Kein Geburtstag - aber trotzdem super - Eule Simon hat ihren zweiten Streifen verdient

  • Heute mittag 12:44:26 im Wald bei Wellingholzhausen (nein, ihr müsst nicht wissen, wo das ist) :D - diskretes Piepsen von meinem Handy - SMS Eingang. Nur ein Wort "pass!!!".


    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup: :party: :party: :party: :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:


    Eule Simon ist seit heute morgen commercial pilot :beer:


    Wir gratulieren.

  • Joo, herzlichen Glückwunsch auch von meiner Seite!!! :party: :party: :party: :party: :clapping: :clapping: :clapping:

  • Ich hatte auch bereits im Schichteulen-Thread gratuliert, aber ich wiederhole das gerne hier noch einmal!!!


    :party: :beer: :party: :beer: :party: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM COMMERCIAL PILOT!!! :party: :beer: :party: :beer: :party:

  • Hallo
    Erstmal Danke an euch alle.



    Soo, nun zum Bericht:



    Die Nacht schlafe ich bereits schlecht und wache lange vor dem Weckerklingeln auf,
    Um 8 Uhr fahren mein Flugpartner und ich schließlich am Flughafen Bournemouth vor, Maschine ist die OARI also mache ich mich direkt mal an den Aussencheck, währenddessen ruft der Prüfer an, ich soll von Bournemouth nach Exeter planen, auch soll ich uns in Dunkeswell etwas nordöstlich von planen, Ausweichroute gibts dann im Flug. Nachdem ich die letzten Leistungsdaten berechnet habe (Start und Landestrecken, Spritverbrauch) ist der Prüfer da, er schaut einmal kurz über die Daten und schaut zufrieden und meint, das passt.


    Das Briefing lautet wie folgt, für den ersten Teil ist er Passagier und wird mich nicht nur nach der fliegerischen leistung, sondern vor allem auch nach der Präsentation und auftreten gegenüber dem "zahlenden Passagier".Also gibt es ein richtiges Sicherheitsbriefung und entsprechende anleitung für die wichtigen teile


    Dann wird es Ernst, ich melde uns bei der Flugsicherung aus, und trabe zur Maschine, auf dem Weg möchte der Prüfer noch wissen, ob die Arrow denn eine Aussenstromquelle hat, "Ja, hat sie" sage ich und rattere in vorauseilendem Gehorsam die Checkliste fürs Anlassen mit externer Stromquelle herunter. Der Prüfer nickt und wir steigen ein, der erste Griff gilt der Checkliste, der Prüfer schaut wohlwollend während ich die Arrow, die immer etwas beim Anlassen zickt schließlich doch zum Dienst überrede, Rollen zur Startbahn, allessamt unter dem Callsign Exam76, dann weiß jeder Bescheid, da die ATIS sich während des Rollens geändert hat ist er nett und gibt mir die Änderungen direkt per Funk, sodass ich nicht nocheinmal abhören muss.


    Powercheck, haargenau nach Checkliste, dann Start kurze Zeit später auf der 26, zunächst Kurs 300 bis Blandford, dem Ausflugpunkt aus der Kontrollzone.


    Dann Drehen auf Kurs nach exeter, nach etwa 15 Minuten entlang der Strecke sagt der Prüfer: "Das reicht mir,passt so, wir machen die Platzrunden in Dunkeswell, bitte direkt anfliegen und ab Dunkeswell geht es dann nach Pilton, plan das schonmal ich guck derweil für dich raus."



    Ok, also Kurs beibehalten, Linie zeichnen, schnelle Distanz ermitteln, unter anwendung der Maximaldrift Kurs bestimmen, Distanz halbieren(die Arrow macht 120 Knoten), Zeit passt, Kurs passt, da ist schon Dunkeswell, also Einflug direkt in den Queranflug.


    Die Platzrunden gehen ganz gut, einen normalen Anflug, einmal ohne Klappen, dann abflug richtung Nord-Ost und Navigation Richtung Pilton, das geht soweit gut, und wieder passt es gut, bei Pilton angekommen werden die Scheuklappen aufgebaut und der Instrumententeil beginnt, Steigkurven, Sinkkurven, dann von full Panel auf Limited Panel(kein künstl. Horizont, kein Kursanzeiger), Kurven nach Zeit (Rate 1= 3°/Sekunde=etwa 15° Querneigung), dann kommt das Abfangen von ungewöhnlichen Lagen, 2 mal im steilen Steigflug knapp vorm Stall, einmal im steilen Sinkflug.


    Dann sind wir mit dem Instrumentteil fertig. Das Programm geht weiter mit den Strömungsabrissen, 1x Clean (ohne klappen und fahrwerk drinnen), 2x in Queranflugskonfiguration (Fahrwerk+ Klappen auf 25°), und einen in Endanflugskonfig (Fahrwerk + Klappen 40°), beim letzten verfranse ich die Reihenfolge etwas, merke es sofort und teile es mit, womit es bei einem "solange du bescheid weißt" bleibt.


    Dann zwei 360° Steilkurven, einmal rechts einmal links, die Rechte war eher sau-mäßig, die linke dafür perfekt, also alles klar.


    Dann geht es weiter, Im Gleitflug einige Steilkurven und dann Abfangen aus nem Sturzflug in den Steigflug, auf 2000 Fuß angekommen, wandert der Gashebel plötzlich zurück, simulierter Triebwerksausfall, na denn ab ins Feld, Ein gutes feld ist ausgemacht, das Triebwerk gesichert, der simulierte Notruf erledigt. Hier unterscheidet sich die CPL von der PPL, denn hier musst du noch die Passagiere ins Bild bringen:


    Beispiel


    "Ok, wir haben ein technisches Problem, leider ist das Triebwerk ausgefallen und wir werden in einem Feld landen, Kein Grund zur Sorge, diese Situation üben wir viele Male, Bitte bewahren Sie ruhe, entriegeln sie jetzt die Tür, und nehmen sie dann die Notfallhaltung ein, nach der Landung bitte sich nach hinten vom Flugzteug entfernen, gehen sie einfach gerade aus nach hinten und ich komme direkt nach".



    Dann Fahrwerk runter und alle Elektrik aus, die Klappen setze ich früh, da ich sehen kann, dass es hinhaut und wir eher hoch sind, aber die Geschwindigkeit passt, so wären wir direkt am Feldanfang unten gewesen mit einer guten Sicherheitsmarge.


    Somit gibt der Prüfer bei 800 Fuß das Triebwerk wieder frei und ich räume das Flugzeug auf im Steigflug, als ich schonwieder Tourenabfall hab, Achja, simulierter Triebwerksausfall nach dem Start, den Kommentar vom Prüfer (you have a bad day) ignoriere ich beflissentlich, drücke die Nase runter, sehe ein feld und setze Fahrwerk und Klappen praktisch zeitgleich. Auch das passt, so bekomme ich fast sofort das Triebwerk wieder, ich rattere noch der Vollständigkeit halber den simulierten Notruf runter und der Prüfer sagt: "Dort ist Blandford, bitte zurück nach Bournemouth zur Abschlusslandung".


    Also ATIS abhören, Funken, und Wiedereinflug geht wie am Schnürchen. Die Abschlusslandung soll eine Kurzfeldlandung sein, also 65 statt 75 Knoten im Endteil und genau auf die "Numbers" runter, Klappen direkt rein und "simuliertes" maximales Bremsen.


    Noch während des Abrollens sagt der Prüfer: Ich mach das letzte Stück, herzlichen Glückwunsch, du hast bestanden!.

    Grüße
    Simon
    Staatlich geprüfter Sterbensverzögerer


    "Z kommt relativ weit am Ende im Alphabet ......" - Goof 28.März 2020

    "Auch wenn Angela gesagt hat, wir sollen Menschenmassen vermeiden, habe ich mir gerade einen AUFLAUF gemacht"- Mats 28.März 2020

  • Moin,
    Georg: Als nächstes steht Uni abschluss aufm Programm, danach fehlt noch das Instrument Rating und die Multicrew bescheinigung, dann geht es auf Jobsuche, ein typerating selber zu zahlen mache ich nur wenn es nicht anders geht.

    Grüße
    Simon
    Staatlich geprüfter Sterbensverzögerer


    "Z kommt relativ weit am Ende im Alphabet ......" - Goof 28.März 2020

    "Auch wenn Angela gesagt hat, wir sollen Menschenmassen vermeiden, habe ich mir gerade einen AUFLAUF gemacht"- Mats 28.März 2020

  • Simon, das liest sich spannend. Wie schon im Schichteulenthread geschrieben gratuliere ich zur bestandenen Prüfung und wünsche dir allways three green.

  • Auch von mir herzlichen Glückwunsch. Darf man sich direkt schon für etwaige Jumpseat-Flüge vormerken lassen :D ?