den Rest so richtig aufhält, wenn man "nur" so langsam fährt.
    Dann hab ich jetzt den Skoda Fabia von meinem Bruder erstmal übernommen mit 69PS und damit kann man schon deutlicher flüssiger im Verkehr mitfließen und auch mal problemlos einen Überholvorgang starten. Fahr ich zwar meist auch nur so um die 140km/h mit im Schnitt, aber wenn die Strecke frei ist und ich grad auch Zeit, Lust und Sprit dafür habe auch gerne mal n Tacken schneller :P


    Naja und jetzt steht in diesem (oder nächstem) Jahr eigentlich an, dass ich mir den neuen Fiesta ST holen will mit 180 PS - hängt momentan halt noch davon ab, wie sich das jetzt bei mir mit der Stelle am Tower Frankfurt ergibt (weiß ich erst in 2 Wochen mehr zu).
    Und dann schätze ich schon, dass ich damit etwas mehr über Autobahnen heizen werde :rolleyes:


    Aber in der Regel pass ich da meine Fahrweise schon den Verkehrsgegebenheiten an und fahre auch recht voraussschauend. Von daher sehe ich gar kein Problem darin auch schneller als 120km/h zu fahren

    Gruss Flo
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  • Also ich finde 130 Km/h Richtgeschwindigkeit am besten für die deutsche Mentalität ^^ Läuft doch alles sehr viel entspannter dann!

  • Also hier in Bayern ist sowieso fast jeder Autobahnabschnitt reglementiert. Es gibt bis auf die A7 (auf der niemand fährt) keine längere Strecke, auf der man mal entspannt wirklich schnell fahren könnte. Trotzdem gibt es hier eine deutlich höhere Dichte an schnellen Autos als in den meisten anderen Bundesländern. Das Autoindustrie - Argument ist also eher keines. Wer in Physik auch nur Hausfrauenkenntnisse besitzt weiß, dass sich die kinetische Energie exponentiell erhöht. Das bedeutet (für die Nicht - Hausfrauen unter uns), dass ein Auto bei doppelter Geschwindigkeit die vierfache Bewegungsenergie besitzt, die dann im Falle eines Falles entsprechend schwerer zu kontrollieren, bzw. abzubremsen ist. Da Energie nicht aus dem Nichts entsteht (außer ein mal kurz vor langer Zeit), ist natürlich auch die eingesetzte Energie um die doppelte Geschwindigkeit zu erreichen entsprechend hoch, dazu kommt noch der ebenfalls quadratisch ansteigende Luftwiderstand. Aus diesem Grund braucht der Bugatti Veyron auch 1001 PS um 400 km/h zu erreichen, während mein Passat mit seinen schlappen 105 PS immerhin 200 km/h erreicht. Genug Gründe für ein Tempolimit also. Nach meinem Geschmack dürfte man das bei 140 - 150 km/h ansetzen. Die extrem hohen Geschwindigkeiten die teilweise gefahren werden, bewerte ich innerlich immer mit einem "denn sie wissen nicht, was sie tun" ... wer einmal gesehen hat, was diese Bewegungsenergien bei einem Unfall mit dem menschlichen Körper anstellen weiß, daß wir selbst von modernster Technik geschützt, hierfür nicht gebaut sind. Von der Gefährdung Anderer mal ganz abgesehen.
    Wäre der Mensch nur so vernünftig, einfach dort zu rasen wo es passt ... dann könnte man sich ein Limit (welches unzweifelhaft kommen wird) sparen und auf freier Strecke auch mal seinen Spass haben. Leider funktioniert das nicht.


    Ach ja ... wer rasen will und ein ganzer Kerl ist, der sollte dann wenigstens Motorrad fahren. Damit gefährdet man sich dann in erster Linie mal selber und nicht nach dem Motto "durch den Fiesta fahr ich mitmeinem Q7 einfach durch" die (minderprivilegierten) Anderen.

  • Was in Ländern mit Limit auffällt ist, dass es deutlich weniger Stau gibt.


    Stimmt definitiv nicht was Du da schreibst, ich hab letztes Jahr 80.000Km in Europa hinterm Steuer verbracht, auch bei unseren Nachbarn mit Tempolimit steht man sehr oft im Stau, auch wenn keine Baustelle weit und breit zu sehen ist.


    Staugrund Nummer eins sind derzeit, meiner Meinung nach, die extremen Aufrüst und Sanierungsbaustellen auf deutschen Autobahnen, wenn die mal alle fertig sind, dann gibts auch wieder weniger Staus. Immerhin ist ein Großteil dieser Baustellen zur Fahrbahnverbreiterung, siehe A5 Karlsruhe - Basel, oder A8 Karlsruhe - München. Die A1 hat seit dem die Baustellen fertig sind eigentlich keine Staus mehr, die A2 nach Berlin läßt sich sowieso immer super durch ballern, um nur mal Beispiele zu nennen.
    Und Lkw Unfälle verhindern wir mit einem Pkw-Tempolimit eh nicht, da wäre ich ehr für ein generelles Lkw-Überholverbot (jetzt bekomm ich Haue wenn hier Lkw-Fahrer sind :D )

  • Ich bin da etwas untentschlossen was Thema angeht: jede Seite besitzt gute Argumente:


    Gefühlt würde ich sagen dass in Ländern wo bereits ein Tempolimit existiert das Fahren auf Autobahnen entspannter ist als in DE. Keine Ahnung ob das hauptsächlich mit dem Tempolimit zusammenhängt oder auch mit der Mentalität in anderen Ländern. Wie ich in Dänemark, Belgien und Holland unterwegs war fand ich es relativ angenehm auf der Autobahn zu fahren. Mag auch daran liegen dass es hier relativ selten zu Drängelein kommt. Ob man durch ein Tempolimit Staus vermeiden bzw. reduzieren kann, kann ich nicht abschließénd beurteilen weil die deutschen Autobahnen mittlerweile einer einzigen Baustelle ähneln und man auch dadurch ausgebremst wird. Mein 'neuer' Wagen hält für mich erstmals auch einen Tempomat bereit, was das Fahren auch sehr angenehm macht. Auch ob durch ein Tempolimit Unfälle vermieden werden könnten kann ich nicht 100% sagen, wahrscheinlich würden sie abnehmen und durch niedrigere Geschwindigkeiten wahrscheinlich auch die schwere Unfälle reduziert werden. Jeder Verletzte weniger wäre für mich ein Grund dafür. Das Problem in DE wird nur sein, die Einführung eines Tempolimits müsste mit mehr Kontrollen und höheren Strafen gekoppelt werden damit es in meinen Augen wirklich etwas bringt.


    Auf der anderen Seite fahre ich auch gerne schneller als die Richtgeschwindigkeit wenn es die Umstände (Verkehr & Wetter) hergeben. Allerdings auch nicht längere Zeit bzw. Strecken, dass wird mir persönlich auf Dauer zu anstrengend.

  • Ich bin gegen ein generelles Tempolimit. Ich bin für den Einsatz von gesundem Menschenverstand und Hirn.


    Ein Tempolimit nimmt mir als Autofahrer selbst die Entscheidungsmöglichkeit, ob die Strasse, der Verkehr und das Wetter eine hohe Geschwindigkeit zulassen, oder nicht. Aber wer bin ich denn noch als Fahrer, wenn alles, was mich als solches auszeichnet, mir genommen wird? Was für lebensunfähige Kreaturen sollen wir denn noch werden?


    Ich bin der Meinung (und damit werde ich mir viele Feinde machen, aber es ist meine eigene Erfahrung), dass die gefährlichsten Situationen gerade nicht durch die Leute verursacht werden, die so schnell unterwegs sind!!!!!! Klar, der BMW X6 mit Xenon-Aufblend-Orchester ist nervig, und ja, er fährt zu dicht auf. Aber durch den bin ich noch niemals in eine gefährliche Situation gekommen. Viel gefährlicher waren da die Momente, wo ich selbst 170 km/h gefahren bin, und plötzlich 200m vor mir ein Honda Civic oder Opel Meriva rausgezogen hat, gerne auch mal ohne den Blinker zu setzen.


    Natürlich wäre die Situation, dass jemand ohne zu blinken mit 90 km/h hinter dem LKW rauszieht nicht so gefährlich, wenn ich nur 120km/h drauf hätte. Aber sie wäre noch ungefährlicher, wenn der andere verdammt nochmal seinen Blinker setzen würde, und dann abwägt, ob er rausziehen kann, oder ob ich zu schnell bin, und er lieber die fünf Sekunden warten sollte.


    Es gibt auch viele Autofahrer, die auf der linken Spur bleiben wollen, aber nicht mit 85 km/h hinter dem LKW, und die dann meinen, durch das Setzen des Blinkers würde die Autobahn automatisch frei. Diesen Leuten würde ich gerne manchmal echt ins Gesicht schlagen, weil sie mich wirklich schon so oft in wirklich gefährliche Situationen versetzt haben, wo das Bremspedal aber ganz durchgetreten war.


    Natürlich ist der schnellere immer dem langsameren hinten drauf gerasselt, aber ich fahre doch mit meinem Auto nicht soo schnell, wenn die Strasse vor mir blockiert ist...? Da muss doch immer jemand direkt vor mir rausgezogen sein, sodass ich gar keine Chance mehr hatte, noch rechtzeitig abzubremsen. Und dann frage ich: wer hat jetzt wirklich den Unfall verursacht?


    Wenn ich auf der Autobahn mitspielen will, muss ich den Verkehr um mich herum beobachten, und meine Fahrweise und meine Entscheidungen auf mein Umfeld abstimmen. Wenn ich hinter mir einen schnelleren Wagen als mich sehe, dann muss ich eben mit meinem Überholvorgang warten, bis er vorbei ist. Wenn ich schneller fahren will, aber das Auto vor mir nicht, dann muss ich warten, bis er rüber zieht. Das ist kein Hexenwerk und ganz bestimmt braucht es dafür kein Tempolimit.


    Dass BMW, Mercedes, Audi, Porsche, VW - und damit ALLE erfolgreichen deutschen Autobauer (Opel ist GM und fällt deswegen raus) - durch ein solches Verbot mehr oder weniger vollkommen obsolet würden (und mit ihnen auch die Zulieferer, die einen gerütteten Teil der deutschen Wertschöpfung ausmachen), sei nur noch nebenher erwähnt.

    Our deepest fear is not that we are inadequate. Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.
    It is our light, not our darkness that most frightens us.

  • Ich sehe das etwas differenzierter. Zunächst mal fängt nach meinem Verständnis Rasen erst jenseits der 200 km/h an. Gute Witterungs- und Verkehrsverhältnise vorausgesetzt. In der Regel verschätzen sich die Fahrer, wenn man noch etwa 200-500 Meter hinter denen ist. Jenseits der 500 Meter kann man nicht erwarten, dass sie auf einen warten, und unter 200 Meter wird es zwar bremslig, aber in der Regel merken die dann, dass man deutlich schneller ankommt.
    Somit hatte ich bis jetzt noch keine Situation bei 200 km/h, bei der jemand weniger als 200m vor mir ausgeschert ist. Was nicht ist, kann zwar noch kommen, aber solche Leute sind dann auch bei 160 km/h schon gefährlich. Würde man nun aber noch schneller fahren, verschiebt sich natürlich der Abstand, bei dem noch alles gehen würde immer weiter nach hinten.
    Selbst wenn die Gesetzgebung es so handhaben würde, dass man als Auffahrender bei einem Unfall nicht automatisch die volle Schuld trägt, gibt es immer noch einen Unterschied: Du als Schnellfahrender hast nachweislich mit Vorsatz und fahrlässig gehandelt, der Unfallgegner nur eventuell bzw. nur schwer nachweislich. Letzenendes ist die Schuldfrage aber sowieso nur sekundär von Belang, weil es bei diesen Geschwindigkeiten in der Regel auch um Leben und Tot geht.
    Es wäre interessant zu wissen, wie viel Autobahnunfälle tatsächlich auf deutlich überhöhte Geschwindigkeit also mehr als 160 km/h zurückzuführen sind.


    In der Bekanntschaft habe ich einen Fall: A29 Oldenburg - Wilhelmshaven, zweispurig, halb zwei nachts. Der Bekannte nähert sich mit 120 km/h einem stehenden LKW, er ist übermüdet, registriert erst spät, dass das Fahrzeug steht. Im letzten Augenblick reißt er das Lenkrad nach links und weicht auf die Überholspur aus. Von hinten rast ein Nissan GTR mit vermutlich deutlich über 250 km/h heran und kann nicht mehr bremsen. Er gerät zwischen den PKW des Bekannten und den stehenden LKW, wird durch die Einklemmung abgebremst, gerät nachdem er sie passiert hat ins Schleudern und prallt gegen die linke Leitplanke. Mein Bekannter kann nicht mehr bremsen und fährt ihm noch mit relevanter Geschwindigkeit in die Seite.
    Hinterher stellt sich raus: Der LKW musste plötzlich mitten auf der Autobahn anhalten, weil zwei Männer im Vollrausch ihr liegengebliebenes Auto schoben und versehentlich von der Standspur auf die rechte Fahrbahn abkamen.
    Wer hat hier die Schuld? Die zwei Besoffenen? Der LKW-Fahrer, weil er sein Fahrzeug nicht durch Warnblinker gekennzeichnet hat? Der zu schnelle Nissan GTR? Oder mein Bekannter?


    Ich sag's euch: Der Nissan GTR Fahrer hat einen Großteil der Schuld bekommen. Mein Bekannter jedoch hat überhaupt keine Schuld bekommen! Obwohl er vermutlich ohne in den Spiegel zu gucken auf die linke Fahrbahn rübergezogen ist, um selbst einen Auffahrunfall zu vermeiden.
    Es haben übrigens alle weitestgehend unverletzt überlebt.


    Sebastian

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  • Und Lkw Unfälle verhindern wir mit einem Pkw-Tempolimit eh nicht, da wäre ich ehr für ein generelles Lkw-Überholverbot (jetzt bekomm ich Haue wenn hier Lkw-Fahrer sind :D )


    Komisch, in England wickeln die ihren Berufsverkehr um London über ne 8- spurige Autobahn ab und das ohne Überholverbot und das klappt ganz vorzüglich. Die liessen mich mit ihren PKWs auch mit dem Sattelzug oder auch dem Schwertransport zum Überholen raus....

    Dass BMW, Mercedes, Audi, Porsche, VW - und damit ALLE erfolgreichen deutschen Autobauer (Opel ist GM und fällt deswegen raus) - durch ein solches Verbot mehr oder weniger vollkommen obsolet würden (und mit ihnen auch die Zulieferer, die einen gerütteten Teil der deutschen Wertschöpfung ausmachen), sei nur noch nebenher erwähnt.


    In den USA müssen die Verkäufer deutscher Automarken etwaige Interessenten auchnicht mit dem Lasso einfangen.....deutsche Autos gehen da drüben ganz gut....die Verkaufszahlen beweisen dies.

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  • Mehr Verkehrsleitsysteme....damit auch jeder Idiot den Nebel auch noch mal Digital Angezeigt bekommt und über Gefahren bescheid weiß. Mit Begrenzung lässt es sich viel entspannter Fahren, merkt man besonders wenn man nach NL fährt, man über die freien Autobahnen über die Grenze fährt.
    Außerdem würde es den Hybridern und Co. wahrscheinlich einen Aufschwung geben, da nicht nur PS und Co. zählen.