Air Berlin räumt das Feld

  • @ohne name
    Werden deine genannten Routen vollständig eingestellt?
    Wundert mich, weil MUC-ALC immer mehr als 75% besetzt ist.. oftmals 100%


    Generell finde ich den ganzen Aufruhr unberechtigt. Kein Manager kann mit klarem Kopf denken, es würde immer nur bergauf gehen. Wo ein Gipfel ist, da ist auch ein Tal und das ist sicher gut so. airberlin hat sich toll entwickelt, aber ein Dauerzustand kann das nicht sein das muss immer klar sein

  • airberlin hat sich toll entwickelt

    Ja, aber. Sie sindn halt gewachsen. Was ist denn der Indikator für gut entwickelt?


    - Die Anzahl der Flugbewegungen, der transportierten Passagiere?
    - Der Unternehmenswert? Und das interessiert die Eigentümer am meisten! Der Wert hat sich auf ein Drittel geschrumpft
    - Das finanzielle Ergebnis? Meistens war es im Idealfall ne schwarze Null.


    Was hat sich also so toll entwickelt? Mann muss einräumen, dass die Krisen der letzen zwei, drei für AB zum absolut falschen Zeitpunkt kam.
    Allerdings finde ich die Beschreibung im handelsblatt-Artikel sehr treffend. Die bisherige Leistung von JH ist schon hochachtungsvoll.

  • Michi, also so steht es zumindest bei airlineroute.net



    airberlin is continuing its network reductions with cancellation of additional 14 routes. Including previously reported 13 routes, the airline in total will be cancelling 27 routes throughout winter season (including seasonal winter service).


    The airline will remove 8 aircraft from its fleet, resulting a loss of up to 1 million seats for 2nd-half of 2011.


    Details:


    Basel – Palma
    Cologne – Innsbruck
    Cologne – Naples
    Cologne – Palermo
    Dresden – Palma
    Erfurt – Fuerteventura – Tenerife del Sur – Erfurt
    Erfurt – Lanzarote – Las Palmas – Erfurt
    Erfurt – Nuremberg
    Erfurt – Palma Mallorca
    Frankfurt – Naples
    Hanover – London Stansted
    Karlsruhe – Palma (eff 23NOV11)
    Paderborn – London Stansted
    Paderborn – Manchester


    Previously mentioned cancellations:
    Berlin Tegel – Jerez
    Berlin Tegel – Klagenfurt
    Cologne – Nador (Cancelled from 29NOV11)
    Cologne – Tangier
    Cologne – Tunis
    Cologne – Valencia
    Dusseldorf – Bilbao
    Dusseldorf – Klagenfurt
    Frankfurt – Alicante
    Frankfurt – Hamburg (Cancelled from 02OCT11)
    Hamburg – Klagenfurt
    Munich – Alicante
    Munich – Cairo


    Service from Munster/Osnabruck to London Stansted, Vienna and Sylt reportedly to be cancelled, but still available for reservation

  • Ich denke, bevor sie 8 Flugzeuge ausser Dienst stellen, werden die wetlease vertrage mit germania und insbes. Tui überprüft.
    Deren Personal ist teurer und sowieso genügend ausgelastet.


    Überraschend kommts ja eh nicht, hoffentlich nicht zu spät

  • Mann muss einräumen, dass die Krisen der letzen zwei, drei für AB zum absolut falschen Zeitpunkt kam.


    Tun sie das nicht immer?? :D :ironie:


    Mal im Ernst, keiner hat ne Ahnung was Mehdorn genau vorhat. Wir können nur abwarten.......


    Und hier ab Post #12, wurde schon die Eigenkapitalproblematik angesprochen.....


    Leasingraten drücken eben ganz schön...........

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Hunolds Rücktritt/Tragische Notlandung


    Seine hemdsärmelige, zupackende Art hat Joachim Hunold die größten Erfolge beschert. Doch nun wuchs dem Selfmade-Unternehmer die Herausforderung über den Kopf. Für Air Berlin geht es um alles oder nichts.


    Am Ende wurde er selbst zur Belastung. Joachim Hunold, ohne den es die Air Berlin in ihrer heutigen Größe nicht gäbe und ohne den die Lufthansa weitgehend konkurrenzlos durch Deutschland fliegen würde, hat die Konsequenz gezogen und seinen Rücktritt als Chef von Air Berlin angeboten. Ein geschätzter Macher wird zur tragischen Figur.


    Dabei hat er eine Tellerwäsche-Karriere hinter sich, für die er in den USA bewundert würde. Ein abgebrochenes Jura-Studium, Aushilfsjobs als Kellner und ein Berufsstart als Ramp Agent, der Flugzeuge belädt, prädestinieren normalerweise nicht für die Führung von Deutschlands zweitgrößter Airline. Doch Hunold hat sich noch nie vor großen Aufgaben gefürchtet.


    Die Neu-Gründung der Air Berlin, die Umwandlung des Ferienfliegers in einen expansiven Billigflieger, die Übernahme der DBA, der Frontalangriff auf Lufthansa, der Börsengang - keine Herausforderung schien für ihn zu groß. Aus einem Luftfahrtunternehmen mit gerade mal zwei Flugzeugen machte er Europas sechstgrößte Airline mit mehr als 30 Millionen Passagieren.


    Er hat Air Berlin gegründet, groß gemacht und an die Börse gebracht. Doch jetzt ist die Ära von Joachim Hunold bei Air Berlin vorbei. Ein Porträt eines bemerkenswerten Unternehmers. Geheimnis seines Erfolges war aber nicht nur seine Tatkraft. Es war insbesondere sein Talent, ein großes Netz an persönlichen Kontakten zu knüpfen – und das geschäftlich zu nutzen. Zu seinen Freunden zählen nicht nur Luftfahrt- und Touristikunternehmer, sondern beispielsweise Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit oder der Fernsehmoderator Johannes B. Kerner.


    Welche Wertschätzung Hunold in der Branche genießt, zeigte beispielhaft die Übernahme des Konkurrenten Germania Express im Jahr 2005. Germania-Gründer Hinrich Bischoff rief Hunold an sein Sterbebett und bat ihn, Anteile an seiner Fluggesellschaft mit 44 Maschinen zu übernehmen und so sein Lebenswerk fortzuführen.


    Air Berlin wird zum Übernahmekandidat
    Obwohl Hunold aus seiner Abneigung gegen Gewerkschaften nie ein Geheimnis gemacht hat, ist er auch bei den Mitarbeitern beliebt. Denn der Düsseldorfer Jung wusste Feste zu feiern. Er war immer stolz darauf, ein Chef zum Anfassen zu sein. Auch seine Karnevalsauftritte sind legendär. So hat er sich wahrscheinlich über den „Orden wider den tierischen Ernst“ mehr gefreut als über das Bundesverdienstkreuz.


    Doch letztlich ist Hunold wohl genau an diesen Stärken gescheitert. Er hat versucht, ein börsennotiertes Unternehmen mit Milliardenumsatz weiter so hemdsärmelig zu führen wie ein Familienunternehmer. Hatte ihm früher oft seine gute Nase für neue Branchentrends Erfolge beschert, wurden seine Entscheidungen aus dem Bauch mehr und mehr zum Risikofaktor.


    Kritiker werfen ihm schon seit langem vor, dass er schlecht delegieren könne, zugleich aber zunehmend den Überblick über sein Unternehmen verliere.


    Hunolds wichtigste Motivation war es stets, den Großen der Branche zu beweisen, dass ein Selfmade-Unternehmer ihnen den Schneid abkaufen kann. Doch zuletzt trieb ihn das zu einem ungesunden Expansionstempo. Die Übernahmen von Germania, DBA, LTU, der Aufbau eines internationalen Netzes, der Börsengang, der Beitritt zur Flugallianz One World – offenbar waren die Herausforderungen auch für einen Hunold irgendwann zu groß.


    Für Air Berlin ist der Rückzug des Gründers aus der operativen Verantwortung ein Desaster. Es gleicht einer Notlandung: Dass Hartmut Mehdorn, ein 69-jähriger Aufsichtsrat, die Führung kommissarisch übernimmt, zeigt, wie überhastet und kopflos des Wechsel vollzogen wird. Ein natürlicher Nachfolger aus dem Unternehmen ist nicht in Sicht – und das in der schwierigen finanziellen Situation der Airline.


    Hunold ist vom bewunderten Macher zur tragischen Figur geworden. Er steht vor den Scherben seines Lebenswerks. Ob Air Berlin durch den harten Sanierungskurs, der Hunold selbst noch angestoßen hat, gerettet werden kann, ist mehr als fraglich. Die Airline ist in ihrer jetzigen Verfassung ein Übernahmekandidat. Jahrelang hat Hunold die Lufthansa geärgert. Jetzt könnte der Marktführer unter diese erbitterte Fehde einen Schlussstrich ziehen und den ärgsten Konkurrenten einfach schlucken.


    Quelle: Handelsblatt

  • Ich sehe das Ganze mit Sorge!


    1. Hoffe ich das Tom nicht darunter zu leiden hat.


    2. sorge ich mich wirklich um die Sicherheit bei AirBerlin! Als Eisenbahner haben wir ja gesehen wie Mehdorn arbeitet. Profit um jeden Preis! Dieser Mann hat unser Unternehmen kaputt gespart. Mit den Folgen müssen wir auch die nächsten Jahre noch leben! Ich hoffe das er nicht auf die Idee kommt bei AirBerlin auch so zu sparen. Ansonsten wird es wirklich die Regel das von 2 Triebwerken nur noch eines läuft weil das andere kaputt ist... überzogen gesagt. Das was er sich bei der Bahn geleistet hat, kann in der Luftfahrt tödlich werden.

  • Wenn ich mir seine Vita durchlese, erhoffe und erglaube ich mir, dass er sich an einer Airline mehr Freude bereitet, dafür und damit zu arbeiten, als bei der Bahn. Bei EADS, DASA und Airbus hat er auch ganz gute Arbeit geleistet. Manch einer wäre mit Sicherheit bei den Franzosen eingeknickt und dann hätten wir in Finkenwerder heute nüscht.


    Als Bahnchef wird er mit Sicherheit noch immer von der Regierung, inbs. dem für sein Resort verantwortlichen Part beeinflusst worden sein, insbesondere was die Privatisierung und den geplanten Börsengang anbelangt.


    Daher wäre es besser, wenn Hunold sich auch aus dem Verwaltungsrat zurückzieht.

  • Bin ja mal gespannt, was bei uns in ERF bei raus kommt. Das Ziel Erfurt soll ja nun aufgegeben werden. Was ich zwar nicht verstehe, denn die Flüge waren meistens sogar überbucht aber nun gut - sollen sie machen. Man munkelt, dass EZY und WZZ nur auf eine solche Chance gewartet haben. Hoffentlich wird's was. :)

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns in DTM war es nicht anders, da wurden Strecken wie VIE, STN, NUE (morgens und abends) gestrichen, obwohl die Strecken 95% > Auslastung hatten. Aber das war damals noch Hunolds Politik gegen den Airport Dortmund :wall:


    Aber mal sehen wohin das ganze führen wird. Ich bin ja ganz stark dafür, dass das Holding (von 5 Airlines jetzt) aufgegeben wird und man sich auf die Wirtschaftlichkeit konzentriert und nicht in größenwahnsinnig weiter denkt.... ABER mal sehen

  • . sorge ich mich wirklich um die Sicherheit bei AirBerlin! Als Eisenbahner haben wir ja gesehen wie Mehdorn arbeitet. Profit um jeden Preis! Dieser Mann hat unser Unternehmen kaputt gespart. Mit den Folgen müssen wir auch die nächsten Jahre noch leben! Ich hoffe das er nicht auf die Idee kommt bei AirBerlin auch so zu sparen. Ansonsten wird es wirklich die Regel das von 2 Triebwerken nur noch eines läuft weil das andere kaputt ist... überzogen gesagt. Das was er sich bei der Bahn geleistet hat, kann in der Luftfahrt tödlich werden.


    Um an der Sicherheit nicht zu rütteln, bleiben also nur höhere Ticketpreise. Der Teckentrup hat mal in nem Interview gesagt, daß ne gut geführte Airline pro Ticket etwa drei bis fünf Euro verdient. Bei der LH sind es lt. seinen Aussagen etwa acht bis zehn . Und wenn dann noch die Luftverkehrssteuer kommen sollte, bricht sich so manche Airline das Genick....

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

    • Offizieller Beitrag

    Und wenn dann noch die Luftverkehrssteuer kommen sollte, bricht sich so manche Airline das Genick....


    So war es hier in NL auch. Zum glueck konnten wir den damaligen Verkehrsminister "einbuergern". Sonnst waehre es hier auch sehr eng geworden... ;(

    • Offizieller Beitrag

    Mal lesen.... ;)


    Zitat

    „Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir zwei Strecken nach Marokko, also nach Nador und Tanger anbieten“, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger”.
    Außerdem plane er, die Verbindungen nach Tunis und nach Neapel und Palermo ins Germanwings-Streckennetz aufnehmen. So könne die Lücke dort geschlossen werden.